Abo

Bayer 04 LeverkusenIbrahim Maza lässt die Werkself jubeln und träumen

4 min
Ibrahim Maza schlenzt den Ball zu 1:0-Führung von Bayer 04 Leverkusen ins Dortmunder Tor.

Ibrahim Maza schlenzt den Ball zu 1:0-Führung von Bayer 04 Leverkusen ins Dortmunder Tor.

Bayer 04 Leverkusen hat durch einen Sieg in Dortmund  das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. 

Bayer 04 Leverkusen hat die 1:2-Heimniederlage am Samstag in der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund postwendend wettgemacht. Der 1:0 (1:0)-Erfolg am Dienstagabend vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Westfalenstadion war aber noch viel mehr wert als das bloße Gefühl der Revanche. Die Werkself erreichte durch das Siegtor von Ibrahim Maza nämlich das Viertelfinale im DFB-Pokal und darf weiter von einem Titel in dieser Saison träumen.

„Es war wieder ein enges Spiel. Wie am Samstag haben Kleinigkeiten entschieden. Wir haben ein schön heraus gespieltes Tor erzielt und gut verteidigt“, sagte Kasper Hjulmand. Der Leverkusener Trainer entschied sich nach der Heimniederlage am Samstag in der Bundesliga zu drei Änderungen. Jarell Quansah, Martin Terrier und Christian Kofane starteten für Loic Badé, Malik Tillman und Patrik Schick. Kapitän Robert Andrich rückte durch die Wechsel in der Dreierkette von rechts ins Zentrum und nahm Badés Position ein.

Erstes Pokalspiel zwischen BVB und Bayer 04

Das erste DFB-Pokalduell zwischen beiden Teams überhaupt nahm schnell Fahrt auf, obwohl es auf den Rängen auch im Dortmunder Fußballtempel zwölf Minuten lang weitgehend still blieb. Der Fanprotest gegen weitere angedachte Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien nahm vor der Südtribüne die Gestalt eines riesigen Plakats des scherzhaft von den Fans gegründeten „Expertenrats zur Stadionsicherheit“. „Die Stadien sind sicher“, stand da geschrieben.

Bis das Schweigen mit Konfetti, einer BVB-Pokal-Choreo und Bengalos im Bayer-Block endete, hatte der BVB angetrieben vom spielfreudigen Karim Adeyemi mehr vom Spiel. Ein Torschuss sprang dabei nicht heraus. Das Privileg des ersten Abschlusses kam nach einem schönen Angriff Edmond Tapsoba zu (17.).

Maza vollendet perfekte Kombination

Die von Hjulmand inzwischen angelegte Struktur im Spiel der Werkself zeigte sich ein zweites Mal, als Ibrahim Maza links im Strafraum frefrei gepasstrde und am langen Eck vorbeizielte. Angriff Nummer drei demonstrierte, wie weit das neue Bayer 04 auf dem Weg des Umbruchs in kürzester Zeit schon gekommen ist.

Von Torwart Mark Flekken ausgehend lief das Bällchen über rechts ins Zentrum, wo der auffällige Terrier nach Zusammenspiel mit Aleix Gracia den links startenden Alejandro Grimaldo einsetzte. Der Spanier fand dann Maza im Strafraum, der mit dem Ball gegen zwei Dortmunder und Keeper Gregor Kobel etwas holperte, aber stabil blieb. Deshalb bekam er die Gelegenheit, herrlich mit rechts zum 0:1 hoch ins Eck zu schlenzen (33.).

Der BVB zeigte so lange Wirkung, bis Adeyemi nach einer Ablage von Fabio Silva aus 14 Metern zum Abschluss kam und Andrich mit seinem Block vor der Linie das 1:1 verhindern musste (40.). Die Hausherren drängten auf den Ausgleich und wieder war es Adeyemi, der ihn auf dem Fuß hatte. Diesmal legte Daniel Svensson für den Dortmunder Stürmer auf, der vom Strafraumrand aus stramm mit links rechts am Tor vorbeischoss (42.).

Wir haben unser toll heraus gespieltes Tor als Mannschaft verteidigt.
Ibrahim Maza, Torschütze Bayer 04 Leverkusen

Das Halbzeitergebnis kündigte an, dass es nach dem Wechsel vornehmlich weiter in Richtung Leverkusener Tor gehen würde. Das Eckenverhältnis nach 52 Minuten lautete 6:0 für den BVB. Als Mark Flekken einen Schuss von Felix Nmecha fallen ließ und artistisch mit der Hacke den Abpraller vor Svensson retten musste (58.).

Die bessere Struktur legte aber weiter das Team von Kasper Hjulmand an den Abend. Maza und Grimaldo initiierten über links einen feinen Spielzug, an dessen Ende Grimaldo Terrier bediente, der an Kobel vorbei um 0:2 traf. Der ab dem Achtelfinale auch im DFB-Pokal eingesetzte VAR verwehrte dem herrlichen Treffer aber die Anerkennung, weil Grimaldo im Verlauf der rasanten Kombination knapp im Abseits gestanden haben muss (62.).

Die Dortmunder drängten, die Chancen lagen aber weiter aufseiten der Werkself. Kobel entschärfte einen Kopfball des eingewechselten Schick (73.) und Poku gab seinem Heber zu viel Höhe (77.). Die Gastgeber bauten noch einmal mächtig Druck auf und schraubten das Eckenverhältnis auf 12:0 und das Torschussverhältnis auf 18:6. Am Ende jubelten aber nur die Leverkusener, die keine Großchance mehr zuließen und damit am Sonntag im Lostopf für das Viertelfinale liegen und Losfee Friedhelm Funkel die Daumen drücken. „Wir haben unser toll heraus gespieltes Tor als Mannschaft verteidigt“, freute sich Matchwinner Ibrahim Maza über die gelungene Revanche.


Statistik:

Borussia Dortmund: Kobel; Anton, Can, N. Schlotterbeck; Ryerson (67. Brandt), F. Nmecha (74. Groß), Bellingham, Svensson (85. Bensebaini); Adeyemi, Chukwuemeka (67. Beier); Silva (67. Guirassy). — Bayer Leverkusen: Flekken; Quansah, Andrich, Tapsoba; Hofmann, Maza, Garcia, Poku (83. Tella); Terrier (61. Tillman), Grimaldo; Kofane (61. Schick). — SR.: Stieler (Sölden). – Zuschauer: 81.365. – Tore: 0:1 Maza (34.). – Gelbe Karten: Anton, Bellingham; Andrich.