Bayer Leverkusen siegt trotz St. Paulis Dominanz mit 2:1, verliert jedoch Schick und Andrich durch Verletzungen. Der eingewechselter Poku geht als Matchwinner vom Platz.
2:1 bei St. PauliSchmerzhafter Sieg für Bayer – Andrich und Schick verletzt

Rein ins Glück: Leverkusens Ernest Poku (in Blau) war nicht mal zwei Minuten auf dem Platz, als er hier zum 2:1 gegen St. Pauli traf.
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Ein kniffeliges Spiel gewonnen! Zwei Leistungsträger verloren? Bayer Leverkusen verließ den Hamburger Kiez mit gemischten Gefühlen. „Wir haben am Ende gelitten“, sagte Alejandro Grimaldo nach dem 2:1 (1:1) der effizienten Werkself beim FC St. Pauli: „Es war ein schmerzhafter, aber wichtiger Sieg für uns.“
Leverkusens Aufschwung unter Hjulmand
Treffender hätte die Analyse des Spaniers kaum sein können. Nach dem zweiten Sieg im dritten Ligaspiel unter Neu-Trainer Kasper Hjulmand stand zum einen die Erkenntnis, dass der Vizemeister allmählich in Schwung kommt. Doch die Verletzungen von Torjäger Patrik Schick (Faszien im linken Oberschenkel), der mindestens bis Mitte Oktober ausfällt, und Kapitän Robert Andrich (Adduktorenprobleme) drückten die Stimmung.
Ob letzterer im wichtigen Champions-League-Spiel am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) gegen PSV Eindhoven mitwirken können, ist höchst fraglich. Eingehende Untersuchungen sollen für Klarheit sorgen.
St. Pauli dominiert, Leverkusen siegt
Dass Bayer nach dem Umbruch im Sommer noch Zeit benötigt und auf jede Konstante angewiesen ist, wurde auch am Wochenende deutlich. St. Pauli bestimmte über weite Strecken das Spiel und kam auf beinahe dreimal so viele Torschüsse. Doch das Zustandekommen des Sieges war Hjulmand und seinem Team am Ende ziemlich egal.
Natürlich müsse sein Team „viel mehr Torchancen rausspielen“, analysierte der Däne, „aber die Mannschaft hat Charakter gezeigt“. Durch den schmeichelhaften Dreier überholte Leverkusen die Hamburger in der Tabelle und erhöhte sein Punktekonto auf acht. Zudem dürfte der Erfolg – zumindest rein sportlich – Rückenwind für Mittwoch geben. „Drei Punkte sind der beste Beschleuniger für unsere Entwicklung“, befand Hjulmand.
Glückliches Händchen bei der Einwechslung von Poku
Auch wenn die Vorstellung am Millerntor vor allem spielerisch (noch) zu wünschen übrig ließ: Unter Hjulmand blieb Bayer auch im vierten Pflichtspiel ungeschlagen. Dabei bewies der Coach mit der Einwechslung von Ernest Poku ein glückliches Händchen. Nur 110 Sekunden auf dem Platz traf der ausgerechnet in Hamburg geborene Niederländer zum spielentscheidenden 2:1 (58.).
Leverkusens Matchwinner sprach anschließend von einem „sehr wichtigen Sieg. Ich hoffe, dass er uns Selbstvertrauen gibt für Mittwoch.“ Ob dann Andrich und Schick wieder dabei sind, entscheidet sich wohl am Montag.
Ganz und gar nicht glücklich war dagegen St. Paulis Trainer Alexander Blessin. Nach der zweiten Saisonniederlage spürte er eine „wahnsinnig große Enttäuschung“. Sein Team habe allerdings ein „gutes Spiel“ und eine „Reaktion“ auf den Auftritt in der Vorwoche in Stuttgart (0:2) gezeigt. „Die Jungs haben alles reingeschmissen. Es wäre wesentlich mehr drin gewesen, deswegen schmerzt es sehr.“ (sid)