Moderne LadetechnikStadt Troisdorf schafft neuen Rettungswagen für 245.000 Euro an

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Lars Garcia y Ruig (l.) erklärt Bürgermeister Alexander Biber das neue System.

Troisdorf – Acht Jahre alt war der Kofferaufbau des alten Rettungswagens. Mehr als 400.000 Kilometer ist er unterwegs gewesen, hat auf zwei Fahrgestellen aufgesessen. Die werden nach vier Jahren ausgewechselt. Doch jetzt war es auch Zeit, den rollenden Behandlungsraum für Notfälle auszutauschen. Allerdings nicht eins zu eins. Lars Garcia y Ruig hat mit einem Team das neue Gefährt entwickelt und einige Neuerungen eingebracht, die es so bislang im Kreis noch nicht gegeben hat.

Das vielleicht augenfälligste Novum ist das elektrohydraulische Be- und Entladesystem, das allein mit rund 40.000 Euro zu Buche schlägt. Kämmerer Horst Wende und Bürgermeister Alexander Biber ließen sich die Neuerung bei der Schlüsselübergabe an den Wachleiter, Brandoberrat Lars Gödel, erklären. Wende ließ sich sogar einmal „einladen“.

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Der alte Rettungswagen (rechts) wird gegen den neuen ausgetauscht.

Wie ein Hubsteiger funktioniert der Unterbau für die Trage, der zugleich gefahren werden kann. Das ist für die Mitarbeiter ebenso gut und hilfreich wie für die Patienten. Denn die müssen nicht mehr in Schräglage hinein gehoben werden, sondern können durchweg in der liegenden Position bleiben.

Gleichwohl kann die Trage zu einem Sitz umgebaut werden, weil es Menschen gibt, denen das angenehmer ist. Und auch dieser kann per Knopfdruck nach oben befördert werden. Die Liege kann von der Federung entkoppelt werden, um im Ernstfall Patienten wiederbeleben zu können.

Auszug hinter Beifahrersitz

Neu ist auch der Auszug hinter dem Beifahrersitz. Daraus kann das Notfallequipment, zwei Rucksäcke, EKG und Beatmungsgeräte, von außen entnommen werden. Die Notfallsanitäter müssen nicht mehr die Schiebetür öffnen, gerade im Winter kühlt der beheizte Innenraum nicht mehr so stark aus.

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Die Trage kann hydraulisch nach oben gefahren werden.

Genauso neu sind die beiden Schienen, an denen alle Geräte für die Notfallversorgung angehängt und mit Strom versorgt werden können. Das Rettungsdienstpersonal kann sie bedienen, ohne während der Fahrt den Platz verlassen zu müssen.

Etwa 245.000 Euro hat der neue Rettungswagen (RTW) gekostet, wie der zuständige Brandrat Hans-Jürgen Spies berichtete. Seit Mai 2021 wartete die Troisdorfer Feuerwehr auf das Fahrzeug, erst jetzt konnte es geliefert werden.

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In den kommenden Monaten sollen auch die beiden anderen RTW ersetzt werden. Die werden mit allen Besonderheiten wie die Nummer eins ausgestattet sein. Dazu gehört eine 360-Grad-Außenkameraanlage sowie eine Kamera im Patientenraum. Die kann allerdings keine Bilder speichern und keinen Ton übertragen.

Das Licht ist komplett auf LED-Technik umgestellt. Das Sprinter-Fahrgestell hat einen Sechs-Zylinder-Motor mit 190 PS. Nach vier Jahren wird das wohl ausgetauscht werden müssen, mit dann vermutlich 240.000 Kilometern Laufleistung.

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