Bayer 04 Leverkusen hat in der Bundesliga die zweite Niederlage in Serie kassiert. In Augsburg gab es ein 0:2.
Bayer 04 LeverkusenDer Vizemeister enttäuscht in Augsburg

Nichts als Ärger in Augsburg: Kapitän Robert Andrich muss Nathan Tella (l.) davon abhalten, handgreiflich zu werden.
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Eine Mischung aus Pech und Unvermögen hat zur nächsten Niederlage für Bayer Leverkusen in der Bundesliga geführt. Eine Woche nach dem 1:2 im Punktspiel gegen Dortmund kassierte die Elf von Kasper Hjulmand eine 0:2 (0:2)-Niederlage beim FC Augsburg. Während sich der Trainerwechsel von Sandro Wagner zu Manuel Baum in der Fuggerstadt ausgezahlt zu haben scheint, patzte der Champions League-Klub aus dem Rheinland nach drei Highlight-Spielen ausgerechnet gegen den Abstiegskandidaten. „Das war viel, viel, viel zu wenig von den Jungs“, schimpfte Simon Rolfes über die schlechteste Leistung seit Anfang November, beim 0:3 in München. Vier Tage nach dem Einzug ins DFB-Pokalviertelfinale war der Geschäftsführer mit drei Startelfwechseln einverstanden. Nicht konform ging der Manager mit der Einstellung seiner Profis. „Nach der Anfangsphase sind wir jedem Zweikampf aus dem Weg gegangen“, ärgerte sich Rolfes.
Dabei steht Loic Badé, der für Jarell Quansah in die defensive Dreierkette rückte, genauso für körperliche Präsenz, wie Patrik Schick anstelle von Christian Kofane. Am empfindlichsten traf die Leverkusener das Fehlen von Alejandro Grimaldo. Der spanische Viel-Spieler, der mit 3494 Minuten im auslaufenden Kalenderjahr so viel Einsatzzeit wie kein anderer abgerissen hatte, fehlte nach dem aufreibenden K.o.-Duell in Dortmund angeschlagen. Seine Rolle nahm Malik Tillman ein. Wie alle anderen Leverkusener wurde der Grimaldo-Vertreter aber schon in der sechsten Minute überrumpelt.
Edmond Tapsoba hob bei einem Steilpass von Keven Schlotterbeck das Abseits auf, sodass Dimitrios Giannoulis frei auf Mark Flekken zulaufen konnte. Der Augsburger überwand den Keeper zum frühen 0:1. Dieser Spielstand kam den auf defensive Stabilität bedachten Hausherren gerade recht. Kompakt und gut verschiebend, machten sie der Hjulmand-Elf das Leben fortan schwer. Bis auf einen vermeintlichen Foulelfmeter, der Schick von Schiedsrichter Jablonski nicht zugesprochen wurde (9.), und einen sehenswerten, aber von Schick erfolglos abgeschlossenen Angriff über Tillman und Robert Andrich (21.), brachte diese offensiv nichts zustande.
Leverkusen bringt offensiv kaum etwas zustande
Defensiv war das Auswärtsteam auch nicht auf der Höhe, als ein Augsburger Angriff durch die Mitte und final über die rechte Abwehrseite lief. Dort konnte Giannoulis unbedrängt flanken und fand den Kopf von Anton Kade. Dessen 0:2 machte den Weg zurück ins Spiel sehr weit (28.). Hätte Schick seine dritte Chance aus dem Gewühl heraus nicht an den Pfosten geköpft und Tapsoba in der Folgeaktion weniger zentral gezielt (44.), wäre mehr für Leverkusen drin gewesen.
So geriet der zweite Spielabschnitt zwar zur Einbahnstraße, allerdings ohne Durchfahrt zu Auswärtspunkten. Auch die eingewechselten Offensivkräfte Kofane, Nathan Tella und Eliesse Ben Seghir konnten die Wende nicht einleiten. Letzterer fügte sich auf der linken Seite zwar gut ein, traf mit einem 19-Meter-Schuss aber ebenfalls nur Aluminium (65.). Nach Leverkusens Latten-Pech hätten Kade (69.) und Mert Kömür (73.) auf der Gegenseite alles klarmachen können. Auch wenn das 0:3 nicht mehr fiel, mussten sich Rolfes und Bayer 04 eingestehen, dass ohne Grimaldo zündende Ideen und die kollektive Durchschlagskraft fehlte.
Wenn der deutsche Vizemeister im Rennen um die internationalen Startplätze 2025/26 Druck auf die Konkurrenz machen wollte, verpasste er diese Gelegenheit. Vielmehr nistete sich nach der zweiten Niederlage in Folge ein Gefühl ein, das man in Leverkusen seit der Saisonmitte 2022/23 nicht mehr hatte. In der Anfangszeit von Xabi Alonso gab es für Bayer 04 zuletzt zwei Niederlagen, und zwar zu Hause gegen Dortmund (0:2) und beim FC Augsburg (0:1).
Statistik:
FC Augsburg: Dahmen - Banks, Matsima, K. Schlotterbeck - Fellhauer, Jakic, Massengo, Giannoulis (57. M. Pedersen) - Rieder (57. Kömür), Kade (89. Essende) - Claude-Maurice (70. Rexhbecaj) Bayer Leverkusen: Flekken - Andrich, Badé (46. Quansah), Tapsoba - Maza (61. Tella), García - Terrier (46. Kofane), M. Tillman (81. Echeverri) - Jo. Hofmann (61. Ben Seghir), Poku – Schick. – SR.: Jablonski (Bremen). - Zuschauer: 30.000. - Tore: 1:0 Giannoulis (6.), 2:0 Kade (28.). - Gelbe Karten: Banks (3), Kade (2), Jakic (2), Essende (2); Tapsoba (3), Tella (2), Quansah (4).
