Schadenshöhe noch nicht bekanntBrand bei RSAG in Troisdorf – Erste Hinweise auf Brandursache

Die Temperaturen in der Halle waren zu hoch, als dass sie hätte betreten werden können.
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Mehr als eine Woche nach dem Großbrand bei der Rhein-Sieg Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) gibt es erste Hinweise zur Brandursache: Das Entsorgungsunternehmen geht davon aus, dass eine defekte Lithiumbatterie im Sperrmüll das Feuer verursacht hat. Die Höhe des Schadens steht indes noch nicht fest.
„Dies werden die Untersuchungen und Begutachtungen durch die Sachverständigen zeigen. Daraus ergeben sich die nächsten Schritte. Solange dies noch nicht abgeschlossen ist und wir nicht wissen, was genau mit dem Gebäude passiert, lässt sich dazu nichts Konkretes sagen“, teilt RSAG-Sprecherin Kristin Huesmann mit.
Gesamtschaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt
Ob die Halle abgerissen werden muss oder wie lange eine mögliche Sanierung dauern könnte, müssten Untersuchungen zeigen. Durch den Brand seien auch zwei elektrisch betriebene Sortierbagger in Mitleidenschaft gezogen worden. Ob sie weiterhin nutzbar seien, müsse die RSAG prüfen.„Wir müssen aber davon ausgehen, dass der Gesamtschaden mehrere Millionen Euro betragen wird.“
Der große Abfallhaufen, den die Feuerwehr zum Ablöschen vor die Halle gebracht hatte, werde in abgedeckten Containern gelagert. „Es wurden bereits Proben vom Brandgut genommen, die nun im Labor untersucht werden. Hier geht es darum, zu prüfen, wie das Brandgut weiter entsorgt werden muss. Die Ergebnisse dazu stehen noch aus“, sagt Huesmann.
Brand bei RSAG in Troisdorf vermutlich durch Lithiumbatterie verursacht
Bei der Brandursache gebe es eine klare Vermutung: „Nach Auswertung der Wärmebildkameras und den Temperaturmessungen der Brandmeldeanlage müssen wir davon ausgehen, dass der Brand durch eine defekte Lithiumbatterie im Sperrmüll ausgelöst wurde.“ Huesmann weist darauf hin, dass Lithium-Ionen-Akkus weder in die Mülltonne noch in die Container für Elektro-Kleinteile gehörten – insbesondere, wenn sie fest in den Geräten verbaut seien.
„Für größere Elektrogeräte, Batterien oder Geräte mit Akkus stehen weiterhin das Elektro-Kleinteile-Mobil sowie die Entsorgungsanlagen und der Wertstoffhof der RSAG zur Verfügung. Batterien können zudem über die im Einzelhandel aufgestellten Sammelboxen entsorgt werden.“
Die Müllabfuhr laufe mittlerweile wieder im Regelbetrieb. Vergangene Woche waren aufgrund des Brandes zahlreiche Touren auf den Samstag verschoben worden. „Die Räumlichkeiten der unmittelbar an die Sortierhalle angrenzenden Logistik wurden durch den Rauch und Qualm stark in Mitleidenschaft gezogen und stehen aktuell nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Damit die Abfuhr weiterhin erfolgen kann, behelfen wir uns aktuell mit mobilen Büro- und Sanitär-Einrichtungen“, berichtet Huesmann.
Die geplanten Sperrmülltouren würden regulär durchgeführt. Da der Sperrmüll derzeit nicht in Troisdorf sortiert werden könne, werde er an andere Anlagen der RSAG geliefert. „Wir bekommen bei der anschließenden Entsorgung Unterstützung von externen Entsorgern und der Müllverwertungsanlage in Bonn.“ Die Wertstoffhöfe seien wie gewohnt geöffnet.