Volkshochschule LeverkusenDer neue VHS-Chef möchte ein offenes Forum für alle

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VHS-Leiter Günter Hinken und seine Stellvertreterin Vera Strittmatter präsentieren das aktuelle Programm im digitalen Rahmen wie auch als Heft.

VHS-Leiter Günter Hinken und seine Stellvertreterin Vera Strittmatter präsentieren das aktuelle Programm im digitalen Rahmen wie auch als Heft.

Leverkusen  – Günter Hinken ist seit dem 1. April Leiter der Volkshochschule (VHS) Leverkusen. Übernommen hatte er diesen Posten von Gerd Struwe. Und auch wenn er betont, dass in der Vergangenheit Vieles gut gemacht worden sei im Hause, so will er doch seine eigene Handschrift einbringen. Diese öffentliche Bildungseinrichtung der Stadt verändern und gerade nach Monaten des Lockdowns voran bringen.

Das wirkt sich einerseits auf das nun präsentierte Programm des kommenden Semesters aus. Andererseits hat es Einfluss auf den Status der VHS in Leverkusen an sich.

Forum der Stadt

„Ich sehe die VHS als ein Forum der Stadt. Als einen Ort, an dem die Bürgerinnen und Bürger Leverkusens zusammenkommen“, sagt er. Zum Lernen. Zum Kennenlernen. Zum Diskutieren. Zum gegenseitigen Austausch. Und das gelte für alle: Einheimische, Zugewanderte, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund.

Diese explizite Sichtweise eines offenen, für alle bereitstehenden Hauses ziehe er aus seiner persönlichen Biografie, sagt Hinken: Er ist promovierter Politik- und Migrationswissenschaftler und kennt sich daher mit dem Gedanken der Integration, mit der Notwendigkeit der Einbeziehung aller aus. „Diskussion und Dialog“ sei alles.

Wunsch nach Neuerungen

Und der Wunsch nach Neuerungen. Entsprechend gestalteten Hinken und sein Team, zu dem auch die bald scheidende stellvertretende VHS-Leiterin Vera Strittmatter sowie Uta Wagner als Planerin vor allem der großen Angebotssparte „Kultur und Gestalten“ gehören, das neue Programm.

Es umfasst beispielsweise eine Lesung sowie einen Vortrag der ehemaligen Leichtathletin Ines Geipel, die sich nach ihrer Karriere als Sportlerin als Autorin, Professorin der Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin sowie als kluge Beobachterin des Ostteiles der Bundesrepublik – sie wuchs in der ehemaligen DDR auf – verdingt.

Geipel gastiert am 16. September ab 19 Uhr im Forum und spricht über das Thema „Woher kommt die große Wut im Osten“, Bezug nehmend unter anderem auf die alarmierenden, zugunsten einer rechten Partei wie der AfD ausfallenden Wahl-Ergebnisse in diesem Gebiet. Aufbauend auf diesem Abend spricht am 25. November um 19 Uhr der Autor sowie Politik- und Kommunikationsberater Johannes Hillje über die Frage „Welche Regierungsaussichten gibt es für Deutschland?“.

Tipps für Online-Meetings

In der Sparte „Kultur und Gestalten“ werden unter anderem die Kurse „Kreatives Schreiben“ und „Journalistisches Schreiben für Jugendliche“ angeboten. Einen Hauptbestandteil des Programms legte Hinken auf die digitale Welt – und intensiviert dadurch einen Trend, der sich in den vergangenen Jahren an der VHS eingeleitet wurde: Kurse wie „Endlich effektive Meetings“ tragen der beruflichen Entwicklung in Richtung Home-Office Rechnung, in der – verstärkt durch die Corona-Pandemie – Online-Konferenzen eine immer wichtigere Rolle spielten und spielen.

„Silver Surfer online“ richtet sich als Internetkurs speziell an Seniorinnen und Senioren. Sprachkurse finden mitunter online statt, der Polnisch-Kurs sogar per Direkt-Schaltung aus der Stadt Posen im Nachbarland.

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Hinzu kommen 24 frei ausgeschriebene Deutschkurse mit etwa 2300 Unterrichtsstunden sowie acht Integrationskurse mit gut 3000 Stunden, in denen Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache vermittelt wird. „Durch den Lockdown und den reinen Online-Unterricht haben wir viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Feld nicht mitnehmen können“, sagt Hinken. Das solle nun nach- und aufgeholt werden.

Zeichen- und Malkurse

Interaktiv wie virtuell wird in Zeichen- und Malkursen die, wenn man so will, Kunst mit der Kunst vermittelt. Auch das gab es so bislang noch nicht an der VHS Leverkusen.

Ein Höhepunkt kultureller Art steht übrigens am 14. November um 11 Uhr im großen Saal der Musikschule an: Dann wird nämlich Professor Werner Kämmerling verabschiedet. Er leitet den Musizierkreis der VHS seit 59 Jahren und gibt das Dirigat nun ab.

Das komplette Programm für den Herbst und Winter der VHS ist ab sofort im Internet einsehbar, zudem liegt es an öffentlichen Stellen in der Stadt aus. Anmeldungen sind nun möglich.

www.vhs-leverkusen.de

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