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Hinspiel am Mittwoch in LuxemburgU19 des 1. FC Köln setzt sich hohe Ziele für die Youth League

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Kölner Ekstase in der BayArena: FC-Trainer Stefan Ruthenbeck bejubelt im Mai den Gewinn der Deutschen U19-Meisterschaft.

Ex-FC-Profi Mathias Olesen erinnert sich an seine Zeit bei Racing Luxemburg, dem Auftaktgegner der Geißböcke in der Youth League.

Wenn die U19-Talente des 1. FC Köln am Mittwoch (18.30 Uhr) bei Racing FC Union Luxemburg internationales Parkett betreten, schlagen bei Mathias Olesen zwei Herzen in einer Brust. Der Zufall will es, dass in der zweiten Runde des Meisterswegs der Uefa Youth League zwei ehemalige Vereine des luxemburgischen Fußball-Nationalspielers aufeinandertreffen. Bevor Olesen im Sommer 2019 von Eintracht Trier ins Nachwuchsleistungszentrum der Geißböcke übergesiedelt war, hatte er beim Hauptstadtclub Luxemburgs erste Erfahrungen außerhalb seiner Heimatstadt Mamer gesammelt. „Der Verein war ein wichtiger Schritt für meine Karriere. Es war das erste Mal, dass ich nicht für meinen Heimatverein gespielt habe“, blickt der 24-Jährige zurück.

Die Entscheidung war von Olesen ganz bewusst so gewählt. „Damals waren die besten Jugendspieler alle bei Racing, und das scheint immer noch so zu sein. Deswegen bin ich auch dorthin gewechselt, weil ich etwas gewinnen wollte in Luxemburg“, erklärt der Mittelfeldspieler. Gewonnen hat Racing schon viele Titel. 28 Meisterschaften stehen in der Vita des Clubs aus Luxemburg-Stadt, rechnet man die Triumphe seiner Vorgängervereine mit ein. Hinzu kommen 22 Pokalsiege. Olesens Titelwunsch blieb jedoch unerfüllt.

 Jetzt wollen wir den 1. FC Köln auch auf internationaler Bühne so vertreten, dass jeder stolz auf den Club ist.
Stefan Ruthenbeck, U19-Trainer

„Leider ist uns das damals nicht gelungen, wir sind Zweiter geworden“, bedauert der 48-malige Kölner Profi. Dennoch möchte er seine Phase bei Racing nicht missen. „Ich hatte trotzdem eine schöne Zeit dort und freue mich jetzt, das Spiel gegen den FC zu verfolgen.“ Live-Bilder wird Olesen, der nach seinem Abschied aus Köln im Sommer zum Stammpersonal bei Greuther Fürth zählt, allerdings nicht zu sehen bekommen. Das Duell zwischen dem deutschen und dem luxemburgischen U19-Meister zählt nicht zu jenen Partien, die von der Uefa als Rechteinhaber übertragen werden.

Was nichts daran ändert, dass der Einzug ins Jugend-Pendant zur Champions League für beide Clubs ein Highlight darstellt. „Wir haben es uns in der Akademie selbst erarbeitet, bei der Youth League dabei zu sein. Jetzt wollen wir den 1. FC Köln auch auf internationaler Bühne so vertreten, dass jeder stolz auf den Club ist“, sagt Stefan Ruthenbeck vor der zweiten Youth League-Teilnahme nach 2021. Ziel sei es, „eine Gier zu entwickeln, noch mehr davon zu haben“, erklärt der U19-Erfolgstrainer, dessen Mannschaft von 1000 Fans zum Hinspiel nach Luxemburg begleitet wird. „Das ist für ein Jugendspiel außergewöhnlich“, freut sich Ruthenbeck.

Wir haben uns hohe Ziele gesetzt: Wir wollen in der Youth League überwintern.
Stefan Ruthenbeck

Der FC geht als Favorit in das Duell. „Wir nehmen diese Rolle an. Wenn der deutsche gegen den luxemburgischen Meister spielt, kann ich nicht sagen, dass die Chancen ausgeglichen sind. Das heißt aber nicht, dass wir automatisch weiterkommen. Die kleinen Länder sind sportlich näher gekommen. Auch in Luxemburg wird gut gearbeitet. Wir müssen den Gegner erstmal brechen“, meint Ruthenbeck.

Während die Kölner in der ersten Runde ein Freilos genossen, behielt Racing gegen den nordirischen Vertreter Larne FC knapp die Oberhand. Werden die Geißböcke ihrer Favoritenrolle gerecht, würde in der noch vor der Winterpause stattfindenden dritten Runde der Sieger aus dem Duell zwischen dem FC Midtjylland aus Dänemark und Budućnost Podgorica (Mazedonien) warten. „Wir haben uns hohe Ziele gesetzt: Wir wollen in der Youth League überwintern“, sagt Ruthenbeck.