Bayer 04 Leverkusen hat beim 0:2 in Augsburg die zweite Bundesliga-Niederlage hintereinander kassiert und den Anschluss an die Top-3 der Tabelle verloren.
Bayer 04 LeverkusenFortschritt erwartet, Rückschritt bekommen

Jarell Quansah (l, Bayer Leverkusen), Torwart Mark Flekken (Bayer Leverkusen) und Geschäftsführer Sport Simon Rolfes (Bayer Leverkusen) klatschen sich nach dem 0:2 in Augsburg enttäuscht ab.
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Bayer 04 Leverkusen hat einen Fortschritt erwartet, aber einen Rückschritt bekommen. Die Verantwortlichen des Vizemeisters reagierten nach dem 0:2 (0:2) beim FC Augsburg entsprechend gereizt. „Wir haben nicht mit dem richtigen Charakter gespielt“, schimpfte Kasper Hjulmand. Der Werkself-Trainer war nach den starken Auftritten seines Teams bei Manchester City und zweimal gegen Borussia Dortmund von einem Entwicklungsschub ausgegangen.
Die Bayer-Profis ließen am Samstag aber alles vermissen, was eine erfolgreiche Fußballmannschaft ausmacht und bescherten Augsburgs Interimscoach Manuel Baum einen perfekten Einstand. „Das war insgesamt zu wenig“, kritisierte Hjulmand die Einstellung und bezeichnete seine Defensive als „zu soft“.
Wir sind jedem Zweikampf aus dem Weg gegangen.
Dabei war der gegnerische Offensivplan an Manuel Baums Aufstellung leicht abzulesen. „Es ging um schnelle Läufe in die Tiefe“, skizzierte Hjulmand die Augsburger Herangehensweise, in Spiel eins nach Sandro Wagner. Er selbst hatte seine Mannschaft vier Tage nach dem Pokalerfolg in Dortmund auf drei Positionen verändert. Loic Badé (für Jarell Quansah) in der Abwehrkette, Patrik Schick (für Christian Kofane) als Stürmer und Spielgestalter Malik Tillman (für Alejandro Grimaldo) konnten die körperbetont agierenden und zielstrebigen Hausherren aber nicht in Schach halten.
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„Wir sind jedem Zweikampf aus dem Weg gegangen“, steckte Sportchef Simon Rolfes den Finger in die Wunde: Schon in der sechsten Minute hob Edmond Tapsoba das Abseits bei einem gegnerischen Steilpass auf. So konnte Dimitrios Giannoulis frei auf Mark Flekken zulaufen und den Bayer 04-Keeper zum 0:1 überwinden. „Manchmal hast du diese schwierigen Spiele“, akzeptierte Rolfes die Gegebenheiten: „Aber da musst du dich reinarbeiten, kompromisslos verteidigen. Wir haben in diesem Spiel nicht gelernt.“
Drei Aluminium-Treffer durch Schick, Ben Seghir und Tella
Angesichts der Tabellensituation sollte Bayer weitere solche Aussetzer tunlichst vermeiden, worauf auch der Sportchef mit seiner Kritik abzielte. In Halbzeit eins kassierte sein Team nämlich noch das 0:2 durch Anton Kades Kopfball (28.). „Heute war nicht viel drin“, haderte Rolfes auch mit der uninspirierten Offensive. Ohne den angeschlagenen Spielmacher Grimaldo halfen auch 68 Prozent Ballbesitz nicht. Patrik Schick traf nur den Pfosten (44.) und auch die Joker Eliesse Ben Seghir (65.) und Nathan Tella (75.) hatten Aluminium-Pech.
„Das ist dann so“, meinte der Sportchef. Er wollte allerdings nichts von fehlendem Glück wissen. Weil es in drei Tagen in der Königsklasse Newcastle United um einen Playoff-Platz geht und am Samstag das Bundesliga-Derby gegen den 1. FC Köln folgt, dürfte die eigene Mannschaft nicht hadern oder sich drücken. „Wir haben zwei große Spiele nächste Woche“, schlug Kasper Hjulmand in die gleiche Kerbe und machte seinen Punkt noch klarer: „Das Wichtigste ist, dass wir mit unserem Charakter spielen.“
