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Besonders hartes RennenAndrea Hoffmann aus Siegburg ruderte in Boston im Vierer auf dem Charles River

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Andrea Hoffmann mit ihrer Renngemeinschaft aus Würzburg und München fuhr im Vierer beim Head of Charles in Boston mit.

Andrea Hoffmann mit ihrer Renngemeinschaft aus Würzburg und München fuhr im Vierer beim Head of Charles in Boston mit.

Der Head of the Charles, zum 60. Mal ausgetragen, gehört zu den härtesten Langstreckenrennen der Welt.

Als der Charles River im Morgenlicht schimmerte und die Brücken den Klang der startenden Boote zurückwarfen, wusste Andrea Hoffmann: Dieser Auftritt in Boston würde mehr sein als ein weiterer Regattastart. Die Ruderin des Siegburger Rudervereins trat beim 60. Head of the Charles an – dort, wo Tradition, Tempo und internationales Flair zu einem der härtesten Langstreckenrennen der Welt verschmelzen.

In einer Renngemeinschaft mit Athletinnen aus Würzburg und München ging Hoffmann im Vierer an den Start, einer Bootsklasse, die beim Head of the Charles seit Jahrzehnten zu den umkämpftesten zählt. „Schon allein einen Startplatz zu bekommen ist etwas Besonderes“, sagt sie. „Man spürt, dass jede Crew hier mit großem Respekt auf den Fluss geht.“

Der Head of the Charles, 2025 in seiner Jubiläumsausgabe ausgetragen, ist längst ein Magnet für die Ruderszene. Mehr als 11.000 Athletinnen und Athleten aus aller Welt kämpfen sich jedes Jahr durch den verwinkelten Kurs mit seinen engen Brücken und wechselnden Strömungen. Der Fluss verzeiht keine Fehler – das gilt für die Schlagfrauen ebenso wie für die Steuerleute.

„Die Strecke ist technisch brutal anspruchsvoll“, betont Hoffmann. „Man ist ständig gefordert, das Boot sauber über die Linie zu bringen.“ Dass ihr Vierer diese Herausforderung annahm, zeigte sich schon nach wenigen Hundert Metern. Die Renngemeinschaft fand schnell in einen kraftvollen Rhythmus, hielt sich sauber in den Kurven und blieb trotz knapper Überholsituationen stabil im Fluss.

Die Strecke ist technisch brutal anspruchsvoll.
Andrea Hoffmann, Ruderin des Siegburger Rudervereins

Am Ende stand ein starker sechster Platz in einem Feld von 26 Booten – und die Erkenntnis, dass die Entscheidung um die Spitze hauchdünn war. „Zwischen Rang zwei und sechs lagen nur ein paar Sekunden“, erzählt Hoffmann. „Wir wussten, dass wir ein enges Rennen fahren würden, aber so knapp hatten wir es nicht erwartet.“

Zehntausende Zuschauer säumen  die Ufer des Charles River

Die Atmosphäre rund um den Charles River tat ihr Übriges. Zehntausende Zuschauer säumen traditionell die Ufer, jubeln, feuern an. Für Hoffmann ein Erlebnis, das man nicht vergisst: „Diese Begeisterung trägt einen fast über die gesamte Strecke. Es ist ein Mix aus Sportfestival und purer Tradition.“

So wurde Boston für die Kreisstädterin nicht nur sportlich zu einem ihrer Höhepunkte des Jahres, sondern auch emotional. Ein Rennen, das alles fordert– und ein Moment, der in Erinnerung bleibt.