Abo

„Geh weg mit deinen Kötern“Radfahrer greift Hundehalter in Troisdorf mit Besenstiel an

Lesezeit 2 Minuten
Eingang eines Gerichtsgebäudes.

Der Radfahrer soll den Fußgänger mit einem Besenstiel attackiert haben - nun wurde er verurteilt. (Symbolbild)

In einem Prozess wurde ein Radfahrer in Troisdorf wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Es stand Aussage gegen Aussage: Im handfesten Streit zwischen einem Hundehalter und einem Fahrradfahrer gaben schließlich zwei unbeteiligte Zeugen im Gerichtssaal den Ausschlag. Verhandelt wurde ein Streit vor einem halben Jahr im Troisdorfer Stadtteil Kriegsdorf.

Ein Radler hatte sich auf einem Weg rasant einem Mann genähert, der mit seinen beiden Hunden Gassi ging. „Geh weg mit deinen Kötern“, soll der 46-Jährige geschrien haben, so schilderten es übereinstimmend mehrere Zeugen – Passanten und eine Anwohnerin. Dann soll er vom Fahrrad gesprungen und mit einem Besenstiel auf den Hundehalter losgegangen sein. Dieser trug zwei Hämatome davon und zeigte den Schläger an.

Der Angeklagte schilderte den Vorgang anders: Er habe rechtzeitig geklingelt, der Hundehalter habe ihn vom Rad geschubst. Dann erst habe er den hölzernen Stiel in die Hand genommen und zur Verteidigung eingesetzt, „in Notwehr“.

Dem schenkte Richter Dr. Daniel Hahn allerdings keinen Glauben. Der Angeklagte habe die Situation provoziert. In der Hauptverhandlung habe er keine Reue gezeigt.

„Mir war dat klar, dass dat so endet“

Die Staatsanwaltschaft forderte eine Haftstrafe von sechs Monaten und eine zusätzliche Zahlung von 2000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung. Der Richter verzichtete aber auf eine Geldauflage und verhängte lediglich die Freiheitsstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung, die zur Bewährung aufgesetzt wurde.

Bislang war der 46-Jährige lediglich zu Geldstrafen verurteilt worden, zuletzt wegen Beleidigung und wegen Sachbeschädigung. Auch in seinem letzten Wort verzichtete er auf eine Entschuldigung, er stellte lediglich lapidar fest: „Mir war dat klar, dass dat so endet.“

Rundschau abonnieren