Das E-Paper der Rundschau bietet eine tägliche „Zeitreise“ mit originalen Titelseiten von vor fünfzig Jahren und spannenden historischen Einblicken.
Historische EinblickeBesonderer Service im E-Paper – Titelseiten von vor 50 Jahren

Titel Kölnische Rundschau vom 6. Oktober 1975
Copyright: Thomas Banneyer (Repro)
Ab sofort bieten wir den Nutzerinnen und Nutzern unseres E-Papers einen ganz besonderen Service: Wir laden Sie zu einer Entdeckungstour ein! Mit der neuen „Zeitreise“ werfen wir gemeinsam einen Blick zurück in die Vergangenheit. Jeden Tag, zusätzlich zu Ihrer aktuellen Ausgabe, finden Sie exklusiv im E-Paper nun eine originale Zeitungs-Titelseite aus unseren Archiven – genau vom selben Erscheinungstag, nur 50 Jahre früher. Ein Stück Geschichte, täglich neu. Hier an dieser Stelle dokumentieren zudem Fotos aus den 1950er bis 1990er Jahren Kapitel der Geschichte Ihrer Zeitung.

Köln - das Hauptpostamt in der Stolkgasse, welches sich seit 1893 (da als Reichshauptpostamt) in den Gebäuden des zwischen Marzellenstraße und Stolkgasse gelegenen ehemaligen Dominikanerklosters befand. - Auf der rechten Seite das Gebäude der Kölnischen Rundschau mit seinem Zeitungs-Aushang. - Foto aus 05.1955
Copyright: Wirtz, Hansherbert
Erstaunlich manchmal, worüber man vor einem halben Jahrhundert sprach – erstaunlich aber auch oft, wie die Themen denen von heute ähneln. Vor genau 50 Jahren, am 6. Oktober 1975 – auch damals ein Montag – war es nur eine kleine Meldung auf der Titelseite der Rundschau, aber sie schien Bahnbrechendes zu verkünden: Die Pille für den Mann kommt spätestens in drei Jahren auf den Markt. Und sie muss nicht täglich, sondern nur einmal pro Woche eingenommen werden. Tolle Sache. Es war eben immer schon eine wichtige Aufgabe Ihrer Zeitung, nicht nur über Kriege, Katastrophen und Niederlagen des 1. FC Köln zu berichten, sondern auch gute Nachrichten zu transportieren.
Damals sah das rein optisch natürlich noch ein bisschen anders aus. Zugegeben: Designpreise würde man damit heute nicht gewinnen. Die Fotos waren schwarz-weiß, die Gestaltung bisweilen mäßig übersichtlich. Immerhin erhielten die Leserinnen und Leser an jenem 6. Oktober 1975 auf der Titelseite schon einen ausführlichen Bericht über die Parlamentswahl in Österreich mitsamt Kommentar. Und das war keine Selbstverständlichkeit, wenn man sich die Technik der Nachrichtenübermittlung und der Zeitungsproduktion zu jener Zeit vor Augen führt.
Nachrichten per Telex und Produktion im Bleisatz
Selbst Faxgeräte, heute ja schon total veraltet, waren damals noch teurer Schnickschnack. Den entsprechenden Dienst führte die Deutsche Bundespost erst 1979 ein. Nachrichtenagenturen schickten ihre Beiträge per Telex. Und die Zeitungsseiten wurde damals noch in Blei gesetzt, der Lichtsatz folgte bei der Rundschau erst Anfang der 1980er Jahre.
Die Titelseiten sind aber natürlich nicht nur Zeugnisse der Medienentwicklung, sondern der politischen Geschichte insgesamt. Allein die Seite vom 6. Oktober 1975 enthält Meldungen über Anschläge im Baskenland und im Libanon und über eine Entführung durch die IRA. Zwei Tage später werden sich Nachrichten zu Ulrike Meinhof und der RAF auf der Seite finden. Alltäglicher Terror in den 70er Jahren, lange vor El Kaida und dem IS.
Bis heute hat sich natürlich nichts daran geändert, dass der Sport in der Rundschau eine wichtige Rolle spielt. Dementsprechend waren die vier Tore in einem Spiel von Erich Beer auch damals eine Meldung ganz vorne wert. Und Bundestrainer Helmut Schön hielt sich übrigens auch an die darin enthaltene Aufforderung, Beer wenige Tage später in der EM-Qualifikation gegen Griechenland einzusetzen.
Um die offene Frage zu beantworten: Die Pille für den Mann ist bis heute nicht auf dem Markt. (gro)
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