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Bayer 04 LeverkusenTopspiel und Platz drei verloren

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Leverkusens Torjäger Patrik Schick (l.) biss sich die Zähne an Aaron Anselmino und der Defensive von Borussia Dortmund aus.

Leverkusens Torjäger Patrik Schick (l.) biss sich die Zähne an Aaron Anselmino und der Defensive von Borussia Dortmund aus.

Bayer 04 Leverkusen hat in der Fußball-Bundesliga beim 1:2 gegen Borussia Dortmund seine zweite Niederlage unter Trainer Kasper Hjulmand kassiert.

Kasper Hjulmand kam nicht umhin, eine gewisse Ernüchterung zu formulieren. „Natürlich sind wir ein bisschen enttäuscht“, sagte der dänische Trainer von Bayer 04 Leverkusen am Samstagabend nach der ärgerlichen 1:2 (0:1)-Heimniederlage im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund.

Wirklich enttäuscht sah der 53-Jährige nach seiner erst zweiten Bundesliga-Niederlage als Trainer in Leverkusen und dem verpassten Sprung in die Position des ersten Jägers von Tabellenführer FC Bayern München nicht aus und erklärte seine doch recht entspannte Stimmung so: „Wir sind nicht enttäuscht von unserer Leistung, aber vom Ergebnis. Es war ein enges Spiel“, stellte er seiner Mannschaft ein ordentliches Zeugnis aus.

Vier Tage nach dem 2:0-Triumph in der Champions League bei Manchester City hatte Hjulmand sein Team auf drei Positionen und im System verändert. Die in Manchester gesperrten Edmond Tapsoba und Robert Andrich bildeten zwei Drittel der Dreierkette mit Loic Badé. Die am Mittwoch noch so starken Jarell Quansah und Jeanuel Belocian fanden sich auf der Bank wieder.

Wenig Aufregendes und ein Standardtor

Der Bayer-Trainer rückte auch von seiner Taktik mit zwei Spitzen ab und ließ im gewohnten 3-4-2-1 nur Patrik Schick ran. Christian Kofane musste für Jonas Hofmann weichen. Vielleicht lag es daran, dass die Werkself zwar gefällig agierte, aber kaum Torchancen herausspielte. „Wir haben es nicht geschafft, uns im letzten Drittel etwas Zwingendes zu erarbeiten“, räumte Hofmann ein. Der BVB konzentrierte sich auf die Defensive und überließ Bayer 04 zumeist den Ball und die Kontrolle.

Das Team von Trainer Niko Kovač beanspruchte dafür die Effizienz für sich. Es passte zu dieser Partie, dass das erste Tor nach einem Standard fiel. Der erst 20-jährige Aaron Anselmino setzte sich gegen Badé, Andrich und Tapsoba durch und erzielte per Kopf in seinem vierten Bundesligaspiel sein erstes Tor (41.).

Das 1:0 änderte natürlich wenig an der Ausrichtung der Partie in der mit 30.210 Zuschauern ausverkauften BayArena. Leverkusen kam am Ende auf 63 Prozent Ballbesitz, generierte 14:4-Torschüsse und 10:3-Ecken. Richtig gefährlich wurde es zu Beginn der zweiten Hälfte aber erstmal nicht. „Wir haben nicht genug Bälle hinter die Kette gespielt, hatten auch nicht genug tiefe Läufe“, kritisierte Kasper Hjulmand.

Schnelles Wiedersehen am Dienstag im DFB-Pokal

Der zweite Treffer des Spiels ging dann auch wieder an die Dortmunder. Karim Adeyemi köpfte eine Flanke von Fabio Silva (65.) und holte sich für einen insgesamt starken Auftritt Zuckerbrot und Peitsche von seinem Trainer ab: „Karim wurde vom lieben Gott geküsst und hat eine Schnelligkeit in die Wiege gelegt bekommen, die er noch viel mehr nutzen muss“, sagte Kovač.

Die Leverkusener gingen nach dem 0:2 mehr Risiko, es war aber einfach nicht ihr Tag. Sowohl Hofmann (71.) als auch Ernest Poku (78.) dokumentierten dies mit ihren Aluminiumtreffern.

Christian Kofane verkürzte nach Vorarbeit von Ibrahim Maza zwar auf 1:2 (83.), am Ende brachte der BVB den Dreier aber nach Hause und zog in der Tabelle an Bayer vorbei auf Platz drei. „Wir wollen immer mit unserer Identität spielen und haben auch aus diesem Spiel etwas gelernt. Hoffentlich können wir es in Dortmund in einigen Phasen besser machen“, richtete Kasper Hjulmand seinen Blick nach vorne. Schon am Dienstag (21 Uhr/ARD, Sky) sehen sich beide Teams im DFB-Pokal-Achtelfinale in Dortmund wieder