FC zeigt Team-GeistSpäter Ausgleich zum 1:1 auf Schalke

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Schalkes Guido Burgstaller (r) und Kölns Sebastian Bornauw kämpfen um den Ball.

  • Das Gastspiel des 1. FC Köln beim Westrivalen Schalke 04 endet in einem späten Ausgleich.
  • Zu Sehen war eine starke Mannschaftsleistung aber auch vergebene Großchancen.
  • Am meisten überraschte jedoch ein ganz besonderes Bundesligadebüt.

Köln – Das desaströse Auftreten zuvor beim 0:4 gegen Hertha veranlasste Achim Beierlorzer zu zahlreichen Änderungen. Mit Rafael Czichos, Kingsley Ehizibue, Noah Katterbach, Louis Schaub, Kingsley Schindler und Simon Terodde standen gleich sechs neue Startelf-Spieler auf dem Platz. Hinter Terodde als einziger Spitze agierte eine offensive Dreierkette mit Schindler, Schaub und Florian Kainz.

Jonas Hector rückte ins Mittelfeldzentrum vor und schloss an der Seite von Ellyes Skhiri sehr effektvoll die Räume. Die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld waren kürzer, die Laufbereitschaft (115,9 km, zuvor im Schnitt 109,8 km) höher. „Die Jungs haben umgesetzt, was wir erarbeitet und vorgenommen hatten“, war der FC-Trainer soweit zufrieden.

Großchancen vergeben

Kritisch musste er dagegen anmerken, dass erneut drei Großchancen ausgelassen wurden. Kingsley Ehizibue köpfte aus drei Metern Entfernung Schalkes reflexartig reagierenden Torwart an (21.). „Ich war schon am Jubeln, weil ich dachte, der geht rein“, meinte Rafael Czichos.

Simon Terodde scheiterte mit einem Kopfball (58.) ebenfalls an ihm und Anthony Modeste schloss nach einer feinen Spielverlagerung von Marcel Risse perfekt ab (90.+1), doch wieder parierte Alexander Nübel. Allerdings auf Kosten eines Eckballs, der das 1:1 vorbereitete. Zuvor waren die Schalker durch Suat Serdar (71.) in Führung gegangen. Guido Burgstaller vergab die Chance zum 2:0, als er den Pfosten traf (88.). „Das war schlampig“, ärgerte sich Trainer David Wagner.

Kapitän geht voran

Einer der sich nicht entmutigen ließ, war Jonas Hector. Wobei er sogar doppelt das sprichwörtliche Glück des Tüchtigen besaß. Zunächst wehrte er den Ball an den eigenen Außenpfosten ab (31.), in vorletzter Minute verlängerte er ihn zum Ausgleich ins Schalker Tor. Es war sein sechster Erstligatreffer im 125. Spiel. „Normalerweise bin ich bei Ecken nicht für vorne eingeteilt.

Aber bei einem Rückstand in der Nachspielzeit geht man nach vorne“, erklärte der Kapitän. Der war als solcher auch nicht vorzeitig von Bord gegangen, obwohl er bereits zur Halbzeit über Muskelprobleme klagte. Die wurde als neuromuskulär diagnostiziert, was womöglich auf dauerhafte Schwierigkeiten hindeuten kann. Seine Länderspielteilnahme sagte Jonas Hector am Sonntag ab, und das Training muss er reduzieren.

Talent debütiert

Eine echte Überraschung war die Hereinnahme von Noah Katterbach. Da Jonas Hector im Zentrum aushalf, übernahm das 18-jährige Eigengewächs die Linksverteidiger-Position. „Es hat mir imponiert, wie er das gemacht hat“, sagte sein Trainer, lobte aber auch die Mitspieler: „Es freut mich, wie sie es ihm vor und während des Spiels ermöglicht haben, solch ein Bundesligadebüt zu erleben. Das ist Mannschaftsgeist.“ Auch Jonas Hector war voll des Lobes über seinen Vertreter: „Er hat sich gut eingefügt, besitzt leistungsmäßig noch Luft nach oben. Wir können noch Spaß an ihm bekommen.“

100 Tage im Amt

Am morgigen Dienstag ist Achim Beierlorzer 100 Tage beim FC im Amt. Dabei fallen seine Rückschau und seine Situationsanalyse weiter positiv aus. Natürlich hätte man gerne mehr Punkte, „aber die aktuelle Leistung stimmt. Wir besitzen eine sehr gute Arbeitsatmosphäre im Verein. Ich fühle mich beim FC sehr wohl, es macht mir Spaß“. Und selbst „die berüchtigte Pressearbeit“ empfinde er nicht als unangenehm.

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