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Stärkste Club am MittelrheinSiegburger Briefmarkenfreunde feiern 75-jähriges Jubiläum

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Einblick in einen Teil ihres privaten Archivs gewährte Geschäftsführerin Brigitte Nitzke, rechts Vorsitzender Rüdiger Krenkel. 

Siegburg – Am 11. August 1946 schlug die Geburtsstunde der Briefmarkenfreunde. Ein „Vorbereitender Arbeitsausschuss des Siegburger Briefmarkenvereins“ hatte „alle Briefmarkenfreunde Siegburgs“ zu einer Gründungsversammlung in den Lindenhof eingeladen. Den würdigte der Verein bereits anlässlich seines 65-jährigen Bestehens, indem er das Gasthaus auf einem Sonderbrief ablichtete.

Der Tag vor 75 Jahren war insofern denkwürdig, als aus einer – so die Chronik – „kleinen Schar von 15 ernsthaften Sammlern“ der „Verein Siegburger Briefmarkenfreunde“ wurde, von dessen späteren Bedeutung der damals frischgewählte 1. Vorsitzende Gottfried Kaufmann wohl nicht zu träumen wagte. Denn heute zählt der Club rund 120 Mitglieder und ist der stärkste im Landesverband Mittelrhein, einer von zwölf Landesverbänden im Bund Deutscher Philatelisten.

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Auch philatelistische Kunstwerke sind in Sammlungen zu finden wie ein Briefmarkenbogen aus der Ukraine von Brigitte Nitzke.

Auf einen Jubiläumsfestakt hätten die Briefmarkenfreunde pandemiebedingt verzichten müssen, bedauerte Rüdiger Krenkel. „Wir holen das nach, sobald es die Corona-Lage zulässt.“ Krenkel verweist auf den Großtauschtag am Sonntag.

Der Briefmarkentag

Der 90. Siegburger Briefmarken-Tag findet am Sonntag, 22. August, von 9 bis 15 Uhr im Stallberger Pfarrer-Ruprecht-Saal statt. Für Anbieter sind noch einige Tische frei. Sie können bei Brigitte Nitzke unter 0152/09403840 gebucht werden. Vor Ort sind außer Händlern auch Vertreter des SBF-Verwertungskomitees, die unverbindlich Nachlässe schätzen. (loi)

Seine erste Wettbewerbsausstellung veranstaltete der Verein im November 1957 als „Siebria 1957“ (Siegburger Briefmarkenausstellung) zum zehnjährigen Bestehen. „Das war damals ein großer Erfolg“, betont Krenkel, „die Ausstellung wurde vom Landesverband Mittelrhein mit der Bronze-Plakette gewürdigt.“ Nach dem Eintrag ins Vereinsregister 1967 richteten die Briefmarkenfreunde mehr als 40 Jahre lang in Abständen lokale und regionale Wettbewerbsausstellungen aus.

Zu einem der Höhepunkte zählen Krenkel und Geschäftsführerin Brigitte Nitzke die Ausstellung 1989 mit der „Association Philatélique Nogentaise“ zur 25-jährigen Städtepartnerschaft Siegburgs mit Nogent sur Marne. Die Themen: „Frankreich, Deutschland, Europa“.

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Raritäten wie die Postkarte eines Kaisertreuen an den im Exil lebenden Wilhelm II. sind im Heft „Postverkraftung im Siegburger Raum“ zu finden.

Ab 1997 installierte der Club den vielbeachteten, halbjährlich erscheinenden „Phila-Report“. Das 60 bis 70 Seiten dicke Medium dient nicht nur der Weitergaben von Terminen und Personalia. Mitglieder und Gastautoren können auch ihr Fachwissen oder anderes Wissenswertes aus der Philatelie veröffentlichen.

Wie Joachim Stech, der in der Maiausgabe an den im Club etablierten Rundsendedienst erinnert. Mit diesem werden 14 bis 16 Hefte „mit einer reichhaltigen Auswahl an Marken, Postkarten und Briefen“ verschickt, wie Stech beschreibt. Die Teilnehmer können Stücke entnehmen, entsprechend abrechnen und die Hefte persönlich an den nächsten Sammler übergeben.

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Die Expertise der Siegburger Sammler sei „weit über die Region hinaus gefragt“, unterstreicht der Vorsitzende. Derzeit sitzen 30 Mitglieder in bundesweiten Arbeitsgemeinschaften, genannt Arges. Bemerkenswert sind die sorgfältig recherchierten Fachhefte einiger Mitglieder, die ebenfalls bundesweit Interesse finden.

Wie das von Wolfgang Martin und Lothar Schmitz erarbeitete Heft „Postverkraftung im Siegburger Raum“ oder die taufrische zweite Ausgabe des von Walter Hoffmann, Ulrich Klink und Rudolf Inger erarbeiteten Werkes „Die Poststempel von Siegburg“.