Bayer 04 Leverkusen ist im Achtelfinale der Champions League klar an Bayern München gescheitert, muss sich deshalb aber nicht kleiner machen, als es ist.

Kommentar zu Bayer 04 LeverkusenDie Werkself erwischt den falschen Moment

Leverkusener Enttäuschung: Exequiel Palacios (L) und Granit Xhaka.
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Fußball ist ein Tagesgeschäft, in dem sich etwas Kraft- und wertvolles schon im nächsten Moment in Schall und Rauch auflösen kann. Die klare Champions League-Niederlage von Bayer 04 Leverkusen kann sicher mit der Stärke und dem über Jahrzehnte gewachsenen Selbstverständnis des FC Bayern erklärt werden, sie ist aber noch vielmehr ein Produkt der Umstände zwischen dem 5. und 11. März 2025.
Die Elf von Trainer Xabi Alonso hat vor dem Hinspiel in München eindrucksvoll bewiesen, dass der Doublesieg 2024 wenig mit Glück und Zufall zu tun hatte. Leverkusen war kurz davor, auch in diesem Jahr an der Vormachtstellung der Münchner im deutschen Fußball zu rütteln. Die beiden Remis in der Bundesliga und vor allem der 1:0-Sieg in München im Achtelfinale des DFB-Pokals führte dem Rekordmeister vor Augen, dass Bayer 04 sich zu einem neuen, ernstzunehmenden Konkurrenten auf nationaler Ebene entwickelt hat.
Die mit individuellen Patzern gespickte Vorstellung in der zweiten Halbzeit des Hinspiels gab am Ende den Ausschlag zugunsten der Bayern, die im richtigen Moment mit allen Spielern an Bord die beste Version von sich selbst präsentierten. Leverkusen fehlte dagegen im Hinspiel die Tagesform im Tagesgeschäft. In einem K.o.-Duell ist solch ein Aussetzer meist nur durch ein Wunder zu reparieren. Wenn für dieses Wunder dann noch der wichtigste Spieler verletzt ausfällt und zwei weitere angeschlagen sind, wird die Mission eine unmögliche.
Der Doublesieger darf nun enttäuscht sein über seine Niederlage, muss sich aber nicht grämen und kleiner machen, als er ist. Die Erfahrung dieses Ausscheidens im Achtelfinale sollte Bayer 04 dazu ermutigen, beim nächsten Versuch nicht wieder den falschen Moment zu erwischen und den eigenen Weg konsequent weiterzugehen.