Bayer 04 Leverkusen hat bei Benfica Lissabon den ersten Sieg in der Champions League-Saison 2025/26 gefeiert und seine Chancen auf das Erreichen der nächsten Runde erhöht.
Champions LeagueBayer 04 Leverkusen ist wieder im Rennen

Der entscheidende Moment: Patrik Schick jubelt nach seinem 1:0-Siegtreffer. Foto: Ana Brigida/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Das nötige Glück, ein starker Torwart Mark Flekken und ein Joker-Treffer von Patrik Schick haben Bayer 04 Leverkusens Chancen auf das Erreichen der nächsten Runde in der Fußball-Champions League deutlich erhöht. Der deutsche Vizemeister feierte mit dem 1:0 (0:0) bei Benfica Lissabon am vierten Spieltag der Ligaphase den ersten Sieg in der Königsklasse und verbesserte sich in der Tabelle auf einen Playoff-Platz.
Kaspar Hjulmand waren bei der Auswahl seiner ersten Elf ein wenig die Hände gebunden. Der Däne musste gleich auf sechs Stammkräfte verzichten sowie auf die nicht für die Champions League gemeldeten Martin Terrier und Jonas Hofmann. Der aus einer Muskelverletzung kommende Malik Tillmann konnte immerhin auf der Bank Platz nehmen, wo mit Ferdinand Pohl, Jeremiah Mensah und Montrell Culbreath auch drei U19-Spieler saßen. Nicht die allerbesten Aussichten für ein Spiel, in dem es für Leverkusen darum ging, seine Aussichten auf die Playoffs, also einen Platz unter den besten 24 Teams, zu verbessern.
Bayer 04 hatte nach drei Spieltagen nur zwei Punkte auf der Habenseite, bei Benfica stand sogar die Null. Und das, obwohl der portugiesische Rekordmeister Startrainer José Mourinho zurückgeholt hat. Der 62-Jährige hatte seine Karriere als Cheftrainer im Jahr 2000 bei Benfica aufgenommen. „Auf beiden Teams lastet der Druck, gewinnen zu müssen“, hatte Hjulmand gesagt.
0:0 zur Pause schmeichelt der Werkself
Mourinho entschied sich deshalb entgegen seiner eigentlichen Philosophie für einen offensiveren Ansatz. Das hohe Anlaufen der Portugiesen schmeckte Bayer nicht und hatte viele schnelle Ballverluste zur Folge. Ibrahim Maza, der die Vakanz auf der Sechserposition ausfüllen musste, hatte zwar den ersten Abschluss des Spiels (4.), danach hatten aber die Gastgeber im Estadio da Luz das Sagen.
Innenverteidiger Tomas Araujo und der Kolumbianer Richard Rios kristallisierten sich als Antreiber heraus. Dodi Lukebakio war auf dem rechten Flügel die gefährlichste Waffe Benficas. Nach einem langen Ball von Araujo war der Ex-Düsseldorfer schneller als Edmond Tapsoba und hob den Ball über Keeper Mark Flekken ans rechte Lattenkreuz (11.).
Benfica blieb am Drücker, generierte weitere Abschlüsse, hatte durch den Ex-Mainzer Leandro Barreiro eine gute Kopfballchance (31.) und verzeichnete durch den inzwischen 37-jährigen argentinischen Weltmeister Nicolas Otamendi seinen zweiten Aluminiumtreffer (33.). Die größte Möglichkeit war eine Doppelchance. Erst musste Flekken gegen Lukebakio, dann Loic Badé gegen den ehemaligen Bochumer Vangelis Pavlidis in höchster Not klären.
Die Werkself hatte zwar Räume, agierte aber meist ohne Abstimmung und insgesamt zu fehlerhaft mit vielen falschen Entscheidungen. Als Maza einmal die Lücke fand, schloss Ernest Poku zu überhastet und technisch unsauber ab (35.). Das 0:0 zur Halbzeit schmeichelte den Leverkusenern.
Hjulmands Wechsel entscheiden das Spiel
Der Pausentee half nicht. Benfica drückte sofort auf das 1:0. Pavlidis ließ sich im Eins-gegen-Eins aber von Flekken abkochen (47.) und zielte vier Minuten später aus 16 Metern zu weit nach links. Bayer taumelte und Hjulmand reagierte. Tillmann und Patrick Schick kamen für die enttäuschenden Claudio Echeverri und Christian Kofane (57.).
Die Wechsel halfen. Leverkusen nahm am Spiel teil und ging tatsächlich in Führung. Alejandro Grimaldo, der 303 Mal das Benfica-Trikot getragen hat und neun Titel mit den Portugiesen gewann, sendete einen Pass auf Schick, der einen Stellungsfehler von Araujo nutzte, aber an Torwart Anatoliy Trubin scheiterte. Samuel Dahl klärte den Abpraller aber wieder in Richtung des Bayer-Torjägers, anstatt ihn ins Toraus zu köpfen. Schick bedankte sich und köpfte den Ball zum 0:1 ins leere Tor (65.).
Der Treffer zeigte Wirkung. Mourinho wechselte zwar dreifach (69.), bei Benfica lief aber nicht mehr viel zusammen. Nachdem Lukebakio bei seinem Abschluss ausgerutscht war (86.), stand der glückliche Sieg fest und die Leverkusener Aussichten hatten sich verbessert.
Statistik:
Benfica: Trubin; Aursnes, Tomas Araujo, Otamendi, Dahl (69. Schjelederup); Rios, Barrenechea; Lukebakio, Barreiro (69. Dedic), Sudakov (69. Prestianni); Pavlidis. — Bayer 04: Flekken; Quansah, Badé, Tapsoba; Arthur, Garcia, Maza, Grimaldo; Echeverri (57. Tillmann), Poku (88. Ben Seghir); Kofane (57. Schick). — SR.: Sozza (Italien). — Zuschauer: 60.000. — Tore: 0:1 Schick (65.). — Gelbe Karten: Lukebakio, Otamendi, Rios; Maza, Tapsoba., Tillmann.
