Das Traumtor von Martin Terrier zum 1:0 hat Bayer 04 Leverkusen den Weg zum Derbysieg gegen den 1. FC Köln geebnet.
Bayer 04 LeverkusenMartin Terrier genießt die Momente

Martin Terrier erzielt akrobatisch mit seiner rechten Hacke das Tor zum 1:0 für Bayer 04 Leverkusen gegen den 1. FC Köln.
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Martin Terrier musste nicht lange überlegen. „Unglaublich, das war das beste Tor in meiner Karriere. Auch weil ich es in diesem besonderen Spiel erzielt habe“, antwortete der Franzose, als er auf sein artistisches Hackentor zum 1:0 im Derby gegen den 1. FC Köln angesprochen wurde. Der 28-jährige Offensivspieler von Bayer 04 Leverkusen besitzt auch reichlich Vergleichswerte. 60 Tore hat er in 202 Partien der französischen Lique 1 erzielt, fünfmal hat er in Champions- und Europa League getroffen und zuvor dreimal in der Bundesliga.
Ein erfahrener Torjäger also, der in der 66. Minute bei der Flanke von Arthur genau wusste, was er tat. „Ich habe nicht allzu viel überlegt. Der Ball kam hinter mich, ich habe ihn gesehen und gesagt, okay, ich versuche es und schaue, was passiert. Ich wollte es genau so“, berichtete Terrier, dass er sich in seiner Jugend auf YouTube viele solcher Tore angeschaut hat — unter anderem vom großen Zlatan Ibrahimovic.
Dieser Magic Moment war fantastisch.
„Dieser Magic Moment war fantastisch“, schwärmte nicht nur Kasper Hjulmand von dem Traumtor seines Jokers, der zum Zeitpunkt des 1:0 erst vier Minuten im Spiel war. Der Bayer 04-Coach zeigte sich aber nicht nur angetan, er war auch erleichtert, dass Martin Terrier nach seinem Achillessehnenriss und neun Monaten Pause wieder voll da ist. „Er arbeitet sehr hart und pusht immer. Er hätte vielleicht auch schon mehr spielen können.“
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Terrier kommt in dieser Saison in der Bundesliga und im DFB-Pokal auf neun Pflichtspieleinsätze für die Werkself, stand bislang aber nur zweimal in der Startelf. Für die Ligaphase in der Champions League ist er nicht gemeldet worden. „Ich bin dankbar, wieder zurück zu sein und möchte wie jeder andere in jedem Spiel spielen. Es war aber eine große Verletzung, also genieße ich die Momente auf dem Platz“, sagte der Franzose.
Robert Andrich nimmt zwei Anläufe für ein Kopfballtor
Robert Andrich kam aus nächster Nähe in den Genuss des 1:0 und bewertete Terriers Kunststück über seine Schönheit hinaus als sehr wertvoll: „So etwas kann man nicht trainieren, das macht man einfach aus der Situation heraus. Das Tor hat uns extrem geholfen. Es fühlte sich zu diesem Zeitpunkt nämlich so an, als sollte es nicht sein an diesem Abend.“ Der Leverkusener Kapitän meinte damit die Vielzahl an vergebenen Chancen, zu denen er selbst beigetragen hatte, als er nach einer Ecke von Aleix Garcia aus vier Metern frei stehend per Kopf den Führungstreffer verpasst hatte (34.).
Eine Szene, die den Nationalspieler mächtig ärgerte und anstachelte, es besser zu machen. Es gelang ihm sechs Minuten nach dem 1:0, als er sich wieder nach einem Garcia-Eckball gegen Eric Martel und Cenk Özkacar im Luftduell durchsetzte und per Kopfball zum 2:0 traf (72.). „Wir waren sehr motiviert, weil es Derby war und aufgrund der Tabellensituation“, erklärte Andrich den überlegenen Auftritt seiner Mannschaft.
Für einen Verteidiger war es nicht so leicht, zu treffen.
Die Leverkusener sprangen durch den Heimsieg vor dem letzten Spiel des Jahres am kommenden Samstag in Leipzig zurück auf Platz vier und haben punktemäßig den Anschluss zu Borussia Dortmund und RB gehalten. „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns in einem schwierigen Spiel“, freute sich Kasper Hjulmand.
Martin Terrier hätte seinem zweiten Saisontor beinahe noch den ersten Assist zugefügt. Sein ebenfalls lange verletzter und eingewechselter französischer Landsmann Jeanuel Belocian köpfte die Maßflanke aus kurzer Entfernung aber über das Tor (90.+1). „Ich kenne Jeanuel schon lange und wusste, dass er in dieser Zone sein wird. Aber für einen Verteidiger war es nicht so leicht, zu treffen“, scherzte der Stürmer und hatte neben all den Bewunderer für sein Tor auch noch die Lacher auf seiner Seite.
