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ÜberraschungKandidat für das Amt des Technischen Beigeordneten fiel im Rat Sankt Augustin durch

3 min
Blick auf das Rathaus von Sankt Augustin, hier hat der Technische Beigeordnete sein Büro.

Blick auf das Rathaus von Sankt Augustin, hier hat der Technische Beigeordnete sein Büro.

SPD, Grüne und FDP stimmten nicht für den Bewerber, den Bürgermeister Max Leitterstorf vorschlug.

„Wir hatten einen parteilosen Kandidaten gefunden, der gefiel aber Bürgermeister Max Leitterstorf nicht“, erklärt SPD-Fraktionschef Marc Knülle das Verhalten seiner Partei bei der Sitzung des Stadtrates in Sankt Augustin. Die Wahl des Nachfolgers des Technischen Beigeordneten Rainer Gleß stand an. Nur ein Kandidat, der auch Mitglieder der CDU ist, stellte sich zur Wahl.

Der hatte nach Ansicht von Leitterstorf (CDU) die geforderte Befähigung für diesen Posten. Er bekam jedoch nicht die Stimmen der Kooperation im Stadtrat, zu der neben der SPD auch die Grünen und die FDP gehören. Damit gibt es nun erst mal keinen Nachfolger für Gleß, weil die nötige Mehrheit fehlte.

„Wir erwarten nun eine erneute Ausschreibung und schauen uns die Bewerbungen an“, so Knülle. Ob Leitterstorf eine schnelle Nachfolge wünsche, sei jedoch dahingestellt. Er hätte sich in einem Schreiben vor einiger Zeit geäußert, dass er auch ein Jahr ohne Technischen Beigeordneten zurechtkäme. Im Herbst ist Kommunalwahl, dann können sich die Mehrheitsverhältnisse im Rat zugunsten der CDU verändern.

Die Stelle des Technischen Beigeordneten muss neu ausgeschrieben werden

Für Knülle wäre der von der Kooperation ausgesuchte Bewerber genau der richtige Mann für diesen Posten gewesen. Der hatte jedoch seine Bewerbung zurückgezogen, nachdem er keine Chance auf eine gute Zusammenarbeit mit  Leitterstorf gesehen habe. Der Kandidat von Leitterstorf konnte dagegen die Kooperation nicht ausreichend überzeugen.

Der Bürgermeister hatte jedoch Bedenken wegen der Qualifikation des Mitbewerbers, den die Kooperation bevorzugte. In einem Schreiben an alle Ratsmitglieder einige Wochen vor dem Sitzungstermin des Stadtrates zur Neuwahl betonte Leitterstorf, dass Beigeordnete die „für ihr Amt erforderlichen fachlichen Voraussetzungen erfüllen und eine ausreichende Erfahrung für dieses Amt nachweisen müssen.“ Immerhin ginge es um einen Betrag von über einer Million Euro, die während der achtjährigen Amtszeit von der Stadt erbracht werden müsse. Eine Probezeit gebe es für diesen politischen Beamten nach erfolgreicher Wahl nicht.

Ein Mann der Tat: Bürgermeister Max Leitterstorf beim Fassanstich auf dem Hangelarer Spektakel.

Ein Mann der Tat: Bürgermeister Max Leitterstorf beim Fassanstich auf dem Hangelarer Spektakel.

„Die Mehrheit des Rates hat gegen einen absolut geeigneten Kandidaten für die Position des Technischen Beigeordneten gestimmt. Der Bewerber war aus Sicht der CDU sehr erfahren und kompetent und hätte das Amt in der Nachfolge von Rainer Gleß sicher gut ausfüllen können“, so CDU-Fraktionschef Sascha Lienesch.

Die CDU hatte in offener Abstimmung geschlossen den von Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf vorgeschlagenen Bewerber gewählt. Auch die Fraktion des Aufbruch stimmte so. „Das im Vorfeld geäußerte Ziel der Ampel, möglichst schnell eine Nachbesetzung der vakanten Position herbeizuführen, verfehlt sie durch ihr Abstimmungsverhalten selbst. Das hat die Mehrheit des Rates allein zu verantworten“, so Lienesch

Weil die Ampel es versäumt habe, rechtzeitig einen Tagesordnungspunkt für die Beendigung des Verfahrens und einer Neuausschreibung zu beantragen, werde sich der Stadtrat nach den Sommerferien mit einem neuen Stellenbesetzungsverfahren beschäftigen müssen. Für den Fall einer Vakanz gebe es allerdings valide Vertretungsregelungen im Verwaltungsvorstand.

Auch die Fachbereichsleiter und übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung würden ihre Arbeit ja nicht einstellen. Es werde kein Stillstand eintreten, sondern es werde natürlich weiter an der Umsetzung aller Projekte aus dem Dezernat gearbeitet. „Die CDU Ratsfraktion wird das Besetzungsverfahren weiterhin konstruktiv begleiten und im Sinne der Bestenauslese dem Kandidaten oder der Kandidatin mit der besten Qualifikation und Erfahrung die Stimme geben“, so Lienesch.