Bayer 04 Leverkusen tritt in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Zweitligisten SC Paderborn an.
Bayer 04 LeverkusenDer Favorit hat Respekt

Erfolgreicher Nachfolger von FC-Coach Lukas Kwasniok beim SC Paderborn: Trainer Ralf Kettemann.
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„Ballbesitzorientiert“, „taktisch flexibel“ und mit einer „spielerischen Ausrichtung“: Diese Beschreibung kommt vor dem Zweitrundenduell im DFB-Pokal nicht exklusiv Bayer Leverkusen zu. Der Fußball, den der Gegner und Gastgeber SC Paderborn unter Ralf Kettemann spielt, ist durchaus mit dem der Werkself zu vergleichen. Der aus der Jugend des Karlsruher SC kommende Trainer ist 39 Jahre jung und bei den Ostwestfalen Nachfolger von Lukas Kwasniok.
Binnen kürzester Zeit hat sich der ehemalige U19-Bundesligacoach im Profigeschäft akklimatisiert und Paderborn mit sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen zu einem Spitzenteam geformt. Aufstiegsplatz zwei und der jüngst eingestellte Vereinsrekord von sechs Zweitliga-Siegen in Folge zeigen Kettemanns Qualitäten und die Gefahren, die die Werkself am Mittwoch (18 Uhr/Sky) in Paderborn erwarten.
Paderborn macht schon seit langem einen guten Job, mit guten Spielern und guten Ergebnissen.
„Er ist wirklich ein großes Talent“, lobt Bayer-Coach Kasper Hjulmand seinen 14 Jahre jüngeren Kollegen. Zudem leiste Paderborn nicht nur in der Ausbildung von jungen Spielern erstklassige Arbeit, sondern diene auch als Sprungbrett für Trainer. Das wissen sie in Leverkusen nicht nur wegen Lukas Kwasniok oder Steffen Baumgart, sondern auch aus eigener Erfahrung. Roger Schmidt, der 2014 bei Bayer 04 anheuerte, war zuvor ebenfalls Trainer des SCP.
„Paderborn macht schon seit langem einen guten Job, mit guten Spielen und guten Ergebnissen. Vor dieser Arbeit muss man großen Respekt haben“, betonte Hjulmand. Während die Ostwestfalen mit dem jüngsten 2:1-Erfolg bei Dynamo Dresden eine historische Serie aufgebaut haben, feierte Bayer den fünften Bundesligasieg binnen sieben Wochen. Drei Tage nach dem 2:0 gegen den SC Freiburg tritt Hjulmand nun zu seinem zweiten Pokalspiel in Deutschland an.
Erst das zweite DFB-Pokalspiel für Kaspar Hjulmand
Wobei die Premiere vor elf Jahren in Diensten des FSV Mainz 05 mit einem bitteren 9:10 im Elfmeterschießen beim Chemnitzer FC danebengegangen war. „Das habe ich total vergessen“, wischte der Däne die damalige Blamage augenzwinkernd beiseite. Seine Aufmerksamkeit gelte nur der Gegenwart, um den Einzug ins Achtelfinale zu bewerkstelligen. „Wir wissen, dass es sehr schwierig wird, aber wir sind bereit für ein weiteres gutes Spiel“, sagte Hjulmand.
Mit Blick auf das direkte Duell zwischen den Schwergewichten aus Frankfurt und Dortmund und der schweren Aufgabe des FC Bayern München in Köln will Leverkusen zugreifen, wenn sich die Chance für einen Titelgewinn bietet. Zumal der Weg zum Gewinn des Pokals der kürzeste in allen Wettbewerben ist.
Hjulmand plagen vor dem Duell mit dem Zweitligisten allerdings weiter große Personalsorge. Dem Dänen bleiben nach der Knieverletzung von Equi Fernandez aus dem Freiburg-Spiel lediglich Robert Andrich und Aleix Garcia als etatmäßige Sechser. „Das war ein Schlag für uns“, kommentierte Hjulmand die sechs- bis achtwöchige Ausfallzeit des Argentiniers.
Wir müssen sehr, sehr gut spielen, um das richtige Ergebnis zu bekommen.
Weil auch Fernandez' Landsmann Exequiel Palacios (Adduktoren) längerfristig sowie Malik Tillmann (Oberschenkel) und Lukas Vazquez (Rotsperre aus dem spanischen Pokal) kurzfristig ausfallen, könnten Ibrahim Maza und Jonas Hofmann ins defensive Zentrum rücken. „Beide haben schon als Sechser gespielt, also haben wir Möglichkeiten“, sagte Hjulmand, der zudem die Brüder Naba und Jeremia Mensah aus der U19-Mannschaft im Blick hat. Letzterer gehörte in den jüngsten drei Spielen zum Profikader und absolvierte beim 2:7 gegen Paris seine ersten Minuten in der Champions League.
Ebenfalls zurück im Rheinland ist Alejo Sarco nach dem verlorenen Finale der U20-WM gegen Marokko. Zusammen mit den immer fitter werdenden Patrik Schick und Martin Terrier vergrößert der junge Argentinier die offensiven Möglichkeiten der Werkself, die vor der Aufgabe in Ostwestfalen gewarnt ist. „Wir müssen sehr, sehr gut spielen, um das richtige Ergebnis zu bekommen“, weiß Hjulmand.
Voraussichtliche Aufstellungen:
SC Paderborn: Schubert; Hansen, Götze, Scheller; Curda, Baur, Castaneda, Obermair; Bilbija, Tigges, Bätzner. – Bayer Leverkusen: Blaswich; Quansah, Badé, Tapsoba; Andrich, Aleix Garcia, Arthur, Hofmann, Grimaldo, Poku; Schick. – SR.: Ittrich (Hamburg).
