Die Füchse Berlin, FC Barcelona, HBC Nantes und SC Magdeburg kämpfen um den Champions-League-Titel im Handball.
Final Four HandballEin rein deutsches Finale in Köln ist möglich

Der Star und die Schale: Mathias Gidsel nach dem Gewinn des deutchen Meistertitels
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Das Spektakel geht in die nächste Runde. Das Final Four der Handball-Champions League hat seit 2010 seine Heimat in Köln und ist vor seiner 15. Auflage in der Lanxess-Arena am Wochenende nicht mehr aus dem Sportkalender der Domstadt wegzudenken. „Das EHF Final Four ist längst mehr als ein Sportevent – es ist ein internationales Großereignis mit Leuchtturm-Charakter. Über 20.000 Fans aus ganz Europa verwandeln Köln in die europäische Handball-Hauptstadt und sorgen für beachtliche wirtschaftliche Effekte, von denen die gesamte Region profitiert – sei es Hotellerie, Gastronomie oder der Einzelhandel. Dieses Format ist ein Paradebeispiel dafür, was Sport-Events in unserer Stadt bewegen können“, freut sich Stefan Löcher als Geschäftsführer der Arena auf die an beiden Tagen erneut ausverkaufte Veranstaltung.
Mit Rekordchampion FC Barcelona, dem sympathischen Außenseiter FC Nantes und den Bundesliga-Vertretern Füchse Berlin und FC Magdeburg jagen vier sehr unterschiedliche Teams die europäische Handball-Krone. Zum sechsten Mal haben zwei deutsche Clubs das Halbfinale erreicht, womit nach 2007 und 2014 (jeweils THW Kiel gegen Flensburg-Handewitt) das dritte deutsch-deutsche Champions League Finale möglich ist.
Füchse Berlin
Die Füchse schwimmen nach dem ersten deutschen Meistertitel der Clubgeschichte auf einer Welle der Euphorie von der Hauptstadt nach Köln. Die Berliner sind erst das dritte Mal in der Champions League dabei und stehen zum zweiten Mal im Final Four. 2012 gab es in Köln im Halbfinale eine 24:25-Niederlage gegen den THW Kiel. Die Mannschaft des erst 31 Jahre alten Trainers Jaron Siewert musste nach Platz drei in der Gruppe A in die Playoffs und schaltete dort den polnischen Vertreter Kielce aus. Im Viertelfinale setzten sich die Füchse gegen den Vorjahresfinalisten Aalborg aus Dänemark durch. Star des Teams ist unumstritten der dänische Rückraumspieler Mathias Gidsel. Der Welthandballer der Jahre 2023 und 2024 drückt dem Berliner Spiel in jeder Hinsicht seinen Stempel auf und ist mit bislang 126 Treffern zweitbester Torschütze der aktuellen Champion-League-Saison. Gidsel kommt meistens über die rechte Seite und hat in seinem Landsmann Lasse Andersson auf der linken Rückraumseite einen torgefährlichen Partner (107 Saisontreffer). Mit Fabian Wiede, Tim Freihöfer und Nils Lichtlein stehen zudem drei deutsche Nationalspieler in Reihen der Füchse.
HBC Nantes
Die Nordfranzosen sind zum dritten Mal beim Final Four in Köln dabei und sind nach 2018 (Finale) und 2021 (Halbfinale) erneut der große Außenseiter. Der deutsche Weltmeister Dominik Klein spielte von 2016 bis 2018 in Nantes, das aktuell von Gregory Cojean trainiert wird und in dem erfahrenen Torwart Ivan Pesic (36) seinen großen Rückhalt hat. Der Kroate war nach dem Playoff-Erfolg gegen Wisla Plock aus Polen mit 16 Paraden der Sieggarant im Viertelfinal-Rückspiel gegen Sporting Lissabon. Mit dem 40-jährigen Valero Rivera, der 2005 mit dem FC Barcelona die Champions League gewonnen hat, stellen die Franzosen den ältesten Spieler des Final Four. Der spanische Linksaußen ist mit 80 Toren hinter Aymeric Minne (84) zweitbester Torschütze seines Team im bisherigen Saisonverlauf. Freuen dürfen sich die Zuschauer auch auf die Blaskapelle aus Nantes, die auf den Rängen für Stimmung sorgen wird.
FC Barcelona
Der Titelverteidiger und elfmalige Champions League-Sieger geht als Favorit in sein Halbfinale gegen den SC Magdeburg. Der spanische Doublesieger ist das einzige Team, dem es bislang in Köln gelungen ist, die Champions League zweimal hintereinander zu gewinnen. Nach 2021 und 2022 kann Barca dieses Kunststück nach dem Finalsieg 2024 gegen Aalborg in diesem Jahr wiederholen. Aus der mit Stars gespickten Mannschaft von Trainer Carlos Ortega, der als Spieler und Coach insgesamt acht Titel in der Königsklasse gewonnen hat, stechen der dänische Torwart Emil Nielsen, Kapitän Dika Mem und Rechtsaußen Aleix Gomez hervor.
SC Magdeburg
Der deutsche Vizemeister hat mit Bennet Wiegert wie Barcelona einen Trainer, der die Champions League als Spieler (2002) und als Coach (2023) gewinnen konnte. Die Magdeburger schalteten vor zwei Jahren in einem dramatischen Halbfinal-Duell überraschend Barcelona nach Siebenmeterschießen aus. 2024 scheiterte der SCM im Halbfinale an Aalborg. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Spielmacher Gisli Kristjansson. Der Isländer laboriert an einer Schulterverletzung und fehlte in den letzten beiden Bundesliga-Spielen.