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Zwei Gewinner dabeiWie sich die Leihspieler des 1. FC Köln entwickelt haben

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Bild schaut ein Fußballspieler mit verstrubbeltem Haar etwas glasig in die Ferne.

Bangt mit Hellas Verona um den Klassenerhalt in der Serie A: Ondrej Duda, slowakischer Nationalspieler des 1. FC Köln.

Die Verantwortlichen des 1. FC Köln arbeiten an der Zusammenstellung des neuen Kaders. Bis zu sechs Leihspieler kehren dabei zurück.

Die Rundschau gibt einen Überblick, wie sich die Leihgaben der Geißböcke in der Saison 2022/23 entwickelt haben.

Ondrej Duda (28 Jahre/ausgeliehen an Hellas Verona)

Der gespannte Blick der FC-Führungsriege geht am Sonntagabend nach Italien, wo Hellas Verona (beim AC Mailand) und Spezia Calcio (bei der AS Rom) im Fernduell den dritten Absteiger aus der Serie A unter sich ausmachen. Beide Mannschaften haben vor dem letzten Spieltag gleich viele Zähler auf dem Konto. Bleibt es bei Punktgleichheit, wird ein Entscheidungsspiel angesetzt.

Hält Hellas die Klasse, greift bei Duda eine Kaufpflicht über kolportierte 2,5 Millionen Euro, die – wenn sie eintritt – dem slowakischen Nationalspieler zudem einen Dreijahresvertrag in Verona garantiert. Bitter für Duda: Wegen einer Knieverletzung kann der Techniker seinem Team in der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes nicht helfen. Der 28-Jährige lief in der Rückrunde 15 Mal für die Norditaliener auf. Ein Scorerpunkt gelang ihm allerdings nicht.

Noah Katterbach (22/Hamburger SV)

Eigentlich war alles klar. Der zuvor an den FC Basel verliehene Linksverteidiger wollte über den Sommer hinaus an der Elbe bleiben. Und der Relegations-Teilnehmer hatte auch vor, die vereinbarte Kaufoption über eine Million Euro zu ziehen. Doch dann riss sich Winter-Zugang Katterbach Ende April das Kreuzband.

Wie es in der Personalie nun weiter geht, ist offen. Vermutlich wird der HSV versuchen, den Preis zu drücken. Der Eifeler steht wie Duda noch bis 2024 beim FC unter Vertrag, das Verhältnis zu seinem Heimatverein ist aber stark abgekühlt.

Jonas Urbig (19/SSV Jahn Regensburg)

Abgestiegen – und trotzdem gewonnen. So lässt sich die erste Profi-Station des U20-Nationaltorhüters zusammenfassen. Die Winter-Leihgabe entwickelte sich mit überzeugenden Leistungen zu einem der wenigen Lichtblicke beim Vorletzten der 2. Liga. „Ich habe mich sehr wohl gefühlt in Regensburg. Obwohl es sportlich nicht wie erwünscht gelaufen ist“, wird Urbig in der „Mittelbayerischen Zeitung“ zitiert.

Auf die Frage, wie es für ihn weiter gehe, antwortete der Euskirchener: „Das weiß ich noch nicht. Es gibt manche Sachen, die habe ich leider nicht in der Hand.“ Zwei Szenarien stehen zur Auswahl. Entweder folgt Urbig auf Timo Horn als neue Nummer zwei des FC. Oder aber er wird erneut verliehen, um weitere Spielpraxis zu sammeln.

Jens Castrop (19/1. FC Nürnberg)

Der Defensiv-Allrounder ist ein weiteres Musterbeispiel für eine gelungene Leihe. Trotz mehrerer Trainerwechsel im unruhigen Nürnberg schwang sich Castrop pünktlich zu seiner ersten vollständigen Saison beim „Club“ zum Stammspieler auf. In 26 seiner 29 Zweitliga-Saisoneinsätze gehörte das Kölner Eigengewächs der Startelf an (2 Tore/2 Vorlagen).

Laut FCN-Trainer Dieter Hecking ist noch „keine seriöse Tendenz“ erkennbar, wie es mit dem U20-Nationalspieler weitergeht. Vertraglich hat der FC den Daumen auf Castrop, der bis 2024 an die Kölner gebunden ist. Gut möglich, dass der Youngster nun seine Chance in der Bundesliga erhält.

Marvin Obuz (21/Holstein Kiel)

Der Stern des einstigen Kölner Top-Talentes droht immer mehr zu verblassen. Auch eine Spielklasse tiefer wartete der Linksaußen vergeblich auf den Durchbruch im Profibereich. 141 Zweitliga-Minuten sind eine ernüchternde Ausbeute für den gebürtigen Kölner. „Ich werde daraus meine Lehren ziehen“, erklärte Obuz gegenüber den „Kieler Nachrichten“.

Trotzdem sei die Leihe an den Zweitliga-Achten kein gänzlich verlorenes Jahr für ihn gewesen: „Mental und als Mensch habe ich einen großen Schritt nach vorne gemacht.“ Auch Obuz’ Kontrakt läuft 2024 aus, ein erneutes Leihgeschäft ist nicht möglich.

Meiko Sponsel (21/Rot-Weiss Essen)

Der Rechtsverteidiger blickt auf eine von Verletzungen geprägte Saison zurück. Aktuell laboriert er an einer Sprunggelenkblessur. Auch deshalb reichte es zu lediglich 18 Drittliga-Einsätzen (davon 9 von Beginn an) für den Drittliga-Aufsteiger, der lange um den Klassenerhalt kämpfen musste.

Nach Rundschau-Informationen wird Essen das Leihgeschäft nicht verlängern. Damit kehrt Sponsel (Vertrag bis 2024) zumindest vorerst nach Köln zurück, wo er jedoch über keine Profi-Perspektive verfügt.

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