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Ride for ReadingBenefiz-Radtour führte von München nach Siegburg

3 min
Männer und Frauen in Rennradtrikots werfen die Hände in die Luft.

Jubel am Ende einer anstrengenden Woche: 6600 Höhenmeter mussten die 38 Sportlerinnen und Sportler überwinden.

Die Tour führte in diesem Jahr binnen einer Woche über eine Strecke von 930 Kilometern und insgesamt 6600 Höhenmeter.

Ein schweißtreibendes Finale fand die diesjährige Tour „Ride for Reading“ am Wochenende auf dem Siegburger Michaelsberg: Insgesamt hatten die Teilnehmenden in der zurückliegenden Woche rund 6600 Höhenmeter überwunden, auf der Bergstraße ging es für die Radfahrer noch einmal steil hinauf.

Radtour und Kölner Leselauf unterstützen Leseclubs an Schulen

Seit 2008 nehmen Jahr für Jahr Männer und Frauen eine um die 800 Kilometer lange Strecke unter die Laufräder ihrer sportlichen Zweiräder. Gemeinsames Ziel der Wohltätigkeitsradtour ist es, Spendengelder zu gewinnen und Leseclubs an Schulen in sozial schwierigem Umfeld zu unterstützen. Das gleiche Ziel verfolgt der 2013 gegründete Verein Run&Ride for Reading mit dem Kölner Leselauf, der schon 2011 erstmals ausgetragen wurde.

Vor allem die Teilnehmerbeiträge trügen seitens der Radtour zum Spendenerlös bei, berichtete Manfred Orthmann aus Sankt Augustin-Birlinghoven nach der Ankunft im Hof der ehemaligen Abtei. „Wir hatten einen Großsponsor, aber der ist uns weggebrochen“. Nun fließt in die Spendenkasse, was nicht für die Ausrichtung der Tour nötig ist.

Rennradfahrer an einem steilen Anstieg.

Da floss noch einmal der Schweiß: Die letzten Meter bis zum Hof der ehemaligen Abteil Michaelsberg.

Dazu gehören die Übernachtungen in einfachen Hotels, Verpflegung und Getränke während der Fahrradtage und nicht zuletzt die Begleitung durch einen Lastwagen: Tagsüber wird hier das Gepäck verstaut, über Nacht ist der Lkw Fahrradgarage. In München gingen die in diesem Jahr 38 Teilnehmenden an den Start, 930 Kilometer legten sie in acht Fahrradtagen zurück. „Einige Hintern brauchen Erholung“, erzählte Manfred Orthmann. Auch die Fahrräder wurden nicht geschont: Gerissene Ketten galt es zu reparieren, platte Reifen zu flicken.

„Wir hatten alles“, von gravierenden Verletzungen blieb das Peloton aber zum Glück verschont – bis zum allerletzten Teilstück: Auf dem Rhein-Radweg stürzte ein Teilnehmer so unglücklich, dass er einer Behandlung im Krankenhaus bedurfte. Alle anderen strahlten auf dem Michaelsberg, wo Freunde und Familie sie in Empfang nahmen. Auch Alexandra Gritz, die mit 28 Jahren jüngste Teilnehmerin.

Auf den Rücken eines Fahrradtrikots ist die Strecke einer Tour von Münschen nach Siegburg gedruckt.

930 Kilometer legten in diesem Jahr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ride for Reading Tour von München nach Siegburg zurück.

Die Tochter von Vereinsgründer Oliver Gritz fuhr erstmals die gesamte Strecke. „Super“ fühle sich das an, sagte sie am Ziel. „Irgendwann merkt man es nicht mehr, fährt der Gruppe immer hinterher“, beschreibt sie die Anstrengungen der Fahrt, die über Bodensee, Schwarzwald, die Pfalz und das Mittelrheintal nach Siegburg führte.

Waren die einen nun zu Hause angekommen, stand für viele andere die Heimreise noch bevor: Teilnehmer aus Leipzig und München, aber auch aus dem südbadischen Weil am Rhein waren mitgefahren. Etwa 20 Sportlerinnen und Sportler seien in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig dabei gewesen, weiß Manfred Orthmann. Und viele werden 2026 wieder mitfahren: „Bis nächstes Jahr“ war beim Händeschütteln und Umarmen zum Abschied immer wieder zu hören.