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Dringend benötigtBürgermeister Biber fordert Geburtshaus für Troisdorf

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Mit einem Maßband misst eine Hebamme in ihrer Praxis den Symphysen-Fundus-Abstand bei einer schwangeren Frau. (Symbolbild)

Immer öfter berichteten Frauen davon, in den Wehen von Krankenhäusern abgewiesen worden zu sein, sie hätten dann weite Wege zum Beispiel bis Gummersbach fahren müssen. (Symbolbild)

Troisdorfer Politiker fordern Kreis und Bezirksregierung zur Unterstützung des Hebammenprojektes auf – rund 50.000 Euro werden gebraucht.

Die Stadtverwaltung hat laut Bürgermeister Alexander Biber Interesse daran, dass die Stadt ein Geburtshaus bekommt. Das betonte der Verwaltungschef in der jüngsten Ratssitzung, in der das Projekt Thema war. Wie berichtet, möchten die Initiatorinnen ein solches Haus am St.-Josef-Hospital einrichten.

Hebammenhaus wird weit über die Stadtgrenzen hinaus gebraucht

Hebamme Sylvia Schneider hat schon seit 2004 ihre Praxis in den Räumen des Altbaus der Klinik an der Schloßstraße 18. Sechs Kolleginnen hätten dort Platz, so ihre Einschätzung. Allerdings muss noch viel umgebaut werden. Und das koste Geld. Biber betonte, ein Zuschuss für den Umbau sei möglich, dies müsse jedoch erst im Rahmen der Etatbesprechungen mit allen Parteien im Stadtrat erörtert werden.

Zu erfahren war, dass es um einen Betrag von rund 50.000 Euro geht. Biber betonte allerdings auch, dass „in erster Linie der Kreis bei der Einrichtung eines neuen Hebammenhauses gefragt ist“. Diese Einrichtung werde schließlich weit über die Stadtgrenzen hinaus dringend gebraucht. Er bat die bei der Ratssitzung anwesenden Mitglieder des Kreistages, dies dort zum Thema zu machen.

FDP schreibt nach Köln – schnellere Umsetzung von neuen Initiativen

Aktiv geworden ist bereits die FDP-Fraktion im Kreistag. Mit den Liberalen aus dem Bonner Rat hat sie eine Anfrage an den Regierungspräsidenten Dr. Thomas Wilk in Köln gestellt. Durch die Schließung der Geburtsstationen in Eitorf, Sankt Augustin und Bad Honnef habe sich das Angebot der Geburtshilfen von ursprünglich fünf auf zwei Kliniken in Troisdorf reduziert.

Immer öfter berichteten Frauen davon, in den Wehen von Krankenhäusern abgewiesen worden zu sein, sie hätten dann weite Wege zum Beispiel bis Gummersbach fahren müssen. Die Liberalen kritisieren, die Interessen schwangerer Frauen und ihre Versorgung seien von Gremien und Institutionen viel zu lange vernachlässigt worden, und fordern eine schnellere Umsetzung von neuen Initiativen.

Dazu gehöre auch das geplante Geburtshaus in Troisdorf. Die Bezirksregierung solle nun nach Möglichkeiten suchen, solche Initiativen zu unterstützen. Eine Anschubfinanzierung aus den kommunalen Haushalten werde langfristig nicht reichen.