Eine grausige Entdeckung machten Bekannte des Mieters einer Wohnung an der Joseph-Mohr-Straße im Stadtteil Deichhaus am Donnerstagabend. Sie hatten sich Sorgen um den 29-Jährigen gemacht, weil er seit Wochen nicht mehr zu Hause gewesen war. Sie hatten Zugang zu den Räumen im Dachgeschoss und fanden dort den Leichnam einer 31 Jahre alten Frau, die erstochen wurde. Das bestätigte Polizeipressesprecher Robert Scholten auf Anfrage.

Nach seinen Angaben muss die Tote dort schon mehr als einen Monat gelegen haben. Die Zeugen alarmierten sofort Polizei und Rettungsdienst. Ein Notarzt konnte aber nur noch den Tod feststellen. Schnell stellte sich heraus, dass von einem Verbrechen auszugehen ist.

Frau tot in Siegburg gefunden: Verdacht des Tötungsdelikts

Es wurde eine Mordkommission unter Leitung des Ersten Kriminalhauptkommissars Dietmar Kaiser eingerichtet, der zusammen mit der Staatsanwältin Carolin Stangier die weiteren Ermittlungen aufnahm. Die Obduktion der Leiche lieferte konkrete Hinweise auf ein Tötungsdelikt durch Erstechen.

Der 29 Jahre alte Mieter der Wohnung war von Beginn an dringend tatverdächtig. Er und das Opfer waren miteinander bekannt. Der Mann ist der Polizei wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz schon seit längerem bekannt. Hinweise von Bekannten und Freunden, unter anderem aus der Drogenszene führten auf seine Spur in die Kölner Innenstadt.

Verdächtiger wurde in einem Hinterhof in der Kölner Innenstadt gestellt

Gemeinsam mit Beamten der Kölner Polizei fahndeten Bonner Polizisten rund um den Heumarkt nach dem 29-Jährigen. Am Freitagabend bereits waren sie erfolgreich und konnten den Verdächtigen auf der Straße identifizieren. Bonner Beamte stellten ihn schließlich in einem Hinterhof und nahmen ihn unter dringendem Tatverdacht vorläufig fest.

Die Staatsanwältin beantragte beim zuständigen Richter des Amtsgerichts am Samstag einen Haftbefehl wegen Totschlags, den dieser erließ. Der Verdächtige äußert sich bislang nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen, so Scholten. Die Ermittlungen zu dem Tatgeschehen laufen auf Hochtouren.