Die Kölner Haie haben das erste Spiel nach Bekanntwerden des Abschieds von Trainer Kari Jalonen am Saisonende gewonnen. Bei Schlusslicht Dresdner Eislöwen setzte sich der KEC souverän mit 5:2 durch.
Dritter Sieg in SerieKölner Haie lassen bei Aufsteiger Dresden nichts anbrennen

Ryan MacInnis (l.) bejubelt mit seinem Kölner Sturmkollegen Dominik Bokk sein Tor zum 5:2-Endstand.
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Die Kölner Haie haben den Charaktertest bestanden. Im ersten Spiel nach Bekanntwerden des Abschieds von Trainer Kari Jalonen am Saisonende behielt der KEC am Donnerstagabend bei Aufsteiger Dresdner Eislöwen ungefährdet mit 5:2 (3:0, 1:2, 1:0) die Oberhand. Durch den dritten Sieg in Folge verbesserte sich der Vizemeister vorerst auf den dritten Tabellenplatz der Deutschen Eishockey Liga (DEL). „Wir hatten einen sehr guten Start in die Partie. Mit dem zweiten Drittel bin ich nicht zufrieden, da waren wir etwas zu schläfrig. Das dritte Drittel war dann wieder gut“, zog Jalonen ein positives Fazit.
Nathan Schnarr hatte vor dem ersten Bully die Marschroute vorgegeben. Der kanadische Center räumte zwar ein, dass die Nachricht des nahenden Abschieds von Erfolgscoach Jalonen die Mannschaft hart getroffen habe. Nun gehe es aber darum, die restliche Saison zu einer „erinnerungswürdigen Zeit“ zu machen. Und so legten die Haie vor 4112 Zuschauern in der Joynext Arena los wie die Feuerwehr. 43 Sekunden waren gespielt, da zog Schnarr aus der Distanz ab, die Scheibe rutschte durch die Beine von Ex-Hai Julius Hudacek und Dominik Bokk überwand den Goalie mit seinem zweiten Treffer binnen vier Tagen zum 1:0.
Haie-Torwart Tobias Ancicka sammelt Pluspunkte
Auf die frühe Kölner Führung hätte der Ausgleich folgen können. Tobias Ancicka hatte aber etwas dagegen. Der junge Torhüter, der nach der Knieverletzung von Routinier Felix Brückmann in den kommenden Wochen stärker im Fokus stehen wird, zeigte im ersten Unterzahlspiel gute Reaktionen und hielt die Führung der Haie fest.
Auf der Gegenseite schlugen die Kölner zum zweiten Mal zu. Parker Tuomie legte mit Übersicht quer zu Veli-Matti Vittasmäki, der nicht lange fackelte und auf 2:0 erhöhte (9.). Als dann auch noch Valtteri Kemiläinen seinen Fehlschuss aus dem ersten Powerplay wiedergutmachte (13.) und bei erneuter Überzahl per Direktabnahme auf 3:0 stellte, schien der KEC einem völlig entspannten Abend entgegenzusteuern (16.).
KEC leistet sich im zweiten Drittel Nachlässigkeiten
Allerdings traf Dresdens C.J. Suess zu Beginn des zweiten Drittels den Pfosten (21.). Zwei Minuten später tauchte Tuomie frei vor Hudacek auf und überwand seinen Ex-Kollegen zum 4:0 (23.). Griffig in der Defensive und effektiv in der Offensive hatte Jalonens Mannschaft dem daheim noch sieglosen Schlusslicht den Schneid eigentlich schon abgekauft.
Doch mit der deutlichen Führung im Rücken wurden die Haie nachlässig. Nach einem Fehler im Aufbau fand Sebastian Gorcik erstmals den Weg vorbei an Ancicka (34.). Als Austin Ortega direkt das 2:4 nachlegte, witterten die heimischen Fans Morgenluft (36.). Im Schlussdrittel gingen die Haie aber wieder konzentriert zu Werke und machten durch Ryan MacInnis endgültig alles klar. Dessen erster Treffer im Haie-Trikot war aus spitzem Winkel genau in den Knick besonders sehenswert (51.).
Kölner Haie: Ancicka; Kaski, Austin; Kemiläinen, Vittasmäki; Glötzl, Müller; Russel, MacLeod, Kero; Bokk, Schnarr, MacInnis; Tuomie, Aubry, Kammerer; Niedenz, Tyrväinen, Storm; Fischer. - SR.: Frano/Kozari. - Zuschauer: 4112. - Tore: 0:1 Bokk (0:43/Schnarr, Vittasmäki), 0:2 Vittasmäki (8:58/Tuomie), 0:3 Kemiläinen (15:39/MacLeod, Schnarr/PP1), 0:4 Tuomie (22:26), 1:4 Gorcik (33:27), 2:4 Ortega (35:27), 2:5 MacInnis (50:08/Bokk, Schnarr). - Strafminuten: Dresden: 6, Köln 8.