Schleichwege bei StausAutofahrer missachten Tempo 30 in Sankt Augustin-Mülldorf

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Mit Durchfahrtssperren wollen Dirk Beutel (l.) und Benedikt Bungarten für Ruhe im Wohngebiet sorgen.

Sankt Augustin – Bei Staus auf der Bonner Straße oder der Autobahn nehmen viele Autofahrer einen Schleichweg durch ein Wohngebiet in Mülldorf, obwohl das verboten ist. Der Zedernweg und der Holzweg werden zur Rennpiste – auch, um die schon verlorene Zeit wieder hereinzuholen. Dass dort nur Anlieger fahren dürfen, und zwar mit Tempo 30, übersehen viele der Stauvermeider.

CDU-Kreistagsmitglied Dirk Beutel hat dort seinen Wahlkreis, ebenso wie CDU-Ratsherr Benedikt Bungarten. Beide haben eine Initiative gestartet. „Wir wollen, dass die Anwohner wieder mehr Ruhe haben“, teilen sie mit. „In Spitzenzeiten fahren hier täglich gut 1700 Autos lang“, sagt Bungarten über Messergebnisse der Stadt.

Bei einem Ortstermin bestätigt sich das: Einige Raser sind hier unterwegs. Kontrollen der Polizei gebe es „so gut wie keine“, berichtet Beutel. Dabei könne durch einen Blick in den Personalausweis sehr einfach festgestellt werden, wer hier wirklich wohne oder die Straßen nur als Abkürzung benutze.

CDU-Politiker wollen Durchfahrtssperren

Die Idee der beiden Kommunalpolitiker: Durchfahrtssperren sollen den Verkehr lenken. Sie stellten einen entsprechenden Antrag zur Sitzung des Mobilitätsausschusses. Ein externer Gutachter solle prüfen, ob und wie solche Sperren am Zedernweg und Holzweg realisiert werden könnten. In vielen Städten Deutschlands gebe es elektrisch versenkbare Poller, schildern die Politiker.

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Sie könnten die Zufahrt freigeben, wenn Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei oder auch Möbelwagen schnell in die Straßen müssten. „Während einer Erprobungsphase können auch ganz normale Sperren eingebaut werden, um erst einmal zu sehen, wie sich der Verkehrsfluss ändert“, schlägt Bungarten vor.

Auf jeden Fall sollen die Anwohner in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Es könne sein, so Beutel, dass nicht mehr jeder auf direktem Wege in sein Haus komme, aber unterm Strich sei es viel ruhiger im Quartier.

Das könne auch verschönert werden. Die von Kräutern überwucherten Pflanzplätze für Bäume sollten zu neuem Leben erweckt werden. Nicht an allen Stellen könnten neue Bäume gepflanzt werden, weil sie mit ihren Wurzeln auf der Suche nach Wasser die Kanalisation angreifen würden. Zwar fänden am Zedernweg keine neuen Zedern Platz, dafür aber Bäume der Art „Mehlbeere“, so Bungarten. „Am Holzweg haben wir dagegen freie Wahl“, ergänzt Beutel schmunzelnd.

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