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DFB-PokalDie Torhüterfrage beim 1. FC Köln ist geklärt

Lesezeit 4 Minuten
1. FC Köln, Training, von links: Matthias Köbbing, Peter Greiber, Marvin Schwäbe, Jonas Urbig, Philipp Pentke (1. FC Köln), 25.06.2024, Bild: Herbert Bucco

Das Torwartteam des 1. FC Köln, von links: Matthias Köbbing, Trainer Peter Greiber, Marvin Schwäbe, Jonas Urbig und Philipp Pentke.

Der 1. FC Köln tritt am Sonntag in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Drittligist SV Sandhausen an.

Der DFB-Pokal war in der jüngeren Vergangenheit nicht der beste Freund des 1. FC Köln. Der letzte Viertelfinaleinzug liegt 14 Jahre zurück. Was eine Erklärung dafür sein könnte, dass jeder Trainer, der sein Glück neu bei den Geißböcken versucht, den Wettbewerb als reizvolle Aufgabe und Möglichkeit ansieht, es endlich mal wieder besser hinzukriegen.

„Der Pokal besitzt in Deutschland einen hohen Stellenwert und auch für mich persönlich. Es ist auch eine Riesenchance für uns“, sagte Gerhard Struber vor dem Erstrunden-Auftritt des Fußballzweitligisten am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim ambitionierten Drittligisten SV Sandhausen.

Chance international dabei zu sein

Den FC-Cheftrainer reizt nicht nur die Aussicht auf den Genuss gegen einen „ganz großen Gegner “ antreten zu dürfen, er greift selbstbewusst sogar ins oberste Regal: „Es ist auch eine Chance weit zu kommen und international dabei sein zu können über diesen Weg. Wir haben jetzt erstmal den Fokus die erste Runde zu schaffen, aber wir nehmen uns richtig viel vor auf diesem Weg.“

An Mut fehlt es dem Österreicher nicht und tatsächlich braucht es nur fünf Siege, um zum Finale ins Berliner Olympiastadion fahren zu dürfen. Da ist kein Raum für irgendwelche Experimente: „Wir geben der Competition unglaubliche Wertschätzung und Aufmerksamkeit und wollen Sonntag mit der bestmöglichen Mannschaft auf dem Platz stehen. Wir werden uns nicht hinreißen lassen, etwas auszuprobieren“, erklärte Struber.

Es ist wichtig, dass wir stabil bei unseren Inhalten bleiben. Ich sehe den großen Glauben der Jungs und ihr Vertrauen in die Sache.
Gerhard Struber, Trainer 1. FC Köln

Das bedeutet zunächst einmal, dass es keinen — wie im Pokal oft üblich — Wechsel auf der Torhüter-Position geben wird. „Es gibt keine Gründe zu wechseln“, legte sich Struber für Sonntag auf die Nummer eins Jonas Urbig fest. „Es ist wichtig, dass wir stabil bei unseren Inhalten bleiben. Ich sehe den großen Glauben der Jungs und ihr Vertrauen in die Sache“, sagte der Coach. Ob Marvin Schwäbe oder Philipp Pentke am Sonntag als Nummer zwei auf der Bank sitzen ließ Struber offen.

Das System und die Herangehensweise wird also die gleiche wie in den ersten beiden Partien bleiben, auch wenn mit Eric Martel der etatmäßige Sechser gelbgesperrt ausfällt. Wer den Kapitän der U21-Nationalmannschaft im Stadion am Hardtwald ersetzt, wollte Struber am Freitag nicht verraten: „Wir haben eine größere Auswahl an Spielern zur Verfügung und werden bis spätestens Samstag eine Entscheidung treffen.“

Pauli oder Heintz neben Hübers?

Infrage kommen dürften der in Elversberg stark aufspielende Denis Huseinbasic, der sich nach eigener Aussage „sehr wohl“ auf der defensiveren Mittelfeldposition fühlt, und Dejan Ljubicic. Der spielstarke Österreicher hat die „Sechs“ schon bei Rapid Wien und auch beim FC bekleidet.

Die zweite noch offene Entscheidung betrifft die Besetzung neben Kapitän Timo Hübers in der Innenverteidigung. In Frage kommen der gegen den Hamburger SV weitgehend überzeugende Youngster Julian Pauli oder der in Elversberg nach der Pause schwächelnde Dominique Heintz. Der Routinier hatte erheblichen Anteil am schnellen 1:1-Ausgleich der Saarländer, der die Kölner für 20 Minuten komplett aus der Spur brachte.

Ein Vorgang, der Gerhard Struber in dieser Woche länger beschäftigte und zu einer „großen Erkenntnis“ brachte: „Der Nackenschlag des 1:1 hat es emotionaler gemacht und in dieser Phase der Emotionen vergessen einzelne Spieler und das Team ein Stück weit schon mal, was man eigentlich für Aufgaben hat. Man darf nicht Passagier der Emotionen werden, sondern muss stabil im Plan bleiben“, forderte der 47-Jährige unmissverständlich.

Waldschmidt kann den Unterschied machen

Mit dem SV Sandhausen erwartet den FC am Sonntag ein unangenehmer Gegner, der seine ersten beiden Drittliga-Auftritte der Saison mit 1:0-Siegen gegen den VfL Osnabrück und beim 1. FC Saarbrücken optimal absolviert hat. „Ich erwarte Sandhausen mit Viererkette und denke, dass sie tiefer stehen und uns den Ball überlassen. Es wird darauf ankommen, was wir daraus machen“, analysierte Struber den Pokal-Gegner.

Gegen defensiv kompakt agierende Gegner benötigt der FC Spieler, die mit Ball Ideen haben und umsetzen können. Gut möglich also, dass Luca Waldschmidt zurück in die Startelf rückt: „Wir wissen, was wir an ihm haben und dass er, speziell wenn der Raum eng wird und wenig Zeit vorhanden ist, gute Lösungen präsentieren kann. Luca ist ein hochbegabter Spieler, den wir brauchen. Er wird für Sandhausen und im weiteren Saisonverlauf ein wichtiger Spieler sein“, stellte Gerhard Struber klar.


Voraussichtliche Aufstellungen:

Sandhausen: Rehnen; Ehlich, Lorch, Lewald, Stolze; Halimi, Schikora, Greil; Otto, Baumann, Iwe. — 1. FC Köln: Urbig; Thielmann, Hübers, Pauli, Pacarada; Huseinbasic; Ljubicic, Waldschmidt, Maina; Downs, Lemperle.