Gewinner und VerliererDie Neuzugänge des 1. FC Köln in der Einzelkritik

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1.FC Köln vs. Borussia Mönchengladbach, 02.04.2023, 26. Spieltag, 15.30 Uhr, Eric Martel (1. FC Köln), Bild: Herbert Bucco

Durchstarter: Eric Martel eroberte gleich in seinem ersten Bundesligajahr einen Stammplatz beim 1. FC Köln.

Das Geld ist knapp am Geißbockheim. Deshalb ist Fußball-Bundesligist 1. FC Köln bei der Gewinnung neuer Spieler auf kluge Entscheidungen angewiesen. Die Rundschau unterzieht die Neuzugänge der Saison 2022/23 einer Einzelkritik.

Nikola Soldo (22 Jahre/7 Bundesligaspiele)

Der Sohn des früheren Bundesliga-Stars Zvonimir Soldo wurde am letzten Tag des Sommer-Transferfensters als Ersatz für den verletzten Jeff Chabot noch eiligst verpflichtet. Meisterte den Sprung aus Kroatien zunächst ordentlich. Heraus stach seine bravouröse Leistung beim 1:1 in München. Als sich Chabot jedoch wieder zurückmeldete, stürzte Soldo in der Hierarchie der Innenverteidiger auf den letzten Platz ab. Verzichtete auf Spielpraxis in der Regionalliga-Mannschaft. Am Ende spielte der kroatische U21-Nationalspieler überhaupt keine Rolle mehr. Ist damit ein Kandidat für eine Leihe. Note: 4,5

Kristian Pedersen (28 Jahre/6 Bundesligaspiele)

Der Däne löste Jannes Horn als Hector-Vertreter ab. Blieb gegen den unersetzlichen Linksverteidiger chancenlos und wurde Anfang 2023 durch eine schwere Muskelverletzung noch weiter zurückgeworfen. Der Zugang aus Birmingham muss erheblich zulegen, um näher an die Startelf zu rücken. Note: 4,5

Eric Martel (21 Jahre/29 Bundesligaspiele)

Gilt als Baumgarts Lieblingsschüler. Der junge Straubinger ist wissbegierig, demütig und extrem ehrgeizig. Geht keinem Zweikampf aus dem Weg und war gleich in seinem ersten Bundesligajahr an der Seite von Ellyes Skhiri auf der Doppelsechs gesetzt. Kann im Spiel nach vorne noch mutiger werden (1 Tor/ 1 Vorlage). Note: 2

Denis Huseinbasic (21 Jahre/24 Bundesligaspiele)

Das Schnäppchen aus der Regionalliga erlebte einen Bilderbuchstart, der im November mit dem Debüt in der U21-Nationalmannschaft gekrönt wurde. Überzeugte über weite Strecken mit Unbekümmertheit und Torinstinkt (4 Liga-Tore). Dass der Youngster hinten raus etwas abfiel, ist ganz normal. Note: 2,5

Sargis Adamyan (30 Jahre/24 Bundesligaspiele)

Der armenische Nationalspieler kam als vermeintlicher Königstransfer, konnte seinen Vierjahresvertrag bislang jedoch nicht ansatzweise rechtfertigen (1 Liga-Tor). Die ihm angedachte Rolle in der Offensive blieb rätselhaft. Nur vier Startelf-Einsätze in der Liga. Schaffte es in sechs der letzten neun Spiele nicht mal mehr in den Kader. Note: 5

Linton Maina (23 Jahre/33 Bundesligaspiele)

Der Flügelflitzer (3 Tore/8 Vorlagen) hat sich mit seinem atemberaubenden Tempo zu einer Bereicherung für die Kölner Offensive entwickelt. Ist kaum einzufangen, wenn er zum Sprint anzieht. Vor dem Gehäuse versagten dem ehemaligen Hannoveraner jedoch zu häufig die Nerven. Note: 2,5

Dimitrios Limnios (25 Jahre/2 Bundesligaspiele)

Der griechische Nationalspieler verpasste wegen eines Kreuzbandrisses fast die gesamte Saison. Konnte den Schwung aus seiner Leihe nach Enschede daher nicht mitnehmen. Auch wenn sein Bundesliga-Comeback Mut machte, ist die Zukunft des Quasi-Zugangs offen. ohne Note

Steffen Tigges (24 Jahre/30 Bundesligaspiele)

Brachte aus Dortmund eine Sprunggelenkverletzung mit, die ihn wichtige Zeit kostete. So zog sich der Eingliederungsprozess in die Länge. Fleißig als Anläufer, aber technisch mit Schwächen. Erlebte beim 7:1 gegen Bremen seine persönliche Sternstunde (2 Tore/1 Vorlage). Stand am Ende bei sechs Liga-Treffern. Fällt nun aber erneut länger aus. Note: 3

Davie Selke (28 Jahre/17 Bundesligaspiele)

Der Winter-Zugang kam zunächst auch in Köln nicht in die Gänge und wurde immer wieder von kleineren Blessuren ausgebremst. Es dauerte, ehe er körperlich fit und ins System eingebunden war. Schwang sich dann jedoch zur erhofften Verstärkung auf (5 Tore) und avancierte mit seinem Doppelpack in Leverkusen zum Derby-Helden. Geht selbstbewusst voran. Note: 2,5

Florian Dietz (24 Jahre/11 Bundesligaspiele)

Wurde in Ermangelung von Mittelstürmern in die Bundesliga katapultiert. Sorgte mit seinen Toren gegen Leipzig, Fehérvár und Slovácko für Staunen. Doch dann verflog der Zauber. Als sich Dietz Ende Oktober das Kreuzband riss, war die Saison für ihn frühzeitig gelaufen. Note: 3,5

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