1. FC Köln„Elvis“ drängt sich für Schalke-Spiel auf – Lob von altem und neuem Trainer

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Rexhbecaj 2

Elvis Rexhbecaj beim Training.

  • Elvis Rexhbecaj wird für den 1. FC Köln immer wichtiger – er erhielt bereits viel Lob von Trainern.
  • Beim Zweikampfverhalten punktet der Nachwuchsspieler mit Spitzenwerden.
  • Und Jörg Schmadtke wollte eine längere Ausleihzeit beim VfL Woflsbur.g

Köln – Er war die positive Überraschung des Kölner Gastspiels bei Hertha BSC. Bei seinem ersten Startelfeinsatz für den FC leitete er drei Treffer ein und war der spielbestimmende Akteur im zentralen Mittelfeld. Damit betrieb Elvis Rexhbecaj beste Eigenwerbung für einen Einsatz am Samstag beim Spiel gegen Schalke 04.

Für Horst Heldt und Markus Gisdol war der Auftritt des 22-Jährigen die Bestätigung für ihre Einschätzung. „Ich sehe in Elvis einen jungen Spieler mit unglaublichem Laufvermögen und Athletik. Er übernimmt Verantwortung, gibt Kommandos, will den Ball haben“, beschrieb der Trainer.

Bruno Labbadia lobt Elvis Rexhbecaj schon bei den Wölfen

Deshalb hatte Kölns Sportliche Führung die Möglichkeit wahrgenommen, Elvis Rexhbecaj im Januar vom VfL Wolfsburg auszuleihen. Bei den Niedersachsen hatte ihn Bruno Labbadia in der Vorsaison 32 Mal in den Kader berufen und 24 Mal eingesetzt. Der damalige VfL-Trainer bezeichnete den Jung-Profi als „Mentalitätsspieler“, sprach ihm „Herz, Einstellung und die Liebe, die man für den Sport braucht“, zu. Er besitze „Tempo, Gedankenschnelligkeit, Spielübersicht, Technik und ein unglaubliches Zweikampfverhalten“.

Das alles unterstrich der 22-Jährige im Berliner Olympiastadion vor den Augen seiner Eltern und Freunde, die aus dem nahen Brandenburg angereist waren. Mehr als Dreiviertel aller Zweikämpfe gewann er, was für einen Mittelfeldspieler einen enorm hohen Wert darstellt. Vier Mal wurde er gefoult, so oft wie kein anderer Kölner. Und mit 12,2 Kilometern spulte er bis zur Erschöpfung in den Schlussminuten eine hohe Laufleistung ab. Da verwundert es natürlich, dass der VfL Wolfsburg den im Kindesalter mit seinen Eltern vor dem Kosovo-Krieg nach Deutschland geflüchtete Elvis Rexhbecaj an den 1. FC Köln ausgeliehen hat.

Jörg Schmadtke, ehemaliger Kölner und jetziger Wolfsburger Sportchef, sagte dazu gegenüber dieser Zeitung: „Wir hoffen, dass er in Köln die Spielzeit bekommt, die er hier derzeit wohl nicht bekommen würde, um sich weiterzuentwickeln. Wir haben ihn für eineinhalb Jahre ausgeliehen, weil nach meiner Einschätzung ein halbes Jahr nicht ausreicht, um sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden und das Leistungspotenzial vollständig abzurufen. So bekommt er ein bisschen mehr Zeit, ein bisschen mehr Gelassenheit, um die Dinge abzurufen. Danach schauen wir weiter.“

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So sieht es auch Elvis Rexhbecaj. „Ich bin gekommen, um zu spielen. Je mehr Spielminuten ich bekomme, umso besser. Perspektivich ist das gut. Deshalb war es auch gut, dass ich in Berlin zum Einsatz gekommen bin, auch wenn die Umstände etwas verrückt waren. Aber ich bin Profi, um damit zurechtzukommen, auch wenn ich noch jung bin“, sagte der 22-Jährige.

Zunächst einmal ist der Blick des Mittelfeldspielers auf das Naheliegende gerichtet, das Heimspiel am Samstagabend gegen Schalke. Da möchte er natürlich wieder von Beginn an spielen. Allerdings steht Jonas Hector, für den er nach dessen Ausfall wegen einer Muskelverhärtung während der Spielvorbereitung kurzfristig eingesprungen war, für das Heimspiel wohl wieder zur Verfügung.

Andererseits gilt es, die Position von Mark Uth neu zu besetzen. Der von den Schalkern ausgeliehene Stürmer darf vereinbarungsgemäß gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber nicht eingesetzt werden. Dessen Position zwischen Mittelfeld und Mittelstürmer Jhon Cordoba entspricht seinem Profil. So sieht ihn auch Markus Gisdol als „Verbindungsspieler zur Offensive“. „Ich bin flexibel einsetzbar“, meinte Elvis Rexhbecaj nach dem Training am Dienstag. „Ich will immer alles geben. Dann sehen wir `mal, was dabei herauskommt.“

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