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Generalprobe gegen Atalanta BergamoKapitänsfrage beim 1. FC Köln weiter offen

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Gespannter Blick auf Samstag: Lukas Kwasniok fiebert seiner Heimpremiere als FC-Trainer entgegen.

Der 1. FC Köln empfängt am Samstag den italienischen Spitzenclub Atalanta Bergamo zum letzten Testspiel der Saisonvorbereitung. Lukas Kwasniok schwärmt vom Europa League-Sieger von 2023.

Es ist eine gute Tradition, dass der 1. FC Köln in der Saisonvorbereitung gegen Amateurvereine aus der Region testet. In diesem Sommer durften sich der SV Bergisch Gladbach 09 und der Siegburger SV über den Besuch des Bundesliga-Aufsteigers freuen. Auf den Plätzen herrschte Volksfeststimmung, die dem neuen Kölner Trainer Lukas Kwasniok ein noch genaueres Gefühl dafür verliehen haben dürfte, welch große Anziehungskraft die Geißböcke weit über die Stadtgrenzen hinaus versprühen. Der vorläufige Höhepunkt der Kennenlernphase wird am Samstag (15.30 Uhr, Magenta Sport) erreicht sein, wenn der FC vor mehr als 35.000 Zuschauern den italienischen Spitzenclub Atalanta Bergamo im Rhein-Energie-Stadion empfängt. „Je näher das Spiel kommt, desto erwartungs- und freudvoller bin ich“, fiebert Kwasniok seinem Einstand an der Seitenlinie in Müngersdorf entgegen.

Als Gegner für die Generalprobe vor dem Pflichtspielstart haben sich die Kölner niemand Geringeren als den Europa League-Sieger von 2023 ausgesucht, der Bayer 04 Leverkusen im Endspiel von Dublin keine Chance gelassen hatte. Das 0:3 war die einzige Niederlage der Werkself in der Double-Saison. „Wir sind uns schon im Klaren darüber, dass die Saison am Samstag nicht entschieden wird. Unabhängig davon, ob wir das Spiel gewinnen oder verlieren“, erklärte Lukas Kwasniok. Er sagte aber auch: „Wir wollen einfach ein gutes Gesicht zeigen. Das ist gegen einen Oberligisten nicht so entscheidend. In diesen Spielen achtet man vor allem darauf, dass sich niemand verletzt, eine gewisse körperliche Fitness erarbeitet wird und ein paar Abläufe trainiert werden. Jetzt geht es schon um eine Gesamtleistung.“

Diese Mannschaft ist in Bezug auf Robustheit und Geschwindigkeit wahrscheinlich die beste in Europa. Das sind physische Maschine.
Lukas Kwasniok, FC-Trainer, über Gegner Atalanta Bergamo

Kwasniok gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er über den Club aus der Lombardei spricht. „Diese Mannschaft ist in Bezug auf Robustheit und Geschwindigkeit wahrscheinlich die beste in Europa. Das sind physische Maschinen“, adelt Kölns Trainer den Tabellendritten der abgelaufenen Serie A-Saison. Atalanta ist bekannt dafür, seine Gegner durch ein unkonventionelles, mannbezogenes Pressing überall auf dem Feld in Verlegenheit zu bringen. „Mann gegen Mann bedeutet, du musst viel dribbeln, viel hinten rausspielen und im Rücken attackieren, um das Spiel in die gegnerische Hälfte zu bringen“, beschreibt Kwasniok die besondere Herausforderung, die ein Duell gegen Bergamo mit sich bringt.

Für dieses Unterfangen kündigte der 44-Jährige an, „auf gar keinen Fall“ jene Startelf aufzubieten, die acht Tage später im Pokalspiel bei Drittligist Jahn Regensburg vor einer gänzlich anderen Aufgabe steht: „Ich habe einen ganzen Kader zur Verfügung und nicht nur elf Spieler. Daher versuche ich, am Samstag die besten elf Jungs aufzubieten, die Mann-gegen-Mann-Attribute mitbringen, um gut aussehen zu können.“

Ich habe so viel unterschiedliche Qualität im Kader, dass es von Woche zu Woche auch mal zu fünf Startelfveränderungen kommen kann.
Lukas Kwasniok

Eine Vorgehensweise, die Kölns Trainer auch bei laufendem Betrieb beibehalten will: „Ich will den Kader nutzen. Ich habe so viel unterschiedliche Qualität im Kader, dass es von Woche zu Woche auch mal zu fünf Startelfveränderungen kommen kann. Dann sind die Zuschauer vielleicht überrascht, aber für mich ist es das Normalste der Welt, die Ressourcen des Kaders zu nutzen – und nicht die Ressourcen einer Startelf.“ Kwasniok gibt außerdem zu bedenken: „Die spielentscheidenden Spieler sind meistens am Ende auf dem Feld. Dann ist die Crunchtime. Die Jungs, die reinkommen, sind für uns die gesamte Saison über ein entscheidender Faktor. Das wollen wir am Samstag bereits unter Beweis stellen.“

Auch bei der Kapitänsfrage – in der vergangenen Saison trug der nicht unumstrittene Timo Hübers die Binde – hat sich Kwasniok noch nicht festgelegt. „Ich merke, dass die Tage extrem kurz sind. Wir haben so viele Themen, die im Alltag auftauchen, dass wir kaum Zeit dafür haben, Gespräche mit den Jungs zu führen, weil wir so sehr am Inhalt arbeiten“, erklärte der FC-Trainer und grenzte ein: „Es ist ein Pool von drei bis fünf Spielern. Einer von denen wird es werden. Es ist keine unwichtige Entscheidung.“