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Nach Schließung von St. JosefModernisierte Geburtsstation in Troisdorf hat mehr Personal

Lesezeit 3 Minuten
In zwei der Kreißsäle in Troisdorf-Sieglar stehen Geburtswannen bereit.

In zwei der Kreißsäle in Troisdorf-Sieglar stehen Geburtswannen und breite Betten mit Griff bereit.

Die Klinik St. Johannes in Sieglar hat mittlerweile die einzige Geburtsstation im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.

Vom achten Stock des St. Josef-Hospital in Troisdorf hatten junge Mütter und Väter einen herausragenden Blick über die Stadt. Vom ersten Stock des St. Johannes-Krankenhauses in Sieglar, wo sich Kreißsäle und Geburtsstation von nun an befinden, ist die Aussicht nicht ganz so gut, dafür sind die Räume modern und entsprechen den Bedürfnissen hochschwangerer Frauen.

Im Zuge der Zusammenlegung der beiden Geburtsstationen – im St. Josef ist sie seit Anfang September geschlossen – haben die GFO Kliniken die Einrichtung im St. Johannes modernisiert und das Personal aufgestockt. In Sieglar befindet sich mittlerweile die einzige Geburtsstation im Rechtsrheinischen.

In St. Johannes in Troisdorf-Sieglar gibt es jetzt vier Kreißsäle

„Wir haben der Station einen neuen Anstrich gegeben und unsere Funktionskonzepte erweitert. Wir werden die Kreißsäle am 12. Juni in Betrieb nehmen und heißen die werdenden Eltern dann hier willkommen“, sagt Sarah Wallpott, kaufmännische Direktorin der GFO Kliniken. Vier statt bisher drei Kreißsäle gebe es fortan, „wobei wir die Möglichkeit haben, bei Bedarf noch einen Nebenraum zu einem fünften Kreißsaal umzuwandeln“, betont sie.

Im vergangenen Jahr hatten die GFO Kliniken 1800 Geburten zu verzeichnen, den überwiegenden Teil im St. Johannes-Krankenhaus, weswegen die Geburtsstation dorthin verlagert worden war. Die Umbauarbeiten dauerten drei Monate: Decken, Wände und Flure wurden neu gestaltet, der Brandschutz überarbeitet. „Wir haben das Raumkonzept gemeinsam mit den Ärzten und den Hebammen gestaltet. Ich glaube, sie werden sich hier wohlfühlen“, so Wallpott.

Christine Zeeck-Glauner, Leitende Hebamme, und Claudia Häser (r.), Leitende Oberärztin, freuen sich über die neuen Kreißsäle.

Christine Zeeck-Glauner, Leitende Hebamme, und Claudia Häser (r.), Leitende Oberärztin, freuen sich über die neuen Kreißsäle.

Aktuell befindet sich die Geburtsstation noch im fünften Stockwerk. Wer sein erstes Kind vielleicht dort zur Welt gebracht hat, wird bei seinem zweiten größere, helle, freundliche Räume vorfinden. Der Fokus liegt auf mehr Privatsphäre und besserer Beratung.

Zwei Reanimations-Stationen sind an die neuen Kreißsäle angeschlossen

Die Wände sind in bordeauxrot gehalten. Zwei Kreißsäle sind mit Wannen ausgestattet – darunter eine besonders große Gebärwanne mit Treppe und integrierter Sitzmöglichkeit, die eine sichere und komfortable Wassergeburt ermöglicht. Eine weitere Entspannungswanne kann flexibel auch als Gebärwanne genutzt werden. 

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen ihr Kind gerne kniend zur Welt bringen und nicht so gern liegen. Das kann Schmerzen lindern und den Verlauf der Geburt positiv beeinflussen“, sagt Christine Zeeck-Glauner. „Die Betten sind besonders breit, damit sich die Partner daneben legen können – und sie haben eine Griffstange, weil manche Frauen sich gerne festhalten, wenn die Wehen kommen.“ Außerdem stehen Gebärhocker, Matten, Massagebälle, Tücher und eine Sprossenwand bereit.

Zwei dieser Reanimationseinheiten stehen bereit, falls es nach der Geburt zu Notfällen bei den Neugeborenen kommt.

Zwei dieser Reanimationseinheiten stehen bereit, falls es nach der Geburt zu Notfällen bei den Neugeborenen kommt.

„An die neuen Kreißsäle angeschlossen sind zwei Reanimations-Stationen, falls es bei der Geburt zu Komplikationen kommt“, so Zeeck-Glauner. Vier statt drei Kreißsäle machten auch einen höheren Personalschlüssel erforderlich. „Wir haben mehr Hebammen eingestellt, sodass immer drei pro Schicht anwesend sind. Einige kommen aus anderen Ländern, sodass wir auch sprachlich gut aufgestellt sind. Ärzte und Anästhesisten sind sowieso immer in Bereitschaft im Krankenhaus.“ Die GFO Kliniken kooperierten dabei mit der katholischen Hebammenschule in Köln, Auszubildende arbeiteten in Troisdorf.


Infokasten: In den GFO Kliniken Troisdorf werden im St. Johannes Krankenhaus und im St. Josef-Hospital jährlich rund 82.000 Patientinnen und Patienten ambulant und 27.000 stationär an über 500 Betten betreut. Seit der Schließung der Geburtsstation im St. Josef ist diese im St. Johannes untergebracht, ebenso das Ambulante OP-Zentrum, die Neurologie, die innere Medizin, die Geriatrie und die Neurologie. Im St. Josef befinden sich noch die Allgemeinmedizin, die Gastroenterologie, die Onkologie sowie die Zentrale Notaufnahme. Perspektivisch sollen alle Fachabteilungen in einen Neubau neben dem Krankenhaus in Sieglar ziehen.