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Kommentar 1. FC KölnMit dem Geist von Bad Waltersdorf in die neue Saison gehen

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Die Mannschaft des 1. FC Köln vor dem Testspiel gegen Leicester City.

Die Mannschaft des 1. FC Köln vor dem Testspiel gegen Leicester City.

Der 1. FC Köln zeigt sich mit dem Verlauf des Trainingslagers in Bad Waltersdorf zufrieden und darf es auch sein - ein Kommentar.

Die Bedeutung eines Trainingslagers wird seit 51 Jahren an den Tagen von Malente gemessen. Der in der Holsteinischen Schweiz gelegenen Gemeinde war es schließlich zu verdanken, dass die deutsche Nationalmannschaft nach der historischen 0:1-Niederlage gegen die DDR den Spirit entwickelte, der für den Gewinn der WM sorgte. Niemand hat damals Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß oder Wolfgang Overath das Fußballspielen neu beigebracht, es ging darum, Zusammenhalt zu finden und eine verschworene Gemeinschaft zu bilden.

Der 1. FC Köln hat zwei schwierige Jahre hinter sich, ist abgestiegen und musste unter einer in Deutschland bislang einmaligen Transfersperre leiden. Auf den mühsam wieder zusammengesetzten Trümmern dieser Zeit versucht der Aufsteiger, in der Bundesliga den nächsten sportlichen Neuanfang zu errichten.

Es darf festgehalten werden, dass der Start des Projekts in den Tagen von Bad Waltersdorf gelungen ist. Die Mannschaft mit bislang sieben Zugängen, das neue Trainerteam und die Verantwortlichen haben das Sommercamp in der Steiermark genutzt, um sich besser kennenzulernen und ein erstes, gutes Stück weit zusammenzuwachsen.

Lukas Kwasniok hat dabei als Nachfolger von Gerhard Struber eine gute Balance zwischen harter Arbeit und Freizeitspaß gefunden. Der 44-Jährige zeigte sich beim Fanabend und bei seinem Sprung vom Zehn-Meter-Turm nahbar, schürte aber genauso den nötigen Respekt seiner Autorität als Trainer gegenüber. Die Spieler folgen ihm und dokumentierten ihren Glauben beim Test gegen Leicester. Gut möglich, dass für den FC so etwas wie der Geist von Bad Waltersdorf entstanden ist.