Thomas Kessler ist nun auch offiziell Sportchef des 1. FC Köln. Auf den 39-Jährigen wartet eine große Herausforderung.
Kommentar 1. FC KölnThomas Kessler ist zum ersten Mal die Nummer eins

Thomas Kessler steht FC-Sportdirektor in der Verantwortung.
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Thomas Kessler hat gute Erfahrung damit gemacht, beim 1. FC Köln ins kalte Wasser zu springen. Es war am 19. November 2016, als der Torwart 11. Spieltag der Bundesliga-Saison 2016/17 für den verletzten Timo Horn auflief und den Geißböcken mit einer fantastischen Leistung zum Derbysieg in Mönchengladbach verhalf. Unvergessen bleibt neben Kesslers Auftritt Marcel Risses Freistoß-Siegtreffer kurz vor Schluss. Nun tritt der 39-Jährige wieder aus dem Schatten ins Rampenlicht und kann erstmals als etatmäßige Nummer eins zeigen, was er draufhat.
Seine ersten Schritte als Sportchef verliefen vielversprechend. Er überzeugte Friedhelm Funkel im Handumdrehen von der Rettungsmission „Aufstieg“ und hielt sich zurück, als der Trainer-Routinier entschied, Tim Lemperle nach seiner Party-Eskapade beim Team zu belassen. Es hätte an Kesslers Stelle sicher den ein oder anderen gegeben, der diese Situation als Chance gesehen hätte, sich als Sportchef zu profilieren und seine Meinung durchzusetzen.
Kessler stellt sich der Herausforderung und dem Risiko des Scheiterns
Kessler ist es ferner gelungen, die Entscheidungsträger des FC in den Tagen nach dem Aufstieg von seiner Person und seinem Konzept zu begeistern. Seine Aufgabe ist eine große Herausforderung. Er trägt die Verantwortung für die Auswahl des Trainers und muss einen Kader zusammenstellen, der in der Lage sein wird, die Bundesliga zu halten. Sich dieser Aufgabe zu stellen, braucht Selbstbewusstsein und beinhaltet die Möglichkeit des Scheiterns. Vor den sportlichen Unwägbarkeiten des Fußballs ist niemand geschützt.
Thomas Kessler hat sich die Chance verdient, als Sportchef eine Dauerlösung zu werden. Und der scheidende Vorstand des FC hat erneut bewiesen, dass er voll handlungsfähig ist. Ob die Schüsse sitzen, gleich zwei Geschäftsführerposten aus den eigenen Reihen zu besetzen, muss und wird sich zeigen.