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Nach Trainerwechsel bei Union BerlinWechsel von Ivan Prtajin zum 1. FC Köln wird zur Hängepartie

Lesezeit 4 Minuten

Zukunft weiter unklar: Unions Sturm-Reservist Ivan Prtajin.

Die Sturmzentrale des 1. FC Köln soll in der Winterpause umgebaut werden. Die Rundschau gibt einen Überblick über den Stand der Dinge bei Steffen Tigges, Sargis Adamyan und Florian Dietz.

Die Bemühungen des 1. FC Köln um Ivan Prtajin entwickeln sich zur Hängepartie. Nachdem Union Berlin sich am Freitag von Trainer Bo Svensson getrennt hat, herrscht Unklarheit darüber, ob der kriselnde Fußball-Bundesligist seinen Sturmreservisten wie ursprünglich vorgesehen in der Winterpause abgibt. „Horst Heldt (Union-Sportchef und ehemaliger FC-Manager; Anm. d. Red.) hat mich nach dem Trainerwechsel darüber informiert, dass eine Entscheidung über die Zukunft von Ivan erst dann getroffen wird, wenn der neue Trainer feststeht“, erklärte Prtajins Berater Petar Duvnjak gegenüber der Rundschau. „Daher können wir im Moment nichts tun. Wir müssen abwarten und hoffen auf Klarheit in den nächsten Tagen.“

Prtajin selbst würde nach wie vor einen Wechsel zum Herbstmeister der 2. Bundesliga bevorzugen. „Köln ist der Favorit für Ivan, er will zum FC wechseln. Da Ivan aber Spieler von Union Berlin ist, können wir nicht allein entscheiden“, sagte Duvnjak weiter. Der 28-jährige Kroate hatte unter Bo Svensson einen schweren Stand. In seinem ersten Halbjahr bei den Köpenickern musste der ehemalige Zweitliga-Torjäger des SV Wehen Wiesbaden lange warten, ehe er im Jahresendspurt zu seinen ersten beiden Kurzeinsätzen kam. Wie der „kicker“ berichtete, sollen bei Union „einige Stimmen im Verein“ ihr „Unverständnis“ über Prtajins Nichtberücksichtigung geäußert haben. Denkbar also, dass der Mittelstürmer unter einem neuen Trainer einen zweiten Anlauf bei den offensivschwachen Hauptstädtern nehmen soll.

Wir befinden uns in guten Gesprächen mit dem FC. Aktuell sieht es so aus, dass Steffen nicht abgegeben werden soll.
Sebastian Voss, Berater von FC-Stürmer Steffen Tigges

Für den 1. FC Köln, der als Alternative zu den beweglichen Spitzen Tim Lemperle und Damion Downs einen wuchtigen Neuner sucht, ist die unklare Situation von Ivan Prtajin alles andere als glücklich. Ursprüngliches Ziel der Kölner war es, rund um den Jahreswechsel möglichst alle Zugänge beisammen zu haben, um das am 3. Januar beginnende Trainingslager in Estepona (Spanien) auch zur Integration der neuen Spieler nutzen zu können.

Sportchef Christian Keller ließ kürzlich allerdings durchblicken, dass der Zeitplan ins Wanken geraten ist. In der Wintertransferperiode läge die Umsetzung von Transfers „nicht nur an uns“, deutete Keller Probleme bei der Verpflichtung der ausgesuchten Kandidaten an. So soll sich einem Bericht der „Kronen Zeitung“ zufolge die Verpflichtung von Wunsch-Innenverteidiger Gregory Wüthrich (Sturm Graz) zerschlagen haben. Grund sei das anfällige Knie des 30-Jährigen, der beim Heimspiel am 15. Dezember gegen den 1. FC Nürnberg noch im Rhein-Energie-Stadion gesichtet worden sein soll. So bleibt es mit dem Grazer Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic (24) vorerst bei einem Zugang.

Der Zustand ist für beide Seiten nicht zufriedenstellend. Wir suchen nach einer Lösung, zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es jedoch nichts zu vermelden
Karl Herzog, Berater von FC-Stürmer Sargis Adamyan.

Auf der Abgabeseite könnte es derweil bald zu Bewegungen kommen. Florian Dietz (26) und der FC sind sich einig darüber, dass eine Luftveränderung für den Stürmer ratsam ist, um Spielzeit zu erhalten. Nach Rundschau-Informationen liegen Dietz Anfragen aus der 2. und 3. Liga (darunter Rot-Weiss Essen) sowie aus Österreich (SCR Altach) und der Schweiz vor. Dietz kann sich einen erstmaligen Wechsel ins Ausland vorstellen; entgegen anderslautender Medienberichte konnte am Freitag von einer bevorstehenden Unterschrift in Altach allerdings noch keine Rede sein.

Mit Steffen Tigges soll ein anderer Sturmreservist den Geißböcken dagegen wohl erhalten bleiben. „Wir befinden uns in guten Gesprächen mit dem FC. Aktuell sieht es so aus, dass Steffen nicht abgegeben werden soll. Je nach Entwicklung kann aber noch Bewegung reinkommen“, sagte sein Berater Sebastian Voss der Rundschau. Dem Vernehmen nach liegen Tigges Offerten aus der 2. und 3. Liga sowie dem Ausland vor. Den Gang in eine tiefere Liga schließt der ehemalige Dortmunder allerdings aus – Interessenten wie der VfL Osnabrück und Essen haben damit keine Chance auf eine Verpflichtung des 26-Jährigen.

Ohne Zukunft in Köln ist Sargis Adamyan (31), der auch nach dem Abstieg nicht in die Spur kommt. Der Armenier, der wie Dietz und Tigges noch bis 2026 Vertrag hat, darf den FC bei einem entsprechenden Angebot im Januar verlassen. Da Adamyan über einen gut dotierten Altvertrag verfügt, könnte sich die Trennung schwierig gestalten.„Der Zustand ist für beide Seiten nicht zufriedenstellend. Wir suchen nach einer Lösung, zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es jedoch nichts zu vermelden“, sagte Adamyans Berater Karl Herzog dieser Zeitung.