Auch, weil die Männer-Mannschaft wenig Anlass zur Freude bereitet, lässt Ajax Amsterdam keine Meisterfeier der Frauen stattfinden. Dafür gibt es in den Niederlanden viel Kritik.
Titelgewinn sei zu lange herAjax Amsterdam verwehrt Frauenmannschaft eine Meisterfeier

Spielerinnen von Ajax Amsterdam halten die niederländische Meisterschale bei einem Treffen mit der Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema und dem Stadtrat sowie Sportbeauftragten Sofyan Mbarki. Die Frauenmannschaft von Ajax Amsterdam hat das erste Mal seit 2018 wieder den Titel holen können.
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Dem Frauen-Team von Ajax Amsterdam wird nach dem Titelgewinn eine öffentliche Meisterfeier von der eigenen Vereinsführung verwehrt. Die für Pfingstmontag geplante Feier finde nicht statt, da der niederländische Fußballclub nicht daran mitarbeiten wolle, teilte die Stadt mit.
Die Ajax-Frauen sollten auf dem Leidseplein, einem Platz mitten in Amsterdam, geehrt werden. Doch die Clubführung erklärte, dass sie weder hinter dem Zeitpunkt noch dem Ort stehe. Auch der Mangel an Feststimmung bei Ajax, dessen erfolgsverwöhnte Männer-Mannschaft einen Spieltag vor Saisonende nur auf Tabellenplatz drei der Eredivisie liegt, spiele dabei eine Rolle, wie es in der in diversen Medien verbreiteten Erklärung heißt.
Ajax: Meisterschaft schon vor Wochen entschieden – zu wenig Menschen würden zur Feier kommen
Ajax begründete den Schritt auch damit, dass die Meisterschafts-Entscheidung bei den Frauen bereits am 7. Mai gefallen und daher schon zu lange her sei. Außerdem vermutet die Clubführung um Direktor Edwin van der Sar, dass zu wenig Menschen zu der Feier kommen würden. „Und das wäre nicht gut für das Image des Frauenfußball“, erklärte der Verein.
Das Frauen-Tem war bereits von Bürgermeisterin Femke Halsema in ihrer Amtswohnung empfangen worden. Sie hatte danach angeboten, auch die Feier im Zentrum der Stadt zu organisieren. Es war der dritte Titel für die Ajax-Frauen nach 2017 und 2018. Noch nie gab es eine öffentliche Meisterfeier.
Die Absage der Vereinsführung löste in den Niederlanden große Empörung aus. Einige Politikerinnen und Journalistinnen warfen der Clubführung gar Sexismus vor. Nationalspielerin Merel van Dongen, die bis 2018 für Amsterdam spielte, twitterte: „Mit solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr.“ (dpa)