Nach den Rasenproblemen im Vorjahr hofft der 1. FC Köln auf bessere Bedingungen in Bad Waltersdorf. Für das am Samstag beginnende Trainingslager konnte ein attraktiver Gegner gefunden werden.
Trainingslager in der Steiermark1. FC Köln testet gegen Ex-Club von Ruud van Nistelrooy

Zum zweiten Mal in Folge reist der 1. FC Köln für sein Sommer-Trainingslager nach Bad Waltersdorf in der Steiermark.
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Wenn der 1. FC Köln am Mittwoch sein neues Mannschaftsfoto aufnimmt, sollte kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden. Trotz bereits fünf getätigter Transfers befindet sich der Umbau des Kaders weiterhin in vollem Gange. Sportdirektor Thomas Kessler fahndet nach neuem Personal für die Defensive sowie nach einem Nachfolger für Torjäger Damion Downs, der sich am Montag persönlich am Geißbockheim verabschiedete. Neben den noch fehlenden weiteren Verstärkungen werden auch Eric Martel, Jan Thielmann und Said El Mala auf dem Foto nicht zu finden sein. Die Junioren-Nationalspieler weilen im Sonderurlaub und stoßen erst am Samstag zur Abreise ins Trainingslager dazu.
Wie im Vorjahr zieht es den Bundesliga-Aufsteiger nach Bad Waltersdorf, wo er vom 19. bis 26. Juli seine Zelte aufschlägt. Über die Woche verteilt reisen 500 Fans mit. Hintergrund ist eine unter Ex-FC-Sportchef Christian Keller abgeschlossene Kooperation mit der Steiermark als Trainingslagerpartner. Der Auftakt der auf drei Jahre angelegten Zusammenarbeit gestaltete sich jedoch holprig. Als die seinerzeit noch von Gerhard Struber trainierten Geißböcke im Sommer 2024 zur Vorbereitung auf die Mission Wiederaufstieg erstmals in dem 4000 Einwohner zählenden Kurort unweit der Hauptstadt Graz gastierten, stellte die Rasenqualität im Thermenstadion von Landesligist TuS Bad Waltersdorf ein Ärgernis dar.
1. FC Köln hofft in Bad Waltersdorf auf bessere Bedingungen als im Vorjahr
Die Spielfläche wies derart viele Mängel auf, dass diese wohl nicht allein vom kurz zuvor in Bad Waltersdorf gastierenden türkischen Spitzenclub Fenerbahce Istanbul um Startrainer José Mourinho verursacht worden sein konnten. Um die Verletzungsgefahr zu reduzieren, sahen sich die Kölner gezwungen, auf Nebenplätze auszuweichen. Von optimalen Bedingungen konnte keine Rede sein, wobei die fast 1000 Kilometer weite Fahrt an die Nähe der ungarischen Grenze nach einer verspäteten Anreise von Beginn an unter keinem allzu guten Stern gestanden hatte. Damit die Kölner fernab der Heimat keine neuerliche böse Überraschung erleben, war Teammanager Marius Laux kürzlich zur Vorabinspektion in Bad Waltersdorf zu Gast. Man darf gespannt sein, wie sich die Bedingungen nach dem derzeitigen Aufenthalt von Dynamo Kiew darstellen werden.
Zum Programm in der Steiermark wird ein Testspiel gehören. Nach Rundschau-Informationen duelliert sich die Mannschaft des neuen Kölner Trainers Lukas Kwasniok am Freitag, 25. Juli, mit dem Premier League-Absteiger Leicester City, der sich im benachbarten Stegersbach (Burgenland) auf die Saison in der Championship vorbereitet. Ausgetragen werden soll die Partie in Graz.
Der englische Sensationsmeister von 2016 durchlebt schwierige Zeiten. In der vergangenen Saison stiegen die „Foxes“ bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren aus dem englischen Oberhaus ab. Mit mageren 25 Punkten aus 38 Spielen wurde der Klassenerhalt deutlich verfehlt. Daraufhin trennte sich der Club von Trainer Ruud van Nistelrooy. Der frühere Starstürmer von Manchester United und Real Madrid hatte das Amt erst ein halbes Jahr vorher angetreten.
Es treffen aktuell viele Welten aufeinander. Junge und ältere Spieler, eine andere Herangehensweise, es ist aktuell viel Mischmasch. Wir müssen gucken, dass wir uns auf eine Herangehensweise festlegen und diese dann voll durchziehen.
Vor dem Abflug am Samstagmittag vom Flughafen Köln/Bonn nach Graz testet der FC am Freitagabend (18 Uhr) noch bei Regionalligist Fortuna Köln. Bis Montagmittag waren für das Stadtduell im Südstadion 6000 Karten verkauft. Lukas Kwasniok wird wie schon beim 7:1-Sieg zum Testspielauftakt beim Fünftligisten SV Bergisch Gladbach 09 kräftig rotieren. „Ich will die Jungs unter Wettkampfbedingungen kennenlernen“, erklärte der FC-Trainer, der das Programm für diese Woche wie folgt beschreibt: „Wir müssen an der Intensität und an den Abläufen arbeiten. Die Jungs haben das Wording mitbekommen, wie ich mir grundsätzliche Dinge vorstelle. Jetzt geht es um Detailarbeit und um eine gewisse Systematik.“
Dabei soll die Arbeit gegen den Ball im Fokus stehen. „Ich freue mich drauf, aber es ist Arbeit. Es treffen aktuell viele Welten aufeinander. Junge und ältere Spieler, eine andere Herangehensweise, es ist aktuell viel Mischmasch. Wir müssen gucken, dass wir uns auf eine Herangehensweise festlegen und diese dann voll durchziehen“, sagte Kwasniok, der am Montag Luca Kilian in Teilen des Mannschaftstrainings zurückbegrüßen konnte. Der Innenverteidiger hatte sich im Winter zum zweiten Mal binnen weniger Monate das Kreuzband gerissen.