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Generalprobe geglückt1. FC Köln deklassiert lustlosen Champions-League-Teilnehmer

4 min

FC-Neuzugang Jakub Kaminski (r.) krönte seine starke Vorstellung mit dem Treffer zum 2:0.

Der 1. FC Köln hat seinen letzten Test bestanden und Atalanta Bergamo überraschend deutlich mit 4:0 besiegt. Imad Rondic wurde nicht in den Kader berufen und steht vor dem Aus.

Der 1. FC Köln darf mit einem positiven Gefühl auf den Saisonauftakt blicken. Eine Woche vor dem DFB-Pokalspiel bei Jahn Regensburg kam die neu formierte Mannschaft von Lukas Kwasniok im letzten Testspiel des Sommers zu einem überraschend deutlichen 4:0 (2:0)-Erfolg gegen Atalanta Bergamo. Vor 40.100 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion stellten Jan Thielmann und Neuzugang Jakub Kaminski die Weichen gegen völlig enttäuschende Italiener schon in der ersten Halbzeit auf Sieg. Nach dem Seitenwechsel legten erneut Thielmann sowie Luca Waldschmidt per Strafstoß nach. „Was die Mannschaft heute abgeliefert, war schon à la bonheur. Die Jungs haben den Gegner mit läuferischer Intensität ausgehebelt. Es macht mich extrem happy, dass unsere Identität zu sehen war“, freute sich Kwasniok über seine gelungene Heimpremiere als FC-Trainer.

Von den neun feststehenden Neuzugängen berief Kwasniok gleich ein halbes Dutzend in die Startelf. Tom Krauß gab das linke Glied der Dreierkette, die sich durch die Schienenspieler Sebastian Sebulonsen und Kristoffer Lund gegen den Ball in eine Fünferformation verwandelte. Isak Johannesson besetzte das Zentrum, Kaminski bekleidete die linke Halbposition, Marius Bülter lief mit Kapitänsbinde am Arm als einzige Sturmspitze auf. Während Cenk Özgacar kurz nach seiner Unterschrift noch nicht dem Kader angehörte, fehlte Mittelstürmer Imad Rondic aus Leistungsgründen. Der Winterzugang aus Polen steht trotz eines langfristigen Vertrags bis 2029 nach nur wenigen Monaten schon wieder vor dem Aus beim FC. „Wir haben Imad mitgeteilt, dass seine Aussichten auf Einsatzzeit begrenzt sind und dass er sich nach einem neuen Verein umschauen kann“, sagte Kwasniok.

1. FC Köln zeigt sich von Beginn an spielfreudig

Kölns Trainer hatte vor dem mannorientierten Pressingstil des Champions-League-Teilnehmers gewarnt, doch davon war an diesem Nachmittag in Müngersdorf praktisch nichts zu sehen. Die Italiener boten bei sommerlichem Wetter einen an Lustlosigkeit grenzenden Auftritt und kamen in 90 Minuten kein einziges Mal gefährlich vor das Tor von Marvin Schwäbe. Ganz anders die spielfreudigen Kölner, die gleich zu Beginn zweimal am Aluminium scheiterten. Erst köpfte Joel Schmied einen Eckball von Johannesson an das Lattenkreuz (2.), dann lenkte Bergamos Schlussmann Marco Carnesecchi einen verunglückten Klärungsversuch von Raoul Bellanova an den Querbalken (8.).

Selbst eine Trinkpause Mitte der ersten Halbzeit konnte die Italiener nicht aus ihrer Lethargie befreien. Ganz im Gegenteil: In der 26. Minute ging der FC unter tatkräftiger Mithilfe der Gäste verdientermaßen in Führung. Ausgangspunkt war ein zu einfacher Ballverlust von Ederson gegen den pressenden Kaminski. Die Leihgabe des VfL Wolfsburg leitete weiter auf Jan Thielmann, der Marten de Room im Strafraum mit einer Drehung zum Statisten degradierte und trocken abschloss.

Atalanta Bergamo leistet bei den Gegentoren kaum Gegenwehr

Auch beim zweiten Kölner Treffer leistete Atalanta so gut wie keine Gegenwehr. Lund schnappte sich einen Abschlag von Schwäbe, dann spielte Kaminski steil auf Sebulonsen. Der Norweger legte zurück auf Kaminski, der seine starke Vorstellung mit einem Schlenzer ins lange Eck veredelte (32.). Kurz vor dem Seitenwechsel wäre dem FC fast noch das 3:0 gelungen. Sebulonsen durfte unbedrängt auf Lund flanken, dessen Kopfball Bergamos Schlussmann mit Mühe um den Pfosten lenkte (42.).

Kwasniok verzichtete zur Pause auf die bei Testspielen üblichen Wechsel, und auch auf dem Feld ging es unverändert weiter. Während Atalanta weiter keine Anstalten unternahm, am Spiel teilnehmen zu wollen, legten die Kölner nach. In der 58. Minute schlug Krauß einen langen Ball auf den frei durchlaufenden Thielmann. Das FC-Eigengewächs hatte noch nicht mal zum Schuss ausgeholt, da lag Carnesecchi bereits auf dem Boden. So hatte Thielmann leichtes Spiel, zum 3:0 einzuschieben.

Kurz darauf wechselte Kwasniok vierfach. Drei Minuten nach seiner Einwechslung holte Luca Waldschmidt einen – allerdings zweifelhaften – Foulelfmeter heraus, den der Ex-Nationalspieler sicher zum Endstand verwandelte (66.). „Es war ein gutes Spiel von uns. Wir haben hinten wenig zugelassen und vorne die Tore gemacht. Wir sind bereit, nächste Woche unser erstes Pflichtspiel zu bestreiten“, zog der starke Doppeltorschütze Thielmann ein rundum positives Fazit.

1. FC Köln: Schwäbe; Schmied (78. Heintz), Hübers, Krauß (63. Pacarada); Sebulonsen (78. Gazibegovic), Johannesson (78.Huseinbasic), Martel (78. Kainz), Lund (63. Maina); Thielmann (63. Waldschmidt), Kaminski (78. Said El Mala); Bülter (63. Ache). – Tore: 1:0 Thielmann (26.), 2:0 Kaminski (32.), 3:0 Thielmann (58.), 4:0 Waldschmidt (66./Foulelfmeter).