Kurze WegeIm St.-Josef-Hospital in Troisdorf wird ein Geburtshaus eingerichtet

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Das Gründungsteam des Hebammenhauses steht zusammen vor einer Hecke.

Das Gründungsteam: Die Hebammen sind froh, mit der Planung ihres Hauses im St.-Josef-Krankenhaus beginnen zu können.

Die direkte Nähe zum St. Josef-Hospital ist ein Vorteil. So gibt es kurze Wege zur medizinischen Versorgung in der Nähe des Geburtshauses.

Das seit langem geplante Geburtshaus wird im St.-Josef-Hospital in Troisdorf eingerichtet. Das berichtete Hebamme Sylvia Schneider beim Hebammentag in Sankt Augustin.

Sie hat schon seit 2004 ihre Praxis in den Räumen des Altbaus der Klinik an der Schloßstraße 18. „Sechs Kolleginnen haben hier Platz“, sagt sie. Allerdings müsse noch viel umgebaut werden. „Wir hoffen, dass Ende des Jahres alles soweit fertig ist“, sagt Schneider. Zwei Geburtszimmer, ein Kursraum und ein Vorsorgezimmer bilden das Herzstück. Im benachbarten Krankenhaus ist zudem eine gynäkologische Abteilung untergebracht. 

Verein kümmert sich um Spenden für das Projekt

Somit gibt es kurze Wege, sollte eine medizinische Versorgung notwendig werden. „Die Geburt soll aber ohne Arzt bei uns im Haus stattfinden“, betont Schneider, die jedoch auch Vorteile in der direkten Nähe zum Krankenhaus sieht. Viele Eltern würde dies beruhigen. Damit sind die Pläne, das neue Geburtshaus in der Asklepios-Kinderklinik einzurichten, vom Tisch. „Wir hätten dort einfach zu viel umbauen müssen“, berichtet Hebamme Claudia Schlich. Auch sie gehört zum sechsköpfigen Gründungsteam des Hebammenhauses, das sich vor fünf Jahren zusammenfand.

Um das Projekt voranzutreiben, wurde ein Verein wurde gegründet, der sich auch um Spenden kümmert. Unterstützung signalisierte Katharina Gebauer, Landtagsabgeordnete und CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat: „Ich habe nächste Woche einen Termin im NRW-Gesundheitsministerium gemacht, um über Fördermöglichkeiten für das Geburtshaus zu sprechen“, berichtet sie auf Nachfrage. Zu prüfen sei auch, ob es Mittel des Bundes gebe. Dass sich beim Thema Geburt viel geändert habe, berichtete Stefanie Schmid-Altringer. Etwa bei der Rolle des Vaters: „Bisher ist alles noch immer viel zu viel auf die Frau fixiert.“

Geburt und Schwangerschaft sind auch für Väter eine Herausforderung

Schwangerschaft und Geburt seien auch für Väter eine Herausforderung. Im medizinischen Alltag der Geburtshilfe seien die Bedürfnisse und Fragen von Vätern meist Nebensache, genauso wie ihre Gesundheit. „Aus vielen Berichten von Vätern wissen wir, wie verletzend und problematisch dies sein kann. Der Start als Familie gelingt aber am besten, wenn alle Beteiligten mit im Boot sind“, betont Schmid-Altringer.

Vorbilder fehlten, „weil Väter vor wenigen Jahrzehnten im Kreißsaal nicht erwünscht waren“. Deshalb gebe es noch keine Gesprächskultur unter Männern zu diesem Thema.

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