Mit dem Spiel beim FSV Mainz 05 kehrt Bayer Leverkusens Trainer an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Dort war er in der Saison 2014/15 nach nur wenigen Monaten entlassen worden.
Rückkehr nach MainzBayer-Trainer Hjulmand will keine Nebenschauplätze

Mit Vorfreude blickt Bayer-Coach Kasper Hjulmand dem Duell gegen seinen ehemaligen Club Mainz entgegen.
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Kasper Hjulmand steht nicht gerne im Mittelpunkt. Wohl auch deshalb wich der Trainer von Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen vor der Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte der Frage aus, wie ihn die Zeit beim FSV Mainz 05 geprägt habe. Es war schließlich auch nicht die erfolgreichste Station des 53-Jährigen. Bevor der Däne im Sommer 2014 die Nachfolge von Thomas Tuchel am Bruchweg antrat, war er in seiner Heimat von Erfolg zu Erfolg geeilt.
Dann aber passte der Kader der Rheinhessen nicht zur Spielweise Hjulmands – oder umgekehrt. Lediglich 21 Punktspiele durfte Hjulmand den FSV betreuen, ehe er den Laufpass ausgestellt bekam. Dennoch blickt er nicht mit Verbitterung zurück. „Ich habe viel Vorfreude auf dieses Spiel“, sagt der neue Coach der Werkself vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr, DAZN und Sky) bei seinem Ex-Club.
Der Mann für die leisen Töne hat Bayer 04 mit drei Siegen und einem Unentschieden vom zwölften auf den fünften Tabellenplatz geführt. Ausgerechnet in Mainz kommt es nun zum Duell mit seinem Landsmann Bo Henriksen, der nach fulminanten anderthalb Jahren seine erste schwierige Phase bei den 05ern erlebt. „Es geht im Spiel nicht um Bo und mich. Für mich geht es darum, dass Leverkusen einen weiteren Sieg einfährt“, will Hjulmand keine Nebenschauplätze aufkommen lassen. „Die letzten Spiele geben uns Optimismus. Da haben wir Muster und Prinzipien gesehen, die uns sehr gefallen haben.“
Es geht im Spiel nicht um Bo und mich. Für mich geht es darum, dass Leverkusen einen weiteren Sieg einfährt.
Darauf will die Werkself aufbauen und nach der Länderspielpause in der Erfolgsspur bleiben. „Wir haben sieben Spiele in drei Wochen. Da ist die Belastungssteuerung sehr wichtig. Diese Situation müssen wir im Griff haben“, erklärte Hjulmand mit Blick auf das fordernde Programm mit dem nach Mainz folgenden Champions League-Heimspiel gegen Paris (21. Oktober), der Bundesligapartie gegen Freiburg (26. Oktober), dem Pokalspiel in Paderborn (29. Oktober), dem Ligahit in München (1. November), der Reise in der Königsklasse zu Benfica Lissabon (5. November) und der Pflichtaufgabe in der Meisterschaft gegen Heidenheim (8. November).
Dass Innenverteidiger Jarell Quansah mit Knieschmerzen von der englischen Nationalmannschaft abgereist ist und auch Offensivmotor Malik Tillman wegen Oberschenkelproblemen kein zweites Spiel für die USA absolvieren konnte, sind allerdings keine optimalen Nachrichten für Hjulmand. „Wir haben aber auch Nationalspieler, die selbstbewusst zurückgekommen sind“, hält der Bayer-Coach dagegen. Damit meint er nicht nur die auf WM-Kurs befindlichen Spanier Alejandro Grimaldo und Aleix Garcia, sondern auch den niederländischen Torwart Mark Flekken sowie Eliesse Ben Seghir, der beim marokkanischen Weltrekordspiel gegen Kongo (16. Sieg in Folge) dabei war.
Alejo Sarco kämpft mit Argentinien um den U20-WM-Titel
„Wir sind sehr glücklich im Verein“, sprach Hjulmand außerdem ein weiteres Leverkusener Talent an. Alejo Sarco hat Argentinien mit vier Treffern ins Finale der U20-Weltmeisterschaft geschossen und kämpft in der Nacht auf Montag in Chile gegen Marokko um den Titel. „Dieses Endspiel ist eine sehr gute Erfahrung für ihn“, sagte Hjulmand über den 19-jährigen Mittelstürmer, der unter dem Bayer-Kreuz noch auf seinen Durchbruch wartet. „Wenn er in guter Form zu uns zurückkommt, kann er auch hier angreifen und sich Einsatzzeit verdienen.“ Martin Terrier (Achillessehnenriss) und Jonas Hofmann (muskuläre Probleme) sind derweil nicht nach Mainz mitgereist. „Sie kommen näher und näher“, sieht Hjulmand Fortschritte bei den rekonvaleszenten Kreativspielern.
Voraussichtliche Aufstellungen
Mainz: Rieß; da Costa, Hanche-Olsen, Kohr; Nordin, Sano, Amiri, Mwene, Nebel, Hollerbach; Sieb. – Leverkusen: Flekken; Badé, Andrich, Tapsoba; Fernandez, Garcia, Arthur, Ben Seghir, Grimaldo, Poku; Kofane. – SR.: Exner (Münster).