Der 1. FC Köln empfängt am Samstag den VfL Wolfsburg. Ob Torjäger Davie Selke dabei sein kann, muss sich noch zeigen.
Verletzungssorgen beim 1. FC KölnSelke setzt ein Fragezeichen hinter seinen Einsatz gegen Wolfsburg

Im Training konnte Davie Selke am Dienstag und Mittwoch voll durchziehen.
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Die Bedeutung von Davie Selke für das Spiel des 1. FC Köln ist recht einfach zu erklären. Als der 28-Jährige im Winter 2022 von Hertha BSC Berlin ans Geißbockheim kam, fehlte dem FC ein Mittelstürmer. Also einer, der in erster Linie dazu da ist, die Offensivaktionen des Fußballs von Trainer Steffen Baumgart erfolgreich zum Abschluss zu bringen.
Denn der FC gehört zu den Teams in der Fußball-Bundesliga, die sich viele Chancen herausarbeiten, dafür aber eher selten treffen. 13 Mal blieben die Kölner in der Bundesliga-Saison 2022/23 torlos und auch zum Auftakt der neuen Spielzeit stand in Dortmund offensiv die Null (0:1).
Selke kam im Winter und traf nach anfänglichen Verletzungsproblemen in seinen 17 Einsätzen immerhin fünfmal für den FC. Mit einer kompletten Sommervorbereitung unter Baumgart sollte und wollte der Schorndorfer diese Quote in der neuen Saison steigern.
Mit dem Pokalauftritt in Osnabrück und dem Bundesliga-Auftakt in Dortmund sind zwei Spiele gespielt. Zwei Spiele, die aus Selkes Sicht nicht so gelaufen sind, wie er und der 1. FC Köln sich das vorgestellt haben. In beiden Partien musste der Angreifer in der 52. Minute nämlich mit muskulären Problemen das Spielfeld verlassen.
Probleme gehen vom Rücken aus
„Es strahlt vom Rücken über den Gesäßmuskel aus in den Oberschenkel. Es ist keine Muskelverletzung, sondern kommt eher vom Nerv“, beschrieb Selke am Mittwoch seine körperlichen Probleme und ergänzte: „Wir arbeiten seit Osnabrück täglich dran und es wird auch jeden Tag ein bisschen besser.“ So gut, dass er am Dienstag und Mittwoch das volle Trainingsprogramm beschwerdefrei absolvieren konnte.
So in Dortmund aufzutreten, zeigt, dass wir auf einem richtig guten Weg sind.
Aber Training ist dann immer noch etwas anderes als Spiel: „In einer Bundesligapartie merkt man es dann doch noch mal anders“, räumt Selke ein und setzt hinter seinen Einsatz am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im ersten Heimspiel der Saison gegen den VfL Wolfsburg zumindest ein kleines Fragezeichen: „Das werden wir sehen. Es ist tagesabhängig und von der Höhe der Belastung.“
Gegen Wolfsburg soll der erste Saisontreffer fällig sein
Mit den Geschichten aus dem vergangenen Winter im Kopf hört Davie Selke sehr aufmerksam in seinen Körper herein: „Das ist nicht schwierig für den Kopf, aber es wäre besser, wenn ich wie in der Vorbereitung voll durchziehen könnte.“ Sowohl in Osnabrück als auch in Dortmund erwischte er den passenden Moment, in dem es für ihn besser war, die Partie zu beenden, als Schlimmeres zu riskieren. „Das ist die Kunst. Wenn ich ins Spiel gehe, bin ich voll fokussiert und denke nicht an den Muskel. Wenn es dann in den Bereich kommt, wo es nicht mehr geht, befasse ich mich damit und sage: Ok, kann jetzt weiter durchziehen und riskieren, dass was reißt oder gehe ich raus?“
Er entschied sich zweimal für die sichere Variante, obwohl er in beiden Spielen gut drin war. In Dortmund wäre ihm sogar beinahe sein erster Saisontreffer gelungen. BVB-Verteidiger Niklas Süle konnte den Abschluss nach 17 Minuten aber im letzten Moment an die Latte abfälschen.
„Es war ein sehr gutes Spiel von uns. So in Dortmund aufzutreten zeigt, dass wir auf einem richtig guten Weg sind. Wir hatten Pech, wie bei meinem Ding in der ersten Halbzeit. Der kann auch hinten reinfallen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns tolle Chancen raus gespielt und das beim BVB. Das nehmen wir jetzt mit ins nächste Spiel.“ Sprich: Gegen Wolfsburg soll der erste Saisontreffer fällig sein — vielleicht sogar durch Selke.