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1. FC KölnCenk Özkacar soll am Freitag ins Training einsteigen

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Der 1. FC Köln leiht den türkischen Nationalspieler Cenk Özkacar vom FC Valencia aus.

Der 1. FC Köln leiht den türkischen Nationalspieler Cenk Özkacar vom FC Valencia aus. 

Der 1. FC Köln will am Freitag Cenk Özkacar als neunten Sommer-Neuzugang präsentieren. Das Defensiv-Puzzle von Sportdirektor Thomas Kessler nimmt Formen an. 

Die offizielle Verlautbarung über den neunten Neuzugang des 1. FC Köln in der Sommer-Transferphase wird noch bis Freitag auf sich warten lassen. Cenk Özkacar traf zwar am Donnerstag wie geplant in Köln ein und war am Nachmittag auf dem Weg zum obligatorischen Medizincheck, für eine Verkündung des Transfers wurde es dann aber doch zu spät.

Sollte in der Mediapark-Klinik alles wie geplant über die Bühne gehen, haben die Geißböcke nach Linksverteidiger Kristoffer Lund und Rechtsverteidiger Sebastian Sebulonsen den dritten Zugang für den Defensivbereich perfekt gemacht. Der 1,90 Meter große, in Izmir geborene Özkacar ist ein klassischer Innenverteidiger für das linke Glied der von FC-Coach Lukas Kwasniok anvisierten Dreierkette.

Der neunfache, türkische Nationalspieler hat bis 2020 in seiner Heimat gespielt und wechselte zu Olympique Lyon in die erste französische Liga. Dort konnte er sich allerdings nicht durchsetzen und wechselte nach einer erfolgreichen Leihstation beim belgischen Erstligisten OH Leuven 2023 für fünf Millionen Euro Ablöse zum spanischen Traditionsklub FC Valencia.

Was passiert mit Leart Pacarada?

Der 24-Jährige schaut auf 46 Pflichtspieleinsätze für Valencia zurück, schaffte aber auch bei den Spaniern nicht den nachhaltigen Durchbruch zum Stammspieler. Özkacar war vergangene Saison dann an Real Valladolid ausgeliehen, das am Ende der Saison als abgeschlagenes Schlusslicht aus La Liga absteigen musste. Er ist der nächste Spieler im Kader-Umbau von Sportdirektor Thomas Kessler, den die Kölner nach Tom Krauß (Mainz 05), Jakub Kaminski (VfL Wolfsburg) und Kristoffer Lund (US Palermo) für eine Saison ausleihen — nebst einer Kaufoption im nächsten Sommer. Özkacars Marktwert liegt bei etwa 1,5 Millionen Euro.

Der Türke ist mit seinem linken Fuß ein direkter Konkurrent für Dominique Heintz und Leart Pacarada, der in der Vorbereitung meist als Platzhalter in der Dreierkette eingesetzt wurde. Eigentlich ist der kosovarische Nationalspieler linker Schienenspieler. Auf dieser Position könnte es für den 30-Jährigen allerdings eng werden, wenn Thomas Kessler nach der Verpflichtung von Lund auch noch der Transfer von Derrick Köhn gelingt.   Der 25-jährige Hamburger steht aktuell noch bei Galatasaray Istanbul unter Vertrag und soll fünf Millionen Euro Ablöse kosten. Pacarada könnte einen Teil dieser Summe wieder einspielen, wenn eines der Angebote aus England (u.a. Bristol City) tatsächlich konkret wird.

Auf der rechten defensiven Schiene ist der FC mit Sebulonsen   und Winterzugang Jusuf Gazibegovic doppelt besetzt. Die Geißböcke möchten für ihre Dreierkette allerdings noch einen weiteren Spieler verpflichten und der soll im Idealfall Rav van den Berg heißen. Sonst hätten die Kölner dem FC Middlesbrough wohl kaum inklusive Boni sieben Millionen Euro für den 21-Jährigen geboten. Der englische Zweitligist möchte allerdings mindestens zehn Millionen Euro für den Niederländer kassieren. Mit dem FC Chelsea und Feyenoord Rotterdam hat der FC im Kampf um Van den Berg zudem zwei namhafte und zahlungskräftige Konkurrenten.

Youngster gilt als Leihkandidat

Das Werben um den jüngeren Bruder von Sepp van den Berg (23/FC Brentford, vorher Mainz und Schalke) zeigt, dass Thomas Kessler für die Innenverteidigung, Özkacar eingerechnet, definitiv zwei Spieler neu holen möchte. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Timo Hübers, Joel Schmied und Youngster Julian Pauli weitere Konkurrenz bekommen.

Während der Schweizer Schmied als einer der Gewinner der Vorbereitung gilt und Hübers bislang im Zentrum von Kwasnioks Dreierkette gesetzt war, hatte Pauli erneut Verletzungspech. Nachdem ihn in der vergangenen Saison eine Gehirnerschütterung lange außer Gefecht gesetzt hatte, verpasste er in diesem Sommer durch einen Bänderriss zwei Wochen Training. Der 19-Jährige gilt einem Bericht des Express nach auch deshalb als Leihkandidat. Zweitligist Greuther Fürth, bei dem sich schon die FC-Jungprofis Jonas Urbig und Tim Lemperle   gut entwickelt haben, könnte erneut der Klub sein, der eine solche Konstruktion mitträgt.

Klar ist auf jeden Fall, dass sich auch auf der Abgangsseite noch etwas tun muss. Stand jetzt umfasst der FC-Bundesligakader nach dem Wechsel von Steffen Tigges zum SC Paderborn noch 28 Akteure.   Da noch mindestens zwei weitere Neue kommen sollen, wären es sogar 30. Neben Pacarada heißen die Kandidaten Sargis Adamyan, Florian Dietz und Jacob Christensen.