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Kaminski und Krauß im Anflug1. FC Köln steht vor Transfer-Doppelpack

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Tom Krauß war in der Rückrunde der vergangenen Saison an den VfL Bochum ausgeliehen gewesen.

Der 1. FC Köln erzielt in gleich zwei Personalien einen Durchbruch. Neben Jakub Kaminski wird auch Tom Krauß am Freitag zum Medizincheck beim Aufsteiger erwartet.

Es kommt wieder Schwung in die Transferaktivitäten des 1. FC Köln. Etwas mehr als einen Monat nach den Verpflichtungen von Ragnar Ache (1. FC Kaiserslautern) und Isak Johannesson (Fortuna Düsseldorf) stehen die Geißböcke unmittelbar davor, ihre Sommer-Zugänge drei und vier zu fixieren. Außenbahnspieler Jakub Kaminski (VfL Wolfsburg) und der zentrale Mittelfeldspieler Tom Krauß (FSV Mainz 05) werden nach Rundschau-Informationen am Freitag zu den medizinischen Untersuchungen beim Bundesliga-Aufsteiger erwartet. Damit kann das Duo bereits beim Trainingsauftakt am Montag (14.30 Uhr) dabei sein.

Jakub Kaminski soll zunächst für ein Jahr auf Leihbasis kommen. Die Vereinbarung soll zudem über eine Kaufoption verfügen. Kaminski steht beim VfL noch bis 2027 unter Vertrag, sein Marktwert wird mit fünf Millionen Euro angegeben. Mit dem 22-maligen polnischen Nationalspieler sichern sich die Kölner die Dienste eines Allrounders. Kaminski kann auf beiden Seiten, offensiv wie defensiv, eingesetzt werden. Der 23-Jährige war im Sommer 2022 für zehn Millionen Euro Ablöse von Lech Posen nach Wolfsburg gewechselt. Bislang bestritt er 78 Pflichtspiele (5 Tore/10 Tore) für den VfL, dauerhaft durchsetzen konnte er sich allerdings nicht.

Der Junge will eine Heimat haben, so sind auch die zwei Gespräche gelaufen, die wir mit Köln hatten.
Christian Heidel, Sportvorstand FSV Mainz 05

Auch in der Personalie Tom Krauß gelang den Kölnern der Durchbruch. Zwischen dem FC und dem ehemaligen deutschen U21-Nationalspieler bestand schon etwas länger Einigkeit, nun konnten auch beide Clubs eine Übereinkunft erzielen. Krauß, dessen Marktwert vier Millionen Euro beträgt, soll ebenfalls zunächst ausgeliehen werden. Zudem soll das Arbeitspapier eine Kaufoption beinhalten, die im Falle des Klassenerhalts verpflichtend wird. Damit treffen sich beide Vereine in der Mitte. Mainz hatte eine Leihe mit Kaufpflicht oder einen festen Verkauf favorisiert, der FC eine Leihe mit Kaufoption.

„Wenn Tom geht, wollen wir ihn verkaufen. In Köln gibt es den Wunsch, es etwas anders zu machen. Das heißt aber nicht, dass man nächsten Sommer nochmal überlegen kann, Tom Krauß nach Mainz zu schicken oder ob man ihn nimmt“, schilderte Sportvorstand Christian Heidel am Mittwoch beim Trainingsauftakt der Rheinhessen, an dem Krauß noch teilnahm. Zugleich spielte Heidel den Ball ans Geißbockheim: „Das ist eine Entscheidung, die der 1. FC Köln in seinen Gremien treffen muss.“

Nur einen Tag später wurde eine Lösung gefunden – sehr zur Freude von Tom Krauß. „Tom hat gesagt, dass er das in Köln unter Umständen schon gerne machen würde, wenn die Konstellation für ihn okay ist. Der Junge will eine Heimat haben, so sind auch die zwei Gespräche gelaufen, die wir mit Köln hatten“, erklärte Heidel. Krauß war in der vergangenen Saison zunächst an den englischen Zweitligisten Luton Town und in der Rückrunde an den Bundesliga-Absteiger VfL Bochum ausgeliehen gewesen. Bei beiden Clubs hatte der 76-malige Bundesligaprofi einen Stammplatz. In Mainz gab es für ihn aber kein Vorbeikommen an Nadiem Amiri und Kaishu Sano.

Wechselt vom VfL Wolfsburg nach Köln: Jakub Kaminski.

Mit dem Verkauf von Max Finkgräfe an RB Leipzig tat sich am Donnerstag auch etwas auf der Kölner Abgabeseite. Der FC kassiert für seinen Linksverteidiger vier Millionen Euro Ablöse, die sich durch Bonuszahlungen weiter erhöhen kann. Bei den Sachsen unterzeichnete der 21-Jährige ein bis 2030 gültiges Arbeitspapier. Verhandlungen mit dem FC über eine Verlängerung des ursprünglich in einem Jahr auslaufenden Vertrages waren gescheitert. Nicht zuletzt, weil Finkgräfe in der Aufstiegssaison lediglich Reservist war.

„Max hat uns nach offenen und transparenten Gesprächen klar signalisiert, dass er seinen Vertrag beim 1. FC Köln nicht verlängern möchte. Nach einer von gesundheitlichen Rückschlägen geprägten Phase im Nachwuchsbereich hat er bei den Profis eine sehr positive Entwicklung genommen und sich zum Bundesligaspieler entwickelt. Wir hätten uns gut vorstellen können, diesen Weg gemeinsam mit Max weiterzugehen – sowohl sportlich als auch menschlich hat er in den vergangenen Jahren einen großen Schritt gemacht“, erklärte FC-Sportdirektor Thomas Kessler. „Da er dies leider abgelehnt hat, war für uns klar, dass wir Max gegen eine angemessene Transferentschädigung in diesem Sommer ziehen lassen werden. Wir haben eine zufriedenstellende Lösung gefunden, die beiden Seiten gerecht wird.“

Finkgräfe begründete seine Wahl wie folgt: „Ich bin sehr glücklich, dass meine Zukunft in Leipzig liegt. Der Club ist für seine gute Arbeit mit jungen Spielern bekannt. Insofern fiel mir die Entscheidung nicht schwer, als ich vom Interesse von RBL erfahren habe.“ Der gebürtige Mönchengladbacher bezeichnete seine vier Jahre beim FC als „sehr besonders“: „Deshalb möchte ich mich beim FC, allen Verantwortlichen, meinen Mitspielern und dem Staff, die mich auf meinem Weg hier begleitet haben, von ganzem Herzen bedanken. Ich werde diese Zeit niemals vergessen, die Stadt und der Verein werden immer ein Teil von mir bleiben. Auf Wiedersehen FC.“