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Einsatzszenarien probenFeuerwehren in Rhein-Sieg und Bonn fahren zu gemeinsamer Übung

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Die Brandbekämpfung und die Menschenrettung übten die Feuerwehrleute am Trainingsgelände des Instituts der Feuerwehr in Kreuzau-Stockheim.

Die Vierte Bereitschaft der Feuerwehr fuhr am Wochenende zu einer gemeinsamen Großübung.

Wenn ein Einsatz richtig ernst wird, unterstützen sich Feuerwehren gegenseitig: Das gilt nicht nur innerhalb des Rhein-Sieg-Kreises, sondern in ganz Nordrhein-Westfalen. Dann fahren Einheiten aus Bonn und dem Kreis als sogenannte Vierte Bereitschaft in andere Teile des Bundeslandes. Am Wochenende übten die Löschzüge die Kolonnenfahrt in die Nähe von Düren, wo das Trainingsgelände des Instituts der Feuerwehr liegt. Dort erwarteten die Einsatzkräfte mehrere herausfordernde Einsatzszenarien.

Beteiligt waren die Berufsfeuerwehr Bonn, die Freiwilligen Feuerwehren Niederkassel, Königswinter, Troisdorf, Rheinbach, Swisttal und Bad Honnef sowie Führungskräfte des Rhein-Sieg-Kreises und Einsatzkräfte des Malteser Hilfsdienstes aus Meckenheim. Sie bilden auch im Ernstfall die Vierte Bereitschaft, eine von fünf Bereitschaften im Regierungsbezirk Köln, wie Kreisbrandmeister Stefan Gandelau erklärte.

Feuerwehrkolonne fährt gemeinsam in Sankt Augustin ab

„Die vier Löschzüge bestehen aus einzelnen Einheiten unserer Feuerwehren in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis und unterstützen andere Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen oder darüber hinaus bei außerordentlichen Lagen, beispielsweise einem großen Sturmgeschehen in Düsseldorf“, sagte Gandelau vor der gemeinsamen Abfahrt in Sankt Augustin am Samstagmorgen.

Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge standen am Samstagmorgen in Sankt Augustin.

„Dafür gibt es eine spezielle Alarm- und Ausrückeordnung, die genau vorschreibt, welche Fahrzeuge gebraucht werden und was das Personal können muss, um jeden möglichen Einsatz abdecken zu können. Sie werden aus den einzelnen Standorten herausgelöst, ohne dort die Einheiten zu schwächen.“

So fuhren die Feuerwehrleute zum Trainingsgelände des Instituts der Feuerwehr in Kreuzau-Stockheim bei Düren. „Das ist wie ein Abenteuerspielplatz für die Feuerwehr-Jungs und -Mädels. Man kann da verschiedene Einsatzszenarien durchspielen. Wir sind 150 Leute, die müssen wir koordinieren, ebenso müssen wir die Logistik transportieren und aufbauen – all das üben wir heute“, schilderte Gandelau.

Diesen Verband sicher ans Ziel zu bekommen, ist auch eine Herausforderung. Deswegen üben wir auch das Fahren im Verband.
Stefan Gandelau, Kreisbrandmeister im Rhein-Sieg-Kreis

„Diesen Verband sicher ans Ziel zu bekommen, ist auch eine Herausforderung. Deswegen üben wir auch das Fahren im Verband“, sagte Gandelau. Ab 15 Fahrzeugen – auch Fahrräder zählen dazu  – gilt eine Kolonne im Straßenverkehr als Verband und wird als einzelnes Fahrzeug angesehen. Das heißt, dass alle Fahrzeuge eine rote Ampel passieren dürfen, sofern das erste sie bei Grün passiert hat. Durch blaue Flaggen auf der Beifahrerseite und einer grünen am letzten Fahrzeug waren die Feuerwehrautos auf ihrem Weg nach Kreuzau-Stockheim gekennzeichnet.

Auf dem Trainingsgelände gibt es mehrere nachgebaute Gebäude, in denen die Feuerwehren die Menschenrettung aus verrauchten Räumen probte. „Am Gerätehaus kann man vielleicht nur mal einen Schlauch durch den Flur ziehen – so eine Übung mit schlechter Sicht durch simulierten Rauch ist dagegen ganz was anderes“, sagte Gandelau, der ein positives Fazit zog: „Wir haben Fragebögen verteilt, in denen die Feuerwehrleute die Übung bewerten sollten. Nur so können wir Lehren daraus ziehen.“