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Anne Frank-AusstellungHauptschüler aus Niederpleis überwinden Mauern im Kopf

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Projekte für das Geschichtsbewusstsein erarbeiten die Lehrerinnen Susanne Tapia (l.) und Henrike Bodenheim.

Sankt Augustin – „Was können wir tun, damit so etwas nicht noch einmal passiert?“ Diese Frage, sagt Lehrerin Susanne Tapia, stehe am Beginn des neuen Projektes an der Hauptschule Niederpleis. Die Schülerinnen und Schüler befassten sich mit dem Leben von Anne Frank.

Die damals 15-Jährige hatte sich mit ihrer Familie in einem Haus in Amsterdam versteckt. Doch die Familie wurde verraten. Anne Frank starb im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ihr Vater veröffentlichte nach dem Krieg posthum das Tagebuch, das seine Tochter im Versteck geführt hatte.

Die Lehrerin hatte das Konzept zur Mitmachausstellung entworfen. Und die Schüler machten begeistert mit. Nicht alle wussten, was Anne Frank von den Nationalsozialisten angetan wurde. Unterstützung bekam die Schule bei ihrem Projekt vom Anne-Frank-Zentrum in Berlin.

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Das Projekt ist eingebettet im Arbeitskreis „Cultural learning“, dem fünf Lehrer und Lehrerinnen angehören. Geleitet wird er von Henrike Schleebaum. Unter dem Stichwort „Mauern im Kopf“ wird überlegt, was gegen Rassismus im Alltag sowie Vorurteile und Ausgrenzung getan werden kann. „Wir alle müssen Verantwortung in einer Welt für uns alle übernehmen“, sagt Schleebaum. Dazu gehöre auch, dass jeder sich „aktiv erinnern“ müsse. Das Anne-Frank-Projekt sei ein gutes Beispiel dafür.

An mehreren Mitmachstationen können die Jugendlichen sich mit dem Thema befassen. Florian schreibt gerade in eine symbolische Sprechblase ein Statement, das zusammen mit anderen Meinungen an der Wand zu entdecken ist. „Ich finde es furchtbar, was Anne Frank angetan wurde. So etwas darf nie mehr passieren“, sagt der 16-Jährige.

Und auch die 14-jährige Eliana schließt sich dem an: „Ich dachte nicht, das so etwas bei uns passiert ist.“ 350 Schüler in 18 Klassen werden sich in nächster Zeit mit dem Projekt befassen. Sie können sich an den Mitmachstationen Informationen holen. Dazu gehören auch gesprochene Texte, die über einen QR-Code abgerufen werden können.

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