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Erneuter Großeinsatz
Halle mit 200 Tonnen Sperrmüll brennt bei RSAG in Troisdorf

3 min
Die Feuerwehrleute können die Halle in Troisdorf nicht betreten und nur von außen löschen.

Die Feuerwehrleute können die brennende Halle in Troisdorf nicht betreten und nur von außen löschen.

Rund 200 Feuerwehrleute sind seit der Nacht im Einsatz. Eine NINA-Warnung wurde ausgelöst. Die Löscharbeiten werden noch zum Abend dauern.

Auf dem Gelände der RSAG in Troisdorf ist in der Nacht auf Mittwoch, 3. September, ein Großbrand ausgebrochen. In einer Halle brennen 200 Tonnen Sperrmüll. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz. Eine NINA-Warnung wurde ausgelöst, Menschen sollen Türen und Fenster geschlossen halten.

Die Feuerwehr wurde erstmals um 0.35 Uhr durch die Brandmeldeanlage zum Gelände der Rhein-Sieg-Abfallgesellschaft gerufen. Häufig ein Fehlalarm, doch nicht in diesem Fall. „Schon auf der Anfahrt sah der Einsatzleiter Rauch und hat weitere Kräfte hinzugerufen“, sagte Peter Kern, Pressesprecher der Troisdorfer Feuerwehr.

Die Einsatzkräfte positionierten eine Drehleiter neben der 3500 Quadratmeter großen Halle. Doch das Feuer breitete sich schneller aus, als die Feuerwehr löschen konnte. Zunächst züngelten Flammen durch das Dach, nur Minuten später schob sich eine Feuerwalze über die Halle, Fenster zerbarsten. Drinnen schlugen meterhohe Flammen über den Abfallbergen empor.

Feuerwalzen schlagen durch die Sperrmüllhalle in Troisdorf.

Die Temperaturen in der Halle sind zu hoch, als dass sie betreten werden könnte.

Stadtalarm in Troisdorf ausgelöst

Einsatzleiter Daniel Schwamborn löste Stadtalarm aus, die gesamte Feuerwehr Troisdorfs war nun im Einsatz. Auch aus Hennef, Neunkirchen-Seelscheid, Lohmar und Niederkassel kam Verstärkung. Die Hennefer Kameradinnen und Kameraden brachten ihre beiden Tankwagen mit je 14.000 Litern Wasser an Bord mit.

„Wir müssen davon ausgehen, dass der gesamte Sperrmüll in der Halle brennt. Deswegen können wir sie nicht betreten“, sagte Kern. Mit einem Radlader rissen die Feuerwehrleute die Tore ein, um zumindest von außen löschen zu können. An der Halle waren mittlerweile eine zweite Drehleiter und mehrere Rohre im Einsatz.

Scheiben barsten durch die Hitze des Feuers.

Scheiben barsten durch die Hitze.

„Ein großes Problem ist die Wasserversorgung: Es gibt zwar Hydranten auf dem Gelände, aber wir löschen mit so vielen Schläuchen, dass das Wasser nicht reicht“, sagte Kern. Die Einheit Söven aus Hennef schloss eine Pumpe an, um Löschwasser aus der nahen Sieg zu fördern.

Flugverkehr an Köln/Bonn nicht durch Großbrand in Troisdorf beeinträchtigt

Über Stunden zog dichter Rauch von der Halle weg, Richtung Nordwesten. „Am Flughafen haben sie Probleme, der Flugverkehr ist aber noch nicht beeinträchtigt“, sagte Kern. Eine NINA-Warnung wurde ausgelöst. Betroffen sind neben Troisdorf auch Rösrath, Bergisch Gladbach, Odenthal und Burscheid. „Wir appellieren an die Leute, Fenster und Türen geschlossen zu halten.“ Alle Messgruppen des Rhein-Sieg-Kreises seien im Einsatz. „Bisher gab es aber keine Auffälligkeiten.“

Der Löscheinsatz dauert auch am Vormittag noch an und wird laut RSAG-Sprecher Philip Moll wohl noch bis zum Mittwochbend andauern. Mit dem großen Löschunterstützungsfahrzeug (LUF), einem Riesen-Ventilator auf Ketten, bliesen sie den Rauch aus der Halle. Auch das Technische Hilfswerk wurde angefordert. Es ist bereits der zweite Großbrand binnen kurzer Zeit auf dem Gelände. Bereits am 3. August hatte ein Restmüllbunker bei der RSAG gebrannt.

„Das ist hart – natürlich ist jeder Brand einer zu viel“, sagte RSAG-Sprecher Philip Moll. Derzeit komme es häufig zu Feuern bei privaten und kommunalen Abfallentsorgern. Die Ursache seien nicht selten Akkus, die in den Hausmüll gegeben worden seien und beim Zerkleinern Brände auslösten. „Was hier oder auch vor einem Monat die Ursache war, ist aber Spekulation“, betonte er. Die Kriminalpolizei nahm noch während der Löscharbeiten die Arbeit auf. Die Mendener Straße ist wegen der Löscharbeiten gesperrt.