Lebensqualität erhöhenNeuer Masterplan – Siegburg soll grüner werden

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Blätter und Moos auf einer alten Stadtmauer zwischen einer C&A und einer Kaufhof-Filiale

Die Ankergasse in Siegburg entlang der alten Stadtmauer soll grüner werden.

Die Stadtverwaltung legt eine Planung und konkrete Vorschläge für mehr Grün und besseres Klima in Siegburg vor. 

„Was haben wir, was wollen wir, wie kommen wir dahin“, so erläuterte jetzt Tanja Marks, Sachgebietsleiterin Umwelt und Klimaschutz in der Stadtverwaltung, Sinn und Zweck des neuen Masterplans Grüns, für den jetzt der mehr als 140 Seiten starke Abschlussbericht vorliegt.

Aufgegriffen werden Sturzflutgefährdungspotenzial und Hochwasserrisiko, thermische Belastung, Wald- und Gehölzflächen mit Trockenstressrisiko, Landwirtschafts-, Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete und vieles mehr.

Grünflächen werden hinsichtlich ihrer Nutzungsmöglichkeiten erfasst und analysiert, ebenso wie ökologische Bedeutung und soziale Relevanz. Auswirkungen des Klimawandels sollen prognostiziert und mit gezielten vorsorgenden Maßnahmen gemindert werden.

Die Lebensqualität in Siegburg erhöhen

„Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, Wasser und Freiräume im Stadtgebiet zu entwickeln und erlebbar zu machen, um die Lebensqualität der Bewohner zu erhöhen“, heißt es in dem Plan.

Angestrebt werde, die bauliche Entwicklung der Stadt zu steuern, „wobei stets die Berücksichtigung der Grün- und Freiflächen als integraler Bestandteil des städtischen Gefüges im Vordergrund steht“. Der Masterplan sei darauf ausgerichtet, „die Stadt Siegburg in Hinblick auf ihre Grün- und Freiflächen zukunftsfähig zu gestalten“.

Klare Vorgaben hatte zuvor eine Bürgerbeteiligung ergeben: Die Anpassung an Hitze wurde dabei als wichtigstes Ziel gesehen, dicht gefolgt von Anpassung an Starkregen, attraktiven Stadtplätzen zum Verweilen und mehr Natur in der Stadt.

Konkrete Beispiele für Maßnahmen zeigte Marks entlang der Zeithstraße, mit Dachbegrünungen, etwa auf einer Bushaltestelle, Fotovoltaikmodulen auf Dächern, Fahrradschutzstreifen, Versickerungsmulden, Hecken statt Zäunen, entsiegelten Parkplätzen oder Regengärten, die Regenwasser auffangen, filtern und verlangsamen, wozu spezielle Pflanzen und Mulden zum Einsatz kommen.

Wasserspielplatz kühlt die Umgebung

Die Wasserqualität könne so verbessert und das Risiko von Straßenüberflutungen reduziert werden. An der stark versiegelten Ecke Luisenstraße/Augustastraße könnte ein Quartiersplatz entstehen, als „Ort der Erholung“ mit einem Wasserspielplatz, der auch die Umgebung kühlen könnte.

Deutlich mehr Grün und Sitzgelegenheiten sollten in der Innenstadt an Galeria Kaufhof und C&A geschaffen werden, einem Areal, dem bei der Bürgerbeteiligung besondere Bedeutung für das Stadtklima beigemessen wurde. Allerdings stehe dort das Auto mit dem Parkhaus, der Tiefgarage und weiteren Parkplätzen sehr im Vordergrund.

Aufenthaltsmöglichkeiten biete fast nur die Gastronomie. Mehr Grün könnte an der alten Stadtmauer sowie durch Dachbegrünungen und Straßenbäume geschaffen werden. Helles Pflaster könnte zu einer niedrigeren Umgebungstemperatur führen.

Die Ausschussvorsitzende Astrid Thiel (Die Grünen) sprach von „guten Grundlagen, die uns inspirieren können, aktiv zu werden“.

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