„Falsch und zu hoch“FC wehrt sich gegen Strafe und zieht vors DFB-Bundesgericht

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Pyrotechnik der FC-Fans beim Spiel in Stuttgart.

Pyrotechnik der FC-Fans beim Spiel in Stuttgart.

Frankfurt/Donaueschingen – Der 1. FC Köln hat sich einen Tag lang Zeit gelassen, um auf die am Montagabend ausgesprochene, und heftig ausgefallene Strafe des DFB-Kontrollausschusses für Vergehen seiner Fans bei Bundesligaspielen zu reagieren. Insgesamt 242.000 Euro sollen die Kölner für das Abrennen von pyrotechnischen Gegenständen und den Platzsturm nach dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (0:1) berappen. Allein 117.000 Euro davon entfallen auf die Vorkommnisse beim letzten Saisonspiel beim VfB Stuttgart (1:2), bei dem die FC-Ultras insgesamt 104 pyrotechnische Gegenstände zündeten und sich dadurch der Spielbeginn um eine Minute verzögert hatte.

Geldstrafen, die dem FC in der Summe und angesichts seiner nicht gerade rosigen Finanzlage extrem wehtun. Während die Kölner die 11.000 Euro für die Pyrotechnik beim 3:1-Derbysieg in Mönchengladbach akzeptiert haben, legten sie am Dienstag Einspruch gegen die anderen Strafen für insgesamt fünf Spiele ein. Sie wollen falls nötig bis zur letzten möglichen Instanz vor das DFB-Bundesgericht ziehen.

Keller: Vorgehen des DFB falsch und nicht zielführend

FC-Geschäftsführer Christian Keller begründete den Gang ins schriftliche Verfahren des DFB-Sportgerichts wie folgt: „Wir halten das Strafmaß für unverhältnismäßig hoch. Es berücksichtigt nicht die besonderen pandemie-bedingten wirtschaftlichen Herausforderungen, in der sich unser Club befindet. Außerdem halten wir die Herangehensweise des DFB in der Phase nach der Rückkehr der aktiven Fanszene für falsch und nicht zielführend.“

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Die Kölner wollen mit diesem Vorgehen auch ein Signal für einen noch intensiveren Dialog zwischen allen Beteiligten zu dem schwierigen Thema und gegen das dumpfe Anwenden des DFB-Strafenkatalogs senden. FC-Präsident Dr. Werner Wolf sieht jedenfalls gute Gründe für das weitere Vorgehen: „Wir wünschen uns alle ein friedliches, sicheres Miteinander der Fankulturen im Stadion, setzen aber eine Praxis fort, von der bekannt ist, dass sie keine positiven Effekte auf die bestehenden Herausforderungen hat. Zielführender wäre eine reflektiertere Auseinandersetzung zwischen Fans, Verband und Vereinen. Wir sehen die Chance, diese Debatte erneut anzustoßen.“ (sam)

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