Abo

1. FC Köln gegen Bochum„Es bringt nichts, wenn wir uns verstecken“

Lesezeit 3 Minuten
Luca Waldschmidt arbeitet im Training weiter an seiner Fitness.

Luca Waldschmidt arbeitet im Training weiter an seiner Fitness.

Der 1. FC Köln spielt am Samstag gegen den VfL Bochum. Luca Waldschmidt soll eine wichtige Rolle spielen.

Luca Waldschmidt ist zurück. 13 Minuten dauerte das Comeback des 27-Jährigen am vergangenen Sonntag beim 1:1 des 1. FC Köln in Augsburg. 13 Minuten, die dem akut vom Abstieg bedrohten Fußball-Bundesligisten Hoffnung gemacht haben, dass die Leihgabe vom VfL Wolfsburg bis Saisonende einen entscheidenden Beitrag zum Klassenerhalt leisten kann — und im Falle des Gelingens auch Spieler der Geißböcke bleibt. Der Ex-Nationalspieler, so viel dürfte klar sein, wird bei nicht mit in die 2. Liga gehen. Die entsprechende Kaufoption der Kölner wäre demnach hinfällig.

„Ich habe mich gefreut wieder auf dem Platz zu stehen, einfach wieder im Wettkampf zu sein. Zehn Wochen waren lang“, berichtete Waldschmidt von seinem Comeback. Er hatte sich Anfang Januar vor dem ersten Pflichtspiel gegen Heidenheim (1:1) im Training das Wadenbein angebrochen. Augsburg war erst sein 16. Saisoneinsatz.

Nummer 17 soll am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Keller-Kracher gegen den VfL Bochum folgen. Auch wenn FC-Chefcoach Timo Schultz Waldschmidts Kurz-Einsatz in Augsburg als „unvernünftig“ bezeichnete. Nach nur drei vollen Trainingseinheiten vor dem Spiel eine nachvollziehbare Einordnung. Aber besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen und auf einen Luca Waldschmidt können die Kölner angesichts ihrer Offensivschwäche in dieser Saison nicht verzichten. Zwei Tore hat der Linksfuß immerhin schon auf seinem Konto.

Wir müssen vernünftig bleiben. Es macht keinen Sinn, irgendetwas zu riskieren.
Luca Waldschmidt, FC-Profi

„Ich habe dem Trainer gesagt, es geht nicht 90 Minuten und auch nicht eine Halbzeit. Aber es geht. Wir waren beide happy, dass ich mich nach der Trainingswoche so gefühlt habe“, sagte der Offensivakteur und stellte für Samstag mehr Minuten in Aussicht: „Wir müssen vernünftig bleiben. Es macht keinen Sinn, irgendetwas zu riskieren. Vielleicht reicht es für eine halbe Stunde. Das ist realistisch.“

Wie lange er am Ende auch spielen wird, Waldschmidt geht mit einer klaren Einstellung in das wegweisende Spiel gegen den 15. der Tabelle. „Es ist eine Sache der Entscheidungsfindung“, spricht er die offensiven Defizite an, die auch in Augsburg das große Problem darstellten. „Es geht darum, den letzten Pass unbedingt anbringen zu wollen und sich darauf zu konzentrieren. So wie bei unserem Tor. Die Aktion war nicht unbedingt schwerer als andere, die wir hatten und die nicht zu Toren geführt haben. Wir müssen ein Bewusstsein für die sauberen Aktionen mit ins Spiel bringen“, appellierte der gebürtige Siegener.

Timo Schultz wird beim Training laut

In Augsburg ging Waldschmidt voran und forderte den Ball in der Schlussphase, um das Spiel noch auf die FC-Seite zu ziehen. „Es bringt nichts, wenn wir uns verstecken. Wir brauchen den Ball, um Tore zu schießen. Das geht nur, wenn wir mutig sind und nach vorne spielen. Es ist normal, dass wir dann Fehler machen. Die müssen wir akzeptieren und es wieder probieren.“

Waldschmidt sieht sich in solchen Momenten als Führungsspieler und fordert mehr Unterstützung untereinander: „Wenn du weißt, da ist einer, den ich anspielen kann, der ist da, wenn ich mal Schwierigkeiten habe, gibt es Optionen, für den, der den Ball hat. Jeder ist für den anderen mitverantwortlich und sollte sowohl gegen als auch mit dem Ball für den anderen da sein.“

Dabei kann es ruhig mal lauter werden: „Ich bin ein Freund davon, wenn es direkt wird. Ich glaube, wir müssen die Dinge sofort ansprechen und nicht hinterher oder am nächsten Tag. So wie es der Trainer eben gemacht hat“, verwies Waldschmidt auf eine ungewohnt laute Ansage von Timo Schultz beim vorausgegangenen Training.

Rundschau abonnieren