Fraunhofer-Talent-SchoolJunge Forscher in Schloss Birlinghoven

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Der Roboter „Nao“ begrüßte die Gäste. Kursleiterin  Andrea Herold vom Fraunhofer IAIS (links), und ihr Kurs stellten ihn vor. 

  • Drei Tage lang durften die Schüler innerhalb der Gruppen zu selbstgestellten Aufgaben forschen.
  • Das Ganze fand unter den Ölgemälden in historischer Kulisse im Schloss Birlinghoven statt.
  • Wie erkennt ein Roboter Merkmale? Und was hat es mit der Langschläfer-App auf sich?

Sankt Augustin – Der kleine Roboter auf dem weißen Stehtisch sah sich offenbar alle Gäste an, die an diesem Tag zum Schloss Birlinghoven gekommen waren. Kam ein Besucher nach vorn an den Tisch, richtete sich der Computer namens „Nao“ auf und betrachtete ihn intensiv.

„Wir haben ihn so programmiert, dass er Marken erkennen kann“, sagte die 14-jährige Schülerin Lara Braukmann stolz. Sie war in der Gruppe „Robotik“. Insgesamt 30 Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren forschten drei Tage lang im Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven und präsentierten ihre Ergebnisse im historischen Roten Saal. Für die Besucher war es ein seltsamer Kontrast: moderne Informationstechnik unter den Blicken der Porträtierten in Öl aus dem 19. Jahrhundert.

Wissenschaftler gaben Tipps

Für den Workshop hatten sich die Teilnehmer online beim Institut beworben. Was zählte, war ihre Motivation. „Wir haben dann festgestellt“, sagte die Organisatorin Luzia Sassen vom Fraunhofer-Institut, „dass alle Teilnehmer tatsächlich Hochbegabte sind“.

Drei Tage lang durften die Schüler innerhalb der Gruppen zu selbstgestellten Aufgaben forschen. Die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts begleiteten sie und gaben Hilfestellung bei der Lösung der Probleme.

Wie erkennt ein Roboter Merkmale?

Der kleine Roboter „Nao“ gehörte zum Workshop „Algorithmen in der Praxis – Robotik-Systeme selbst programmieren“. Die Jugendlichen lernten, wie ein Roboter Merkmale erkennt, analysiert und reagiert. Lara Braukmann: „Na ja – wenn er den Kopf wegdreht und blinzelt, sind das Random-Bewegungen.“ Er hat dann nichts erkannt, sondern bewegt sich einfach zufällig. Das wirkte allerdings, als sei er tatsächlich eine KI, eine Künstliche Intelligenz.

In dem zweiten Kurs „Was braucht dein Internet der Dinge?“ entwickelten die jungen Talente den gesamten kreativen und technischen Weg zur Entwicklung eines Systems. Sie erforschten einen „intelligenten Wasserspender“, der stets weiß, wieviel Wasser bei der aktuellen Temperatur und Luftfeuchtigkeit gerade gebraucht wird. Der Becher wurde unter einen Wasserspender gestellt und der füllte die entsprechende Menge Flüssigkeit hinein.

App für Faule

Die Nachwuchswissenschaftler entwickelten zudem eine App für Faule oder Langschläfer: Sie registriert, ob der Bus oder die Bahn Verspätung hat. Entsprechend wird der Wecker eingestellt, und der Langschläfer kann sich noch einmal umdrehen. Alle Anwendungen wurden im Team entwickelt, vom Papierentwurf bis hin zum Technik-Prototypen.

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Die dritte Schüler-Gruppe befasste sich mit „Mathematik für die Praxis“. Die Teilnehmer erklärten den Gästen, dass überall Mathematik drin stecke und viele Anwendungen ohne die Mathematik überhaupt nicht denkbar wären.

Bei der Wetterprognose beispielsweise arbeite der Mathematiker mit mindestens 80 Millionen Unbekannten. Sie entstünden durch die Gitternetzpunkte, die über die Welt gelegt seien. Beeindruckt waren die Gäste ebenfalls, als mathematisch eine Staubildung auf einer dreispurigen Autobahn vorhergesagt wurde.

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