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„Von Vorgehensweise enttäuscht“Pacarada-Seite kritisiert 1. FC Köln nach Ausbootung

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Leart Pacarada ist beim 1. FC Köln außen vor.

In der vergangenen Saison trug Leart Pacarada als Stammspieler seinen Teil zum Aufstieg des 1. FC Köln bei. Nun soll er den Club verlassen. Der kosovarische Nationalspieler und sein Umfeld zeigen sich irritiert. 

Der 1. FC Köln treibt seine Kaderumwälzung mit Vehemenz Richtung Ziellinie. Leart Pacarada, Imad Rondic und Jacob Christensen sind ab sofort nicht mehr Teil des Bundesligateams. „Der Kader war zu groß, und ich habe mich für diese drei Spieler entschieden“, begründete Trainer Lukas Kwasniok die Maßnahme. Das Trio, das beim Pokalspiel gegen Jahn Regensburg nicht mehr berücksichtigt worden war, muss fortan individuell trainieren. Schon zu Beginn der Saisonvorbereitung waren Sargis Adamyan und Florian Dietz aussortiert worden. Das Duo hält sich seither bei der U21-Mannschaft fit, wobei Dietz am Freitag für Gespräche freigestellt wurde. Der 27-Jährige steht nach Rundschau-Informationen vor einem Wechsel in die 3. Liga.

Mit der Kaderverkleinerung will Kwasniok „einen starken Fokus auf den Erfolg legen“. Er räumte jedoch auch ein: „Das sind bittere Entscheidungen, die einem echt auch zu schaffen machen.“ Bei den vorliegenden Fällen handele es sich um „die härteste von allen Entscheidungen“. Diese sei jedoch „unumgänglich“ gewesen, „damit wir fokussiert und erfolgreich arbeiten können“. Zur Vorgehensweise sagte Kwasniok: „Wir haben als Trainerteam mit allen drei Jungs zusammen ein ganz kurzes, informelles Gespräch geführt. Dann haben sie es zur Kenntnis genommen und hatten die Möglichkeit, sich auszusuchen, ob sie bei der U21 trainieren möchten oder individuell mit dem Trainerteam. Sie haben sich für zweiteres entschieden.“

Bemerkenswert ist vor allem das Aus für Leart Pacarada, der in der vergangenen Saison noch zum Stammpersonal des Zweitliga-Meisters zählte. Offenbar wurde der 30-Jährige von der Entscheidung kalt erwischt. Pacarada und sein Umfeld üben Kritik am FC: „Wir sind von der Vorgehensweise enttäuscht“, teilte das Management des kosovarischen Nationalspielers auf Anfrage der Rundschau mit. Pacarada hatte im Aufstiegsjahr den Vorzug vor dem nach Leipzig abgewanderten Max Finkgräfe erhalten, zuletzt verlor er seinen Stammplatz allerdings an Kristoffer Lund, einen von bislang zehn externen Neuen.

1. FC Köln: Winterzugang Rondic beklagt Fehlen einer fairen Chance

Ein unterschriftsreifes Angebot eines anderen Clubs soll Pacarada (Vertrag bis 2026) nicht vorliegen haben. Allzu viel Zeit, bis das Transferfenster in Deutschland am 1. September seine Pforten schließt, ist nicht mehr. „Stand heute bleibt Leart in Köln“, stellt sein Berater deshalb klar. Womöglich handelt es sich im Fall Pacarada auch um eine politische Entscheidung. Kwasniok wirbt seit geraumer Zeit öffentlich um die Dienste seines ehemaligen Schützlings und persönlichen Wunschspielers Raphael Obermair (29/SC Paderborn).

Die Degradierungen von Imad Rondic und Jacob Christensen hatten sich wiederum abgezeichnet. Das Duo durfte sich schon vor zwei Wochen bei der Generalprobe gegen Atalanta Bergamo (4:0) nicht mehr zeigen. Während Christensen (Vertrag bis 2026) nach seinem Kreuzbandriss vor einem Jahr den Anschluss komplett verlor, zeichneten sich bei Rondic bereits kurz nach seiner Verpflichtung Ende Januar erste Zweifel ab.

Der Bosnier war als Notlösung für 1,5 Millionen Euro Ablöse von Widzew Lodz gekommen und mit einem Vertrag bis 2029 ausgestattet worden. Im Zuge des Aufstiegs wurde sein Gehalt auf 60.000 Euro nahezu verdoppelt. Aus dem Umfeld des Stürmers ist zu hören, dass dieser das Fehlen einer fairen Chance beklagt. Zuletzt soll Rondic Anfragen aus der 2. Bundesliga abgelehnt haben, um sich in Köln zu behaupten. Daraus wird nun nichts mehr.